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Ciao, Italia: Boras großer Umbruch nach dem Giro d'Italia 2024

SID
Das Team von Bora-hansgrohe bei der Präsentation des Giro d'Italia 2024
Das Team von Bora-hansgrohe bei der Präsentation des Giro d'Italia 2024AFP
21 Etappen, 3400 km, fast 45.000 Höhenmeter: Wenn am Samstag vor den Toren Turins der Startschuss des Giro d'Italia ertönt und die TV-Hubschrauber über dem Fahrerfeld kreisen, schaut die Radsportwelt wie gebannt nach Piemont. In Venaria Reale läutet UAE-Star Tadej Pogacar seinen Angriff auf das historische Double aus Giro und Tour de France ein, doch auch Bora-hansgrohe nimmt sich einiges vor - für den deutschen Rennstall ist es in doppelter Hinsicht eine Art Abschiedstournee Richtung Rom.

2022 hatte Jai Hindley auf den Straßen Italiens für den bislang größten Bora-Erfolg gesorgt. Der Australier gewann das Rosa Trikot und bescherte der Equipe den ersten Gesamtsieg bei einer dreiwöchigen Grand Tour überhaupt. Ein weiterer kam bislang nicht hinzu, aber das soll sich bald ändern. "Wir wollen die Marke Nummer eins im ganzen Radsport werden", verkündete Teamchef Ralph Denk am Donnerstag.

Red Bull steigt als Sponsor ein

Der Grundstein dafür wurde zwei Nächte vor dem Auftakt der zweitwichtigsten Landesrundfahrt gelegt: Denk gab den Zusammenschluss mit Großsponsor Red Bull offiziell bekannt. Monatelang hatte sich dieser angebahnt, nun sei "der Deal durch", frohlockte Denk und schwärmte über die rosige Zukunft seiner Mannschaft.

Mit dem neuen Mehrheitseigner kommt auch ein neuer Name - und ein neues Trikot. Schon zur Tour de France im Sommer werde der Sponsor deutlich präsent sein, auf der Brust prangt dann der Schriftzug "Red Bull - Bora-hansgrohe". Auch die Trikots, Helme und Räder soll das neue Design bei der Großen Schleife bereits zieren.

Langfristiges Ziel: Sieg der Tour de France

Allein optisch stellt die 107. Austragung des Giro also schon einen Abschied dar, ein letztes Mal startet Denks Tross bei einer Grand Tour unter dem seit 2017 vertrauten Namen. Doch auch sportlich endet mit der Italien-Rundfahrt ein Kapitel. Denn mit dem Red-Bull-Einstieg spielt das Team fortan mit im Konzert der ganz Großen, der Big Player. Endlich, erklärte Denk, "haben wir das Potenzial, die Tour de France zu gewinnen."

Bevor es womöglich so weit ist, werden beim Giro einmal noch kleinere Brötchen gebacken. In Abwesenheit von Star-Neuzugang und Titelverteidiger Primoz Roglic - und mit Blick auf den alles überstrahlenden Siegfavoriten Pogacar - wird es im Gesamtklassement für ganz oben kaum reichen, wissen die Beteiligten. Dennoch gehen die Deutschen mit Kapitän Dani Martinez (Kolumbien) und dem Berliner Maximilian Schachmann ambitioniert ins Rennen.

Giro d'Italia 2024: Schachmann schielt auf Etappensiege

Die Mannschaft sei durchaus so aufgestellt, "dass wir gute Chancen haben, um Etappensiege zu kämpfen", betonte Schachmann im SID-Interview. Nach langer Leidenszeit will der 30-Jährige auf der großen Wettkampfbühne endlich wieder glänzen. "Vielversprechend" sei seine Form, sagte Schachmann, der seit der Tour 2022 keine große Landesrundfahrt mehr bestritten hat.

Ein wiedererstarkter Schachmann, ein fixer Red-Bull-Deal: Besser geht's kaum, oder? Doch. Denn die Giro-Ausbootung von Emanuel Buchmann führte unter der Woche zu einer kleinen Schlammschlacht. Der Tour-Vierte von 2019 machte auf Instagram seinem Ärger Luft. Die Teamleitung wiederum reagierte überrascht, wies die Vorwürfe zurück - und spielte die Aufregung herunter. "Wir konzentrieren uns jetzt auf das Rennen mit den Fahrern, die dabei sind", betonte der Sportliche Leiter, Enrico Gasparotto.