Zurück zu alten Tugenden: Italien fährt zur EM - auch Slowenien & Tschechien dabei
Im September war Nationaltrainer Luciano Spalletti angetreten, um nach der verpassten WM-Endrunde in Katar ein weiteres Debakel der Squadra Azzurra abzuwenden - und dank des 5:2-Siegs über Trauma-Gegner Nordmazedonien hatte Italien gegen die Ukraine alle Trümpfe in der Hand.
Zum Match-Center: Ukraine vs. Italien
Emotionale Atmosphäre in Leverkusen
Doch auch der kriegsgebeutelte Gegner, der sich im polnischen Danzig auf sein "Heimspiel in der Fremde" vorbereitet hatte und am Samstag nach Deutschland gereist war, rechnete sich "gute Chancen" aus, wie Ukraine-Coach Serhij Rebrow verkündete: "Ich brauche niemanden in der Mannschaft extra zu motivieren."
In der BayArena sorgten dann die fast 30.000 Zuschauer schon vor Anpfiff für Gänsehaut, während sich über dem Mittelkreis ein riesiges Ukraine-Trikot erstreckte: Zunächst schallte "Il Canto degli Italiani" inbrünstig aus den Kehlen der Tifosi, ehe die Gästefans bei der ukrainischen Hymne lautstark applaudierten.
Chiesa und Sudakov scheitern - Italien rettet sich über die Zeit
Auch auf dem Platz ging es fair, aber feurig los, beide Teams drangen immer wieder gefährlich nach vorne. Die beste Chance vergab Italiens Topstürmer Federico Chiesa (6.) aus kürzester Distanz, auf der Gegenseite musste Keeper Gianluigi Donnarumma (14.) sein ganzes Können gegen Georgij Sudakov aufbringen.
Nach etwa 20 Minuten beruhigte sich das Geschehen kurzzeitig, beide Seiten standen nun kompakter. Dann aber legte Italien gleich mehrere Gänge zu, der Torschrei lag den Tifosi auf den Lippen, doch David Frattesi (29.) und Co. ließen Chance um Chance ungenutzt.
Auch nach dem Seitenwechsel gab die Azzurri zunächst den Ton an, doch die Ukraine kämpfte sich mit Eifer zurück - und plötzlich schwamm Italien. Nach Michailo Mudryks Schuss aus spitzem Winkel war Donnarumma (65.) erneut in höchster Not zur Stelle, wenig später parierte der Kapitän auch gegen Viktor Tsygankov (66.).
Tschechien souverän gegen Moldawien
Auch in Gruppe E und H ging es noch um ein Ticket. Jeweils setzte sich der Gastgeber und Favorit durch. Tschechien schlug in Gruppe E den Außenseiter aus Moldawien mit 3:0 (1:0). Die Gäste hätten den Gegner mit einem Sieg noch vom zweiten Platz verdrängen können.
Zum Match-Center: Tschechien vs. Moldawien
David Doudera (14.) brachte die Gastgeber jedoch schon früh in Führung. Nach der Pause holte sich dann Vladyslav Baboglo von Moldaiwen auch noch die Gelb-Rote Karte ab, Tomas Chory (72.) und Tomas Soucek (90.) erhöhten für Tschechien, die damit qualifiziert sind.
Nicht dabei sein wird dagegen Trainer Jaroslav Silhavy: "Auch wenn wir jetzt glücklich sind, hatten wir schon vor dem Spiel beschlossen, nicht weiterzumachen", so der 62 Jahre alte Coach der Tschechen nach dem Spiel.
EM 2024: Slowenien verhindert Sensation und löst Ticket
Ein ähnliches Schicksal wie Moldawien ereilte Kasachsten. Der Underdog hätte sich mit einem Sieg in Slowenien ersmtals für eine EM qualifizieren können. Der Leipziger Benjamin Sesko (42.) verpasste diesen Hoffnungen per Elfmeter früh einen Dämpfer.
Zum Match-Center: Slowenien vs. Kasachstan
Doch die Kasachen legten alles rein, kamen nach der Pause durch Ramazan Orazov (48.) zum Anschlusstreffer und waren erneut nur ein Tor von der Endrunde in Deutschland entfernt. Dazu kam es jedoch nicht mehr: Benjamin Verbic (86.) setzte den Schlusspunkt für Slowenien.
Kane kommt und rettet England vor Blamage
Im bedeutungslosen Spiel der Gruppe C zwischen Nordmazedonien und England endete mit 1:1 (1:0)-Unentschieden. Einmal mehr war es Harry Kane (59.), der für England traf, und zwar nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung. Allerdings wurde das Tor im Nachhinein als Eigentor von Jani Atanasov gewertet.
Zum Match-Center: Nordmazedonien vs. England