Rad-Hoffnung Schachmann beim Giro d'Italia: Das Ende der Leidenszeit?

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Rad-Hoffnung Schachmann beim Giro d'Italia: Das Ende der Leidenszeit?

Maximilian Schachmann ist fit und bereit für einen starken Giro d'Italia.
Maximilian Schachmann ist fit und bereit für einen starken Giro d'Italia.AFP
Wenn Maximilian Schachmann am Samstag in der Nähe von Turin an die Startlinie rollt, wird dabei wohl ein breites Lächeln sein Gesicht zieren. Nach zwei Seuchenjahren und einer Saison ohne mehrwöchige Landesrundfahrt ist der Berliner endlich zurück auf der großen Radsportbühne - und will beim 107. Giro d'Italia wieder für Furore sorgen.

"Vielversprechend", sagt Schachmann im SID-Gespräch, sei es, was er im Training in den letzten Wochen angeboten habe. "Es sieht gut aus, ich mache auf jeden Fall Fortschritte", so der 30-Jährige, der sich zu Beginn des Giro erstmal in den Dienst seines Bora-hansgrohe-Teams stellt. Es gehe darum, "mit Dani Martinez in der Gesamtwertung ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Andere Ambitionen werden auch in Abwesenheit des neuen Teamleaders und Titelverteidigers Primoz Roglic hinten angestellt. Zunächst. Denn die Mannschaft ist durchaus so aufgestellt, "dass wir gute Chancen haben, um Etappensiege zu kämpfen", sagt Schachmann, der seit der Tour de France 2022 keine große Landesrundfahrt mehr bestritten hat. "Das wird auf jeden Fall auch ein Ziel sein."

Und das auch für Schachmann persönlich, wie er klarstellt. Der Glaube an die eigene Stärke ist zurückgekehrt beim Berliner, spätestens seit einem sehr ordentlichen Saisonstart. Bei der von schweren Stürzen überschatteten Baskenlandrundfahrt fand er sich plötzlich im Titelrennen wieder, und wurde letztlich nur von einer leichten Erkrankung ausgebremst.

Fitness als Schlüssel zum Erfolg

"Baskenland hat mir auf jeden Fall Selbstvertrauen gegeben", sagt Schachmann, der sich damals im Anschluss besonders über seine schnelle Genesung freute. Denn das Immunsystem hatte ihn in den vergangenen beiden Jahren immer wieder im Stich gelassen. Mehrere langwierige Infektionskrankheiten setzten Schachmann in dieser Zeit regelrecht matt - vom zweimaligen Paris-Nizza-Sieger und deutschen Topfahrer war in diesen schweren Jahren nur wenig zu sehen.

2024 geht es nun endlich wieder steil bergauf. Und das in den kommenden Wochen auch im Wortsinn. Der Giro, der am Samstag (Eurosport) im Turiner Umland beginnt, wird traditionell zur spektakulären Kletterpartie. Stolze sechs Bergankünfte stehen auf dem Programm, daneben zwei längere Einzelzeitfahren und jede Menge hügelige Teilstücke.

Topfavorit Tadej Pogacar dürfte spätestens auf der Königsetappe Anfang der dritten Woche (222 Kilometer/5.400 Höhenmeter) versuchen, seine Kontrahenten um den Vorjahreszweiten Geraint Thomas abzuschütteln. Der slowenische Topstar peilt in diesem Jahr nicht weniger als das Double aus Giro- und Toursieg an.

Und Schachmann? Der dürfte sich wohl eher bei den etwas leichteren Bergetappen etwas ausrechnen, und ist dabei nicht der einzige deutsche Hoffnungsträger. Sein kletterbegabter Teamkollege Florian Lipowitz (23) reist in Topform zu seinem Grand-Tour-Debüt, Oldie Simon Geschke (37/Cofidis) wird sich auf seiner Abschiedstournee gewohnt angriffslustig zeigen und Phil Bauhaus (29/Bahrain Victorious) hofft bei den Massensprints auf die schnellsten Beine.

Nicht mit dabei ist hingegen Emanuel Buchmann. Der Tour-Vierte von 2019 wurde nicht wie ursprünglich geplant als Co-Kapitän von Bora-hansgrohe nominiert - und reagierte pikiert. In einem gesalzenen Instagram-Post machte Buchmann seinem Ärger Luft und setzte damit ein dickes Fragezeichen hinter seine Zukunft im Team.