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Wintersport-Tracker: Mentale Pause für Kläbo - Matterhorn-Abfahrt in Gröden?

Flashscore/SID
Aktualisiert
Not amused:  Johannes Hösflot Kläbo braucht eine Pause
Not amused: Johannes Hösflot Kläbo braucht eine PauseProfimedia
Highlights, Ergebnisse und Interviews: Dank Flashscore findet ihr alle wichtigen Wintersport-News an einem einzigen Ort. Zwischen Freitag, den 24. November und Sonntag, den 26. November sind die Skispringer, Langläufer und Nordischen Kombinierer zu Gast in Finnland. Der Biathlon-Zirkus macht unterdessen im schwedischen Östersund Halt. Im US-amerikanischen Killington darf zudem das deutsche Slalom-Ass Lena Dürr ihr Können unter Beweis stellen.

Die wichtigsten Events an diesem Wochenende 

Skispringen Herren in Ruka (Finnland) - Großschanze (Sieger Samstag: Stefan Kraft AUT), (Sonntag, 16:15 Uhr)

Ski Alpin Damen in Killington (USA) - Riesenslalom (Siegerin: Lara Gut-Behrami SWI), Slalom (Sonntag, 16:00 und 19:00 Uhr)

Biathlon in Östersund (Schweden) - Staffel Single Mixed (Sieger: Samuelsson/Öberg SWE), Staffel 4x6 km Mixed (Sieger: Frankreich), Einzel 15 km Damen (Siegerin: Vittozzi ITA), Einzel 20 km Herren (Sieger: Rees GER)

Wintersport-News: Montag, 27. November

20:53 Uhr - SKI ALPIN MÄNNER - Eine der abgesagten Ski-Weltcup-Abfahrten am Matterhorn soll ersatzweise in Gröden gefahren werden. Das gab der Weltverband FIS am Montag bekannt und terminierte das Männer-Rennen im Dolomiten-Ressort auf den 14. Dezember.

Zum zweiten Mal in Folge waren bei der angedachten Premiere in Zermatt jeweils zwei Abfahrten für die Frauen und Männer ausgefallen - im vergangenen Winter wegen Schneemangels, diesmal wegen starker Winde und zu viel Schneefall. Die Rennen dort gelten als Prestigeprojekt des umstrittenen FIS-Präsidenten Johan Eliasch.

In Gröden waren ohnehin bereits eine Abfahrt (15. Dezember) und ein Super-G (16. Dezember) geplant.

13:19 Uhr - LANGLAUF HERREN - Der norwegische Skilanglauf-Star Johannes Hösflot Kläbo legt nach seinem Fehlstart in den Winter eine Trainingspause ein. Der fünfmalige Olympiasieger verzichtet am kommenden Wochenende auf den Weltcup im schwedischen Gällivare und wird möglicherweise auch am 9./10. Dezember in Östersund fehlen. "Vielleicht komme ich in Östersund zurück, vielleicht aber auch erst in Trondheim. Ich muss sehen, was mit meinem Körper passiert", sagte der 27-Jährige.

Kläbo hatte am Auftaktwochenende im finnischen Kuusamo nur die Ränge drei (Sprint), 14 (10 km) und 21 (20 km) belegt. Vor einem Jahr hatte er an gleicher Stelle noch alle drei Rennen gewonnen. "Gott sei Dank ist es vorbei", sagte Kläbo am Sonntag nach dem letzten Wettkampf: "Jetzt brauche ich viele Trainingskilometer."

12:25 Uhr - LANGLAUF HERREN - Der schwedische Skilangläufer Calle Halfvarsson hat beim Weltcup im "Kühlschrank" Kuusamo besonders gelitten. Ihm sei sein "snorre" eingefroren, sagte der zweimalige Staffel-Vizeweltmeister der Zeitung Expressen und deutete auf sein Geschlechtsteil: "Es tut so verdammt weh. Es ist schrecklich.

Die Langläufer waren am Sonntag bei 19 Grad unter dem Gefrierpunkt in Finnland auf eine harte Probe gestellt worden. Halfvarsson war das Malheur vor Jahren schon einmal passiert. "Ein Glück, dass ich bald mein zweites Kind bekomme, denn das wird in Zukunft schwierig, wenn ich so weitermache", sagte der 34-Jährige und lachte. Das Rennen über 20 Kilometer hatte er nach 50 Minuten dennoch auf Rang 18 und damit als bester Schwede beendet. Anschließend habe er zehn Minuten in einem Zelt gelegen, um seinen Penis aufzuwärmen.

Auch die deutschen Langläufer hatten am Sonntag unter der klirrenden Kälte zu leiden. "Auf einigen Runden habe ich nur noch verschwommen gesehen, weil meine Augen eingefroren sind - trotz Brille. Mein Optiker wird mich hassen", sagte Lucas Bögl. Auch seine Zehen hätten trotz Fußwärmern gelitten. Laut Reglement des Weltverbandes FIS dürfen Wettbewerbe nur stattfinden, wenn es nicht kälter als minus 20 Grad ist. Als Ausrede wollte aber keiner der DSV-Starter die Kälte gelten lassen.

Auch Katharina Hennig litt unter den Temperaturen. "In Zukunft sollte Katha lieber noch dickere Überschuhe anziehen. Das wird ihr kein zweites Mal passieren", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Olympiasiegerin Hennig war über 10 km nicht über den 27. Rang hinausgekommen. Hennigs Teamkollegin Victoria Carl wollte nach ihrem achten Platz nur noch "in die Sauna", Pia Fink klagte über steife Beine: "Ich konnte mich nicht mehr gut bewegen." Florian Notz erklärte, ihm sei auf der zweiten Rennhälfte "ein bisschen schwindelig" geworden.

Wintersport-News: Sonntag, 26. November

19:59 Uhr - SLALOM DAMEN - Lena Dürr hat beim dritten Weltcup-Slalom dieses Winters das Podest erstmals knapp verpasst. Die 32-Jährige musste sich in Killington im US-Bundesstaat Vermont nach einem einzigen echten Patzer im zweiten Lauf mit dem guten vierten Platz begnügen. Skikönigin Mikaela Shiffrin sicherte sich beim siebten Slalom bei ihrem Heimrennen den sechsten Sieg, den insgesamt 90. im Weltcup.

"Ihr wart so laut - danke! Das hat meine Energie in den Beinen gehalten, das war wunderbar", rief Shiffrin "ihrem" Publikum zu. Der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier sprach bei Dürr von einer "coolen Leistung", bekannte aber, das verpasste Podium tue "ein bisschen weh. Das wäre drin gewesen." Mit dem Saisonstart seiner Vorfahrerin sei er allerdings sehr zufrieden, "das steht völlig außer Diskussion", betonte Maier.

Dürr lag nach dem ersten Durchgang als Zweite noch auf Schlagdistanz zu Shiffrin. Doch im Finale musste sie kurz vor dem Ziel fast in den Spagat und hielt sich nur mit Mühe im Kurs. Am Ende trennten sie 1,56 Sekunden von Dominatorin Shiffrin und 0,19 Sekunden vom "Stockerl". Dieses hatte sie bei den ersten Rennen im finnischen Levi mit den Plätzen zwei und drei gleich zweimal erreicht.

Zweite hinter Shiffrin wurde Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei (0,33 Sekunden zurück). Die Schweizerin Wendy Holdener (+1,37) komplettierte auf der "Superstar"-Piste die Top drei.

Die weiteren deutschen Starterinnen Emma Aicher, im zweiten Levi-Rennen noch 23., Andrea Filser, Jessica Hilzinger und Elina Lipp verpassten den zweiten Durchgang der besten 30. Im Riesenslalom am Samstag war Aicher beim nächsten Sieg der Schweizerin Lara Gut-Behrami als einzige deutsche Starterin nur 44. geworden.

18:13 Uhr - SKISPRINGEN MÄNNER - Andreas Wellinger hat den Traumstart der deutschen Skispringer mit seinem ersten Podestplatz der Saison gekrönt. Der zweimalige Olympiasieger musste sich bei zweistelligen Minusgraden im finnischen Kuusamo als Dritter einzig den Österreichern Stefan Kraft und Jan Hörl geschlagen geben. Vier DSV-Adler unter den Top Ten bestätigten nach dem gelungenen Auftakt am Samstag die starke Frühform der deutschen Mannschaft.

Bei klirrender Kälte flog Wellinger einen Tag nach seinem vierten Rang auf 143,0 und 146,0 m, zu Kraft fehlten umgerechnet aber mehr als zwölf Meter. Der Österreicher (zweimal 148,5 m) hatte schon am Samstag klar vor drei Deutschen gewonnen und liegt auch im Gesamtweltcup mit der Maximalausbeute von 200 Punkten vorn.

"Stefan ist einer der besten Skispringer, die es gibt, besonders auf dieser Schanze", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD: "Für uns war ein super Auftakt. Wir sind sehr zufrieden."

Neben Wellinger überzeugten auch die übrigen DSV-Adler voll: Oldie Pius Paschke (Kiefersfelden) belegte einen Tag nach Rang zwei - dem ersten Podest seiner Karriere - den vierten Platz. Stephan Leyhe, am Samstag Dritter, und der fünfmalige Weltmeister Karl Geiger (Oberstdorf) folgten als Fünfter und Neunter. Philipp Raimund (Oberstdorf) als 14. und der deutsche Meister Martin Hamann (Aue) auf Position 19 rundeten das starke Ergebnis ab.

Am Samstag waren erstmals in der Weltcupgeschichte sechs Deutsche unter den besten zwölf Springern gelandet. Auch der 33 Jahre alte Paschke schrieb Geschichte: Nie zuvor war ein Skispringer bei seinem ersten Podestplatz älter, zudem gehört er nun zu den zehn ältesten Springern auf einem Podium.

Völlig außer Form präsentierte sich in Kuusamo der Pole Kamil Stoch. Der dreimalige Olympiasieger scheiterte am Sonntag als 51. in der Qualifikation, schon am Samstag war er auf Rang 43 weit hinter seinen Möglichkeiten geblieben.

17:15 Uhr - SKISPRINGEN MÄNNER - Skispringer Stephan Leyhe darf im finnischen Kuusamo auf den zweiten Podestplatz in Folge hoffen. Der 31-Jährige aus Willingen sprang auf 145,0 m und liegt nach dem ersten Durchgang hinter Stefan Kraft auf Rang zwei. Der Österreicher, der schon am Samstag klar vor drei Deutschen gewonnen hatte, segelte sogar auf 148,5 m und führt deutlich.

Die übrigen DSV-Adler überzeugten erneut: Pius Paschke (Kiefersfelden) liegt einen Tag nach dem ersten Podest seiner Karriere auf Rang fünf, der zweimalige Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding) folgt als Sechster. Der fünfmalige Weltmeister Karl Geiger (Oberstdorf) hat als Neunter ebenfalls die Top Ten im Blick.

Philipp Raimund (Oberstdorf) als 16. und der deutsche Meister Martin Hamann (Aue) auf Position 21 liegen etwas zurück. Am Samstag waren erstmals in der Weltcupgeschichte sechs Deutsche unter den besten zwölf Springern gelandet.

Völlig außer Form präsentierte sich erneut der Pole Kamil Stoch. Der dreimalige Olympiasieger scheiterte als 51. in der Qualifikation, schon am Samstag war er auf Rang 43 weit hinter seinen Möglichkeiten geblieben.

16:38 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Mit der Startnummer eins hat sich Lena Dürr beim Weltcup-Slalom in Killington/Vermont eine exzellente Ausgangsposition für den zweiten Durchgang geschaffen. Die 32-Jährige aus Germering liegt nur 0,19 Sekunden hinter Skikönigin und Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin aus den USA auf Rang zwei.

Dritte ist die Slowakin Petra Vlhova mit allerdings lediglich neun Hundertstelsekunden Rückstand auf die deutsche Hoffnungsträgerin, die beim Slalom-Auftaktwochenende im finnischen Levi mit den Rängen zwei und drei ganz stark in die Saison gestartet war.

Shiffrin, die ihren 90. Weltcup-Sieg ins Visier nimmt, ging nahe der Piste in Killington zur Schule und kennt jeden Zentimeter. In sechs Anläufen im Slalom triumphierte sie bei ihrem Heimrennen fünfmal.

Neben Dürr und Emma Aicher, die zum Saisonstart 23. geworden war, stehen auch Andrea Filser, Jessica Hilzinger und Elina Lipp in Vermont am Start. Im Riesenslalom am Samstag war Aicher beim Sieg der Schweizerin Lara Gut-Behrami als einzige deutsche Starterin nur 44. geworden.

Das Finale startet um 19 Uhr.

16:17 Uhr - BIATHLON MÄNNER - Roman Rees und Justus Strelow haben den deutschen Biathleten einen Traumstart in die neue Saison beschert. Im Einzel über 20 km im schwedischen Östersund setzte sich Rees in 51:27,2 Minuten (0 Fehler) vor Landsmann Strelow (1/+12,1 Sekunden) durch und feierte mit dem ersten Weltcupsieg den größten Erfolg seiner Karriere.

"Unglaublich. Ich war mir so lange nicht sicher, ob das wahr sein kann", sagte Rees im Anschluss am ARD-Mikrofon: "Ich habe mich heute locker gefühlt und auf das Einzel gefreut."

Auch der 26 Jahre alte Strelow stand erstmals in einem Einzelwettbewerb auf dem Podium, zuvor war ihm dies nur mit der Staffel gelungen. Für die Männer des Deutschen Skiverbandes (DSV) war es der erste Doppelsieg seit dem 8. Januar 2017, als Simon Schempp im Massenstart von Oberhof vor Erik Lesser gewann.

Platz drei in Schweden ging an den norwegischen Dominator Johannes Thingnes Bö (2/+25,0). Auch Benedikt Doll, der am Samstag noch angeschlagen pausiert hatte, beendete mit Platz neun (2/+55,6) das Rennen in den Top Ten. Johannes Kühn wurde 17. (2/+1:50,1), Philipp Nawrath (4/+2:41,4) kam als 29. ins Ziel, David Zobel belegte den 43. Platz (4/+3:58,4).

Zuvor hatten bereits die deutschen Frauen um Franziska Preuß für Furore gesorgt. Im Einzel über 15 km im schwedischen Östersund belegte die 29-Jährige nach einer perfekten Schießleistung den zweiten Platz. Zur Siegerin Lisa Vittozzi aus Italien (44:03,9 Minuten/1 Fehler), im vergangenen Winter Gewinnerin der kleinen Kristallkugel in dieser Disziplin, fehlten am Ende lediglich 0,1 Sekunden.

Hinter Preuß rundeten Vanessa Voigt mit Platz drei (0/+10,1) und Sophia Schneider (1/+1:01,0 Minuten) als Fünfte das starke DSV-Ergebnis ab. Nach dem Auftakt-Wochenende bleibt der Biathlon-Zirkus in Östersund, als nächstes stehen die ersten Staffeln des Winters an. Die Frauen legen am Mittwoch vor, 24 Stunden später sind die Männer an der Reihe (jeweils 15.20 Uhr/ZDF).

14:51 Uhr - NORDISCHE KOMBINATION MÄNNER - Die deutschen Kombinierer sind am Debüt-Wochenende des neuen Cheftrainers Eric Frenzel ohne Podestplatz geblieben. Der WM-Zweite Julian Schmid (Oberstdorf) und Manuel Faißt (Baiersbronn) sorgten am Sonntag im finnischen Kuusamo auf den Plätzen sechs und sieben für die besten DSV-Ergebnisse. Ein Auftaktwochenende ohne deutsches Podium hatte es im Weltcup zuletzt 1998/99 gegeben.

Nicht zu stoppen war trotz Eiseskälte und Schulterproblemen Dominator Jarl Magnus Riiber. Der Norweger feierte am Sonntag auch dank eines Traumflugs auf 153,5 m seinen zweiten Saisonsieg und den 59. seiner Karriere. Zum Vergleich: Bei den Spezialspringern liegt der Schanzenrekord in Kuusamo bei 150,5 m. Am Donnerstag hatte Riiber sich nach der Landung zum wiederholten Mal die Schulter ausgekugelt, am Siegen hinderte ihn das aber nicht.

Olympiasieger Vinzenz Geiger lag am Sonntag nach einem starken Skilanglauf sogar vor Riiber in Führung, fiel durch einen schwachen Sprung auf 117,5 m aber noch auf den 16. Rang zurück. Drittbester Deutscher war somit David Mach, der als Neunter sein bestes Karriereergebnis einstellte. Anders als gewohnt wird beim Massenstart erst gelaufen und dann gesprungen.

Frenzel durfte nach seinem ersten Wochenende als Chefcoach aber auch ohne Podest zufrieden sein, in allen drei Wettkämpfen war das Treppchen zumindest in Reichweite: Johannes Rydzek hatte am Freitag Rang vier belegt, Schmid wurde am Samstag Fünfter.

14:45 Uhr - LANGLAUF - Die Eiseskälte am finnischen Polarkreis hat vor allem die Skilangläufer beim Weltcup in Kuusamo auf eine harte Probe gestellt. "Auf einigen Runden habe ich nur noch verschwommen gesehen, weil meine Augen eingefroren sind - trotz Brille. Mein Optiker wird mich hassen", sagte Lucas Bögl am Sonntag angesichts von 19 Grad unter dem Gefrierpunkt. Auch seine Zehen hätten trotz Fußwärmern gelitten.

Laut Reglement des Weltverbandes FIS dürfen Wettbewerbe nur stattfinden, wenn es nicht kälter als minus 20 Grad ist. Als Ausrede wollte aber keiner der DSV-Starter die Kälte gelten lassen.

Auch Katharina Hennig litt unter den Temperaturen. "In Zukunft sollte Katha lieber noch dickere Überschuhe anziehen. Das wird ihr kein zweites Mal passieren", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Olympiasiegerin Hennig war über 10 km nicht über den 27. Rang hinausgekommen.

Hennigs Teamkollegin Victoria Carl wollte nach ihrem achten Platz nur noch "in die Sauna", Pia Fink klagte über steife Beine: "Ich konnte mich nicht mehr gut bewegen." Florian Notz erklärte, ihm sei auf der zweiten Rennhälfte "ein bisschen schwindelig" geworden.

13:06 Uhr - BIATHLON DAMEN - Franziska Preuß hat bei ihrer Rückkehr in den Biathlon-Weltcup knapp einen sensationellen Sieg verpasst. Im Einzel über 15 km im schwedischen Östersund belegte die 29-Jährige nach einer perfekten Schießleistung den zweiten Platz. Zur Siegerin Lisa Vittozzi aus Italien (44:03,9 Minuten/1 Fehler), im vergangenen Winter Gewinnerin der kleinen Kristallkugel in dieser Disziplin, fehlten am Ende lediglich 0,1 Sekunden.

"Ich bin super zufrieden, vor allem mit der Leistung am Schießstand. Es hat richtig Spaß gemacht", sagte Preuß nach dem Rennen am ARD-Mikrofon: "Die 0,1 sind natürlich ein bisschen ärgerlich. Ich bin jetzt erstmal erleichtert."

Hinter Preuß rundeten Vanessa Voigt mit Platz drei (0/+10,1) und Sophia Schneider (1/+1:01,0 Minuten) als Fünfte das überragende Ergebnis der Mannschaft des Deutschen Skiverbandes (DSV) ab. Janina Hettich-Walz (3/+3:02,9) erreichte Rang 23, Hanna Kebinger belegte an ihrem 26. Geburtstag Platz 38 (3/+4:05,5). Nachwuchstalent Selina Grotian (7/+7:30,0) wurde 77.

Für Preuß ist Platz zwei ein märchenhaftes Comeback. Im vergangenen Winter hatte sie nach zahlreichen Krankheiten und Verletzungen die Notbremse ziehen müssen und die Heim-WM in Oberhof verpasst. Nach ihrer langen Zwangspause jubelte Preuß nun über ihren ersten Podestplatz in einem Einzel.

Nach dem Auftakt-Wochenende bleibt der Biathlon-Zirkus in Östersund. Für die Frauen geht es bereits am Mittwoch weiter, es wartet die erste Staffel des Winters (15.20 Uhr/ZDF).

11:23 Uhr - LANGLAUF DAMEN - Skilanglauf-Olympiasiegerin Victoria Carl hat das erste Einzel-Podest ihrer Karriere im Weltcup knapp verpasst. Die 28-Jährige hielt sich in Kuusamo über 20 km im freien Stil bis zum Schluss in der Spitzengruppe, musste sich im finalen Sprint aber mit Rang acht begnügen. Hoffnungsträgerin Katharina Hennig kam beim ersten Weltcupsieg der Schwedin Moa Ilar nicht über den 27. Rang hinaus.

"Ich hatte keine gute Position, und dann waren einfach die Körner alle. Aber ein achter Platz mit so wenig Abstand nach vorne ist einfach mega geil", sagte Carl nach dem Rennen bei zweistelligen Minusgraden: "Jetzt geht es erstmal in die Sauna."

Carl zeigte sich in dem Massenstart-Rennen von Beginn ganz vorne, bei der letzten Zwischenzeit lag sie noch gleichauf mit der Spitze. Nach 55:47,0 Minuten fehlten ihr letztlich nur 4,8 Sekunden zum Treppchen, das die Amerikanerinnen Jessie Diggins und Rosie Brennan komplettierten.

Zweitbeste Deutsche war Pia Fink (Bremelau) auf Rang 17. Katharina Hennig, die 2022 gemeinsam mit Carl Olympia-Gold im Teamsprint gewonnen hatte, hatte im Ziel mehr als zwei Minuten Rückstand. Die Sächsin hatte schon vor dem Start erklärt, mit dem Massenstart-Rennen in Kuusamo "auf dem Kriegsfuß" zu stehen.

09:52 Uhr - NORDISCHE KOMBINATION MÄNNER - Olympiasieger Vinzenz Geiger darf zum Abschluss des ersten Weltcupwochenendes der Nordischen Kombinierer auf den ersten Podestplatz hoffen. Der Oberstdorfer gewann im finnischen Kuusamo den Skilanglauf über zehn Kilometer vor Dominator Jarl Magnus Riiber und geht als Führender in die Entscheidung auf der Schanze (13.35 Uhr/ARD und Eurosport). Anders als gewohnt wird beim Massenstart erst gelaufen und dann gesprungen.

Geigers Vorsprung auf Riiber betrug allerdings nur 0,3 Sekunden, als überragender Springer geht der Norweger als klarer Favorit an den Start. Gut im Rennen liegen auch die Oberstdorfer Johannes Rydzek (3./+0,3 Sekunden) und Julian Schmid (6./+1,8) sowie Manuel Faißt (11./+5,9).

Der aktuell beste deutsche Springer Terence Weber verlor dagegen schon an Boden. Der 27-Jährige kam mit einem Rückstand von 1:09,8 Minuten als 33. ins Ziel, dürfte auf der Schanze aber noch viele Plätze gutmachen.

Wintersport-News: Samstag, 25. November

20:09 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Mikaela Shiffrin bleibt ausgerechnet bei ihrem Heimrennen im Riesenslalom ungewohnt glücklos. Die Weltcup-Rekordsiegerin verpasste auch im sechsten Anlauf in Killington/Vermont den Erfolg im Riesentorlauf.

Die 28 Jahre alte US-Amerikanerin belegte am Samstag beim erneuten Sieg der Schweizerin Lara Gut-Behrami, die schon beim Weltcup-Auftakt in Sölden erfolgreich gewesen war, hinter der Neuseeländerin Alice Robinson mit 0,81 Sekunden Rückstand Rang drei.

18:15 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Angeführt von Oldie Pius Paschke haben die deutschen Skispringer einen Traumstart in die neue Saison hingelegt. Der Sieg im finnischen Kuusamo ging zwar an den Österreicher Stefan Kraft, dahinter folgten allerdings gleich drei DSV-Adler. Auf das Treppchen schafften es erstmals in seiner Karriere Pius Paschke sowie Stephan Leyhe.

Pius Paschke konnte einen zweiten Platz bejubeln
Pius Paschke konnte einen zweiten Platz bejubelnProfimedia

Und nicht nur das: Andreas Wellinger belegte den vierten Rang, Philipp Raimund und der fünfmalige Weltmeister Karl Geiger folgten auf den Rängen sieben und elf. Der deutsche Meister Martin Hamann war als Zwölfter der "schlechteste" Deutsche.

Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler, der letzte deutsche Sieger in Kuusamo, hatte es gar nicht in das sechsköpfige Team geschafft. "Das war jetzt auch für mich ein bisschen überraschend. Es lief richtig gut", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher: "Es sind viele Dinge, die wir ein bisschen anders gemacht haben. ARD-Experte Sven Hannawald meinte: "Das war sehr, sehr beeindruckend. Ich bin selber ein bisschen baff."

18:11 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Ski-Königin Mikaela Shiffrin muss sich bei ihrem Heimrennen in Killington/Vermont für ihren 90. Weltcupsieg steigern. Die 28 Jahre alte US-Amerikanerin belegt beim zweiten Riesenslalom des Winters nach dem ersten Durchgang den fünften Rang allerdings mit nur 0,23 Sekunden Rückstand auf die überraschend führende Neuseeländerin Alice Robinson.

Emma Aicher aus Mahlstetten, einzige deutsche Starterin, verpasste auf eisiger Piste als 44. mit 3,33 Sekunden Rückstand die Qualifikation für den Finaldurchgang der besten 30.

16:12 Uhr - BIATHLON MIXED - In Abwesenheit von Benedikt Doll hat die deutsche Mixed-Staffel beim Biathlon-Auftakt eine Podestplatzierung knapp verpasst. Ohne den angeschlagenen Ex-Weltmeister belegte das Team mit Roman Rees (Schauinsland), Philipp Nawrath (Nesselwang), Sophia Schneider (Oberteisendorf) und Vanessa Voigt (Rotterode) am Samstag im schwedischen Östersund den vierten Platz (0 Fehler+8 Nachlader/+55,7 Sekunden).

In einem engen Rennen sicherten sich die Franzosen den Sieg (1+5). Die norwegischen Dominatoren um Gesamtweltcupsieger Johannes Thingnes Bö (0+7/+15,7) folgten auf dem zweiten Rang, der letzte Platz auf dem Podium ging an Italien (1+9/+39,7).

Wenige Stunden vor dem Rennstart hatte der DSV bekannt gegeben, dass Doll "eine geringe Infektionssymptomatik" habe und nicht starten würde. Nawrath, zunächst für den Single-Mixed-Wettbewerb vorgesehen, ersetzte Doll. Dafür trat Justus Strelow (Schmiedeberg) gemeinsam mit Hanna Kebinger (Partenkirchen) im Single-Mixed an. Das Duo erreichte beim Heimsieg der Schweden Sebastian Samuelsson und Hanna Öberg (0 Fehler+8 Nachlader) mit sieben Nachladern und einer Minute Rückstand Rang sieben.

Am Sonntag folgen in Östersund noch zwei Einzel. Die Frauen starten um 11.20 Uhr auf die 15 km, ab 14.30 Uhr müssen die Männer 20 km absolvieren (beide ARD). Dabei soll auch wieder Doll an den Start gehen können.

15:08 Uhr - NORDISCHE KOMBINATION HERREN - Vizeweltmeister Julian Schmid hat den ersten Podestplatz eines deutschen Kombinierers unter dem neuen Cheftrainer Eric Frenzel knapp verpasst. Während Dominator Jarl Magnus Riiber trotz Schulterproblemen im finnischen Kuusamo den 58. Weltcupsieg seiner Karriere feierte, rettete Schmid mit einem starken Lauf zumindest Rang fünf. Terence Weber, nach dem Springen noch Dritter, kam auf Position sieben ins Ziel.

Der Norweger Riiber holte einen einsamen Sieg. Der Rekordweltmeister, der sich am Donnerstag nach dem Sprung noch die Schulter ausgekugelt hatte, lag stolze 53,8 Sekunden vor Ex-Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich) und holte sich das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup. Rang drei ging an den Norweger Jörgen Graabak, Schmid fehlten letztlich 50 Sekunden zum Podest.

13:27 Uhr - BIATHLON MIXED - Das deutsche Biathlon-Team hat beim Weltcup-Auftakt im schwedischen Östersund das Podest verpasst. Im Single-Mixed-Wettbewerb erreichte das Duo Justus Strelow und Hanna Kebinger den siebten Platz. Zur Spitze fehlte dem Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) nach insgesamt sieben Nachladern eine Minute.

Einen Sieg vor heimischen Publikum feierte Schweden. Sebastian Samuelsson und Hanna Öberg (0 Fehler) setzten sich vor dem norwegischen Duo Sturla Holm Lägreid und Juni Arnekleiv (0/+13,8 Sekunden) durch. Platz drei ging an die französische Gesamtweltcupsiegerin Julia Simon und Fabien Claude (+42,2).

Vor allem Strelow überzeugte beim ersten Rennen des Winters. Der Schmiedeberger lieferte ein perfektes Schießen ohne Nachlader. Diese gingen auf das Konto Kebingers, die auf der Schlussrunde im Kampf um Platz drei dem Tempo der Konkurrenz nicht mehr folgen konnte.

"Es war ein bisschen scheiße geschossen, hinten raus bin ich geplatzt", sagte Kebinger am ARD-Mikrofon: "So habe ich Justus' perfekte Leistung ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen." Strelow zeigte sich trotz des greifbaren Podests "sehr glücklich mit dem Start in die Saison".

11:33 Uhr - LANGLAUF DAMEN - Skilanglauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig hat einen starken Start in den Winter hingelegt und gleich im ersten Distanzrennen am Podest gekratzt. Auf ihrer Paradestrecke 10 km im klassischen Stil landete die 27-Jährige am Samstag im finnischen Kuusamo auf Rang fünf, Victoria Carl (Zella-Mehlis) rundete als Sechste das starke Ergebnis ab. Der Sieg im Einzelstart-Rennen ging wie im Vorjahr an die Schwedin Ebba Andersson.

"Meine Zielvorgabe war Top 6, das habe ich erfüllt. Ich habe aber gemerkt, dass ich den Sprint von gestern in den Beinen hatte, auf der zweiten Runde hatte ich ganz schön zu kämpfen", sagte Hennig in der ARD. Die Sächsin hatte am Freitag im eigentlich weniger geliebten Sprint als Zehnte überrascht.

Die vor Ort von ihrer Familie unterstützte Hennig lief an den ersten Zwischenzeiten vorne mit, am Ende fehlten zum Treppchen aber doch 21,7 Sekunden. Vor einem Jahr war die Oberwiesenthalerin als Dritte ähnlich stark gestartet. Nur 1,1 Sekunden hinter Hennig folgte Carl, bei den Olympischen Spielen 2022 hatten Hennig und Carl gemeinsam Gold im Teamsprint gewonnen.

Andersson gewann nach 26:46,7 Minuten vor Rosie Brennan (USA/+4,9 Sekunden) und Frida Karlsson (Schweden/+9,9). Aus deutscher Sicht überzeugten auch Laura Gimmler (Oberstdorf) und Pia Fink (Bremelau) auf den Rängen 17 und 22, Coletta Rydzek (Oberstdorf) folgte auf Position 29.

11:09 Uhr - BIATHLON HERREN - Ex-Weltmeister Benedikt Doll fällt beim Weltcup-Auftakt der Biathleten in Östersund für die Mixed-Staffel aus. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) wenige Stunden vor dem Rennstart in Schweden bekannt gab, habe der 33-Jährige "eine geringe Infektionssymptomatik", die einen Start als Vorsichtsmaßnahme nicht ermögliche. Laut Teamarzt Dr. Jan Wüstefeld werde für das Einzel über 20 km am Sonntag (14:30 Uhr/ARD) aber derzeit noch mit Doll geplant.

Dolls Absage sorgt für einige Veränderungen in den deutschen Aufgeboten. Philipp Nawrath (Nesselwang), zunächst für den Single-Mixed-Wettbewerb vorgesehen, ersetzt Doll in der Mixed-Staffel (14.50 Uhr). Dafür eröffnet nun Justus Strelow (Schmiedeberg) gemeinsam mit Hanna Kebinger (Partenkirchen) die neue Saison (12.30 Uhr/beides ARD).

10:28 Uhr - NORDISCHE KOMBINATION HERREN - Kombinierer Terence Weber darf am zweiten Weltcup-Tag im finnischen Kuusamo auf einen Podestplatz hoffen. Der 27-Jährige aus Geyer sprang am Morgen auf 142,5 m und geht um 14.15 Uhr (ARD und Eurosport) als Dritter in den Skilanglauf über zehn Kilometer. Der Rückstand auf den führenden Norweger Jarl Magnus Riiber (1:10 Minuten) und Ex-Weltmeister Johannes Lamparter aus Österreich (0:38) ist aber schon groß.

Fast eine Minute hinter Weber startet Vizeweltmeister Julian Schmid (Oberstdorf), der als Achter zumindest noch nach oben schielen darf. Die übrigen DSV-Starter liegen teils deutlich zurück. David Mach (Buchenberg/+2:56 hinter Riiber) hat auf Position 14 zumindest noch die Top Ten im Blick.

Routinier Johannes Rydzek (Oberstdorf/+3:26), am Freitag noch Vierter, hat wie Olympiasieger Vinzenz Geiger (Oberstdorf/+4:09) bereits einen großen Rückstand.

8:53 Uhr - BIATHLON - Zu viele Reisekilometer, zu wenig Umweltbewusstsein: Uschi Disl gefällt der Kalender im Biathlon-Weltcup überhaupt nicht. "Gestartet wird in Östersund in Schweden, dann geht es nach Österreich", sagte die zweimalige Olympiasiegerin dem Nachrichtenportal t-online vor dem Auftakt, "warum beginnt man nicht mit drei Weltcups in Skandinavien und geht dann für drei Weltcups nach Mitteleuropa – damit die Wege möglichst kurz sind?"

Sie frage sich, "warum die IBU keine umweltfreundlichere Weltcup-Planung macht?", so Disl. Dabei sei es gar nicht zwingend notwendig, die Anzahl der Rennen zu reduzieren. "Nein, das gar nicht unbedingt. Aber die Weltcup-Orte sollten anders eingeteilt werden. Man könnte auch zwei Weltcups an einem Ort austragen, wenn zu dem Zeitpunkt dort Schneesicherheit herrscht", meint Disl.

Wichtig sei "vor allem, weniger zu reisen – denn da geht es nicht nur um die Athletinnen und Athleten, sondern auch um die Teams drumherum".

7:42 Uhr - BIATHLON DAMEN - Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick glaubt trotz ihres Rücktritts an eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der deutschen Biathletinnen. "Im Damenbereich würde ich mir gar keine Gedanken machen", sagte die 34-Jährige bei ran: "Gerade in den Staffelbewerben haben die Mädels gesehen, was möglich ist. Und bei der Heim-WM haben alle so viel Erfahrung gesammelt, die sehr wertvoll für die nächsten Jahre ist."

Eine potenzielle Nachfolgerin für sich hat sie allerdings nicht auserkoren. "Ich werde mich hüten, genau einen Namen zu nennen, sondern das sind einfach mehrere", erklärte Herrmann-Wick: "Ob das eine Sophia Schneider, eine Hanna Kebinger, eine Vanessa Voigt oder eine Janina Hettich ist." Das gesamte Team würde sich "brutal" weiterentwickeln. Sie habe deshalb die Hoffnung, dass "jede Woche mal jemand durchkommt".

Eine klare Teamleaderin macht auch Vanessa Voigt vor dem Saisonstart am Samstag mit den Mixed-Staffeln (12.30 und 14.50 Uhr/ARD und Eurosport) nicht aus. "Ich glaube, von Nummer eins, zwei, drei und vier braucht man nicht zu sprechen", sagte die Thüringerin im Interview mit sport.de und RTL/ntv: "Wir sind alle auf einem ziemlich gleichen Level. Das hat man auch in den Trainingseinheiten sowie im Wettkampf gesehen."

Es seien "mehrere gefragt, in den Vordergrund zu treten und wir sind insgesamt als Mannschaft gefragt", führte Voigt aus: "Die Teamstärke wird ausschlaggebend sein. Jede hat irgendwo ihre Schwächen, aber auch ihre Stärken. Wir müssen diese kleinen Puzzleteile zusammenfügen." Innerhalb der Mannschaft seien alle "gleichgestellt".

Wintersport-News: Freitag, 24. November

17:15 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Angeführt von Andreas Wellinger haben die deutschen Skispringer im ersten Kräftemessen der Saison einen starken Eindruck hinterlassen. Der zweimalige Olympiasieger gewann die Qualifikation für den Weltcup-Auftakt in Kuusamo/Finnland am Samstag (16:15 Uhr/ARD und Eurosport) mit einem Sprung auf 144,0 m. Alle sechs DSV-Adler landeten unter den besten 20.

"Das war ein perfekter Start", sagte Wellinger (Ruhpolding), der ein Preisgeld von 3000 Schweizer Franken (ca. 3100 Euro) einstrich. Der 28-Jährige siegte auf der Rukatunturi-Schanze, auf der er 2014 schwer gestürzt war, bei leichtem Schneefall vor dem Schweizer Gregor Deschwanden. Rang drei ging an den überraschend starken Stephan Leyhe (Willingen).

Ebenfalls gut in Form präsentierten sich Philipp Raimund (Oberstdorf) und Karl Geiger (Oberstdorf) auf den Rängen sechs und sieben. Pius Paschke (Kiefersfelden) auf dem 13. und der deutsche Meister Martin Hamann (Aue) auf dem 18. Platz überzeugten ebenfalls.

Markus Eisenbichler fehlt dagegen erstmals seit acht Jahren beim Saisonauftakt, der sechsmalige Weltmeister hatte ebenso wie der Team-Olympiadritte Constantin Schmid (Oberaudorf) nicht den Sprung in die Mannschaft geschafft.

15:49 Uhr - NORDISCHE KOMBINATION HERREN - Kombinierer Johannes Rydzek hat beim Debüt des neuen Cheftrainers Eric Frenzel einen Podestplatz knapp verpasst. Der Olympiasieger von 2018 musste sich beim Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo als Vierter nur einer norwegischen Übermacht um Sieger Jens Luraas Oftebro geschlagen geben. Manuel Faißt rundete als Siebter das gute DSV-Ergebnis beim erstmals ausgetragenen "Compact Race" ab.

Frenzel, bis vor wenigen Monaten noch selbst aktiv, sah in seiner neuen Rolle bei zweistelligen Minusgraden ein packendes Rennen. Routinier Rydzek (Oberstdorf) arbeitete sich in der Loipe vom zwölften Rang nach vorne, zum Treppchen fehlten dem 31-Jährigen nur zwei Sekunden. "Johannes ist aktuell in einer sehr guten Verfassung. Läuferisch ist er stark, so wie man ihn kennt", hatte Frenzel schon vor dem Start gesagt.

Nicht zu stoppen war aber das Team Norge. Oftebro holte den fünften Sieg seiner Karriere knapp vor Topstar Jarl-Magnus Riiber. Der Rekordweltmeister hatte sich am Donnerstag im Training nach der Landung die Schulter ausgekugelt, ging aber dennoch an den Start. Jörgen Graabak komplettierte als Dritter das starke Ergebnis der Norweger.

Vizeweltmeister Julian Schmid (Oberstdorf), der im Vorjahr den Saisonstart an gleicher Stelle gewonnen hatte, musste sich nach einem verpatzten Sprung mit Rang elf begnügen und lag nur einen Rang vor David Mach (Buchenberg), der das beste Ergebnis seiner Karriere erzielte. Auch Olympiasieger Vinzenz Geiger (Oberstdorf) haderte mit seinem Sprung und kam letztlich als 16. ins Ziel.

Weil beim neuen "Compact Race"-Format die Abstände zu Beginn des Langlaufs geringer sind, rückte das Feld enger zusammen. Mit spürbaren Folgen: Ex-Weltmeister Johannes Lamparter (Österreich), nach dem Springen noch in Führung, kam nur als Sechster ins Ziel. Der zunächst beste Deutsche Terence Weber (Geyer) fiel vom siebten auf den 14. Rang zurück.

14:35 Uhr - Hennig zum Saisonstart Zehnte im Sprint - Skilangläuferin Katharina Hennig ist mit einem starken zehnten Platz im Sprint in die neue Weltcupsaison gestartet. Die 27-Jährige, die ihre Stärken eher auf den langen Distanzen hat, zog im finnischen Kuusamo erst zum dritten Mal in ihrer Karriere in ein Halbfinale der besten zwölf Sprinterinnen ein, dort war sie aber chancenlos. "Das war viel besser als erwartet. Achtes Jahr Weltcup, drittes Mal Halbfinale - für mich ist es etwas Besonders, so weit zu kommen", sagte Hennig. Der Sieg ging wie im Vorjahr an die Schwedin Emma Ribom, bei den Männern war Erik Valnes (Norwegen) nicht zu schlagen.

Teamsprint-Olympiasiegerin Hennig (Oberwiesenthal) strebt im neuen Winter ohne Großereignis eine Topplatzierung im Gesamtweltcup an, dazu muss sie aber auch im eher ungeliebten Einzelsprint punkten - so wie am Freitag. Bereits am Samstag dürfte über zehn Kilometer (ab 10.00 Uhr) noch deutlich mehr drin sein. "Da will ich technisch sauber laufen, dann richtet sich der Rest von allein", sagte sie.

12:53 - BSD mit finanziellen Problemen: "Riesenherausforderung" - Auf den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) kommen nach dem aktuellen Winter finanzielle Probleme zu. Das Logistikunternehmen DHL scheidet als Hauptsponsor zur Saison 2024/25 aus. "Wir hatten schon bessere Zeiten", sagte Vorstandsmitglied Alexander Resch auf einer Pressekonferenz am Freitag in Dresden: "Wir müssen einen sechsstelligen, vielleicht siebenstelligen Betrag kompensieren."

Für die aktuelle Saison ist der Verband wirtschaftlich abgesichert, der BSD sei nun mit potenziellen neuen Partnern "im Gespräch". Finanziell müsse aber auch in diesem Winter schon geschaut werden, wie Kosten eingespart werden können. "Das ist eine Riesenherausforderung, die wir annehmen müssen", sagte Resch, der die Defizite auch auf die "enorme Preisentwicklung" zurückführte.

12:44 Uhr - Weber springt auf Rang sieben, Lamparter führt - Die deutschen Kombinierer haben beim Debüt von Cheftrainer Eric Frenzel noch eine kleine Chance auf einen Podestplatz. Terence Weber (Geyer) sprang beim Saisonstart im finnischen Kuusamo als bester DSV-Starter auf 139,5 m und geht als Siebter mit einem Rückstand von 30 Sekunden auf den Österreicher Johannes Lamparter in den Skilanglauf über nur 7,5 km um 15.00 Uhr (Eurosport und sportschau.de).

Ebenfalls gut im Rennen liegen noch Manuel Faißt (Baiersbronn/+0:38 Minuten) und Routinier Johannes Rydzek (Oberstdorf/+0:42) auf den Rängen zehn und zwölf. Für die Berechnung der Rückstände wurde erstmals das neue Format "Compact Race" angewendet, das vor allem starke Läufer bevorzugt.

Sechs Sekunden hinter Lamparter geht Rekordweltmeister Jarl-Magnus Riiber ins Rennen. Der Norweger hatte sich am Donnerstag im Training nach der Landung die Schulter ausgekugelt, ging aber dennoch an den Start. Eine Enttäuschung erlebten Vizeweltmeister Julian Schmid (+1:10) und der von einer Erkältung geschwächte Olympiasieger Vinzenz Geiger (beide Oberstdorf/+1:15), die von den Plätzen 25 und 29 eine Aufholjagd starten müssen.

Beim Compact Race wird wie gewnt zunächst gesprungen, die Zeitrückstände für den folgenden Skilanglauf sind aber bereits festgelegt. Der Erste des Springens geht sechs Sekunden vor dem Zweitplatzierten in die Loipe, nach 90 Sekunden sind alle Athleten auf der Strecke. Damit rückt das Feld enger zusammen, gute Springer können sich nicht mehr einen großen Vorsprung holen.

07:45 Uhr - GUTEN MORGEN WINTERSPORTFREUNDE - Am Freitagmorgen geht der Blick zunächst zu Ex-Biathlon-Weltmeister Benedikt Doll. Für ihn geht es am Samstag in Östersund wahrscheinlich in seinen letzten Biathlon-Winter.

"Jetzt ist es für mich schon ziemlich sicher, dass es die letzte Saison ist", sagte der Familienvater dem SID: "Ich will mir aber so ein bisschen ein Hintertürchen offen lassen. Wer weiß, vielleicht sage ich nach der WM, dass ich doch noch nicht aufhören kann, weil ich dies und das noch verbessern will. Oder weil es mir einfach noch zu viel Spaß macht."

Wie er aber schon zuvor einige Male erzählt habe, sei seine Planung derzeit so, "dass ich nach der Saison aufhöre". Nach der WM in Nove Mesto (7. bis 18. Februar 2024) falle die Entscheidung "final", so Doll. Die Gedanken an mögliche Abschiede von den einzelnen Weltcup-Orten könne er "ganz gut ausblenden". Noch spüre er keine Wehmut und sprühe vielmehr vor Tatendrang.

Mit gemischten Gefühlen blickt Doll in die deutsche Biathlon-Zukunft. "Es ist Potenzial da. Aber es ist nicht mehr unbedingt die breite Masse, aus der wir schöpfen können", erklärte der 33-Jährige: "Wenn man einen hat, muss man den hegen und pflegen. Ich bin selber gespannt, wie es weitergeht." In Sachen Nachwuchs sehe er vor allem Norwegen und Frankreich "sehr gut unterwegs. Andere Nationen müssen da auch hart arbeiten."

Wintersport-News: Donnerstag, 23. November

18:32 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Angeführt von Slalom-Ass Lena Dürr gehen die deutschen Ski-Frauen in das Weltcup-Wochenende der Alpinen in Killington. Nach den ausgefallenen Speed-Rennen am vergangenen Wochenende stehen in den USA mit dem Riesenslalom am Samstag und dem Slalom am Sonntag (jeweils 16 Uhr) nun wieder zwei Technikwettbewerbe auf dem Programm.

"Mit zwei so guten Ergebnissen in die Saison zu starten, gibt einem ein bisschen extra Selbstvertrauen", sagte Dürr, die beim nahezu perfekten Auftakt in Finnland auf Platz zwei und drei gefahren war: "Nichtsdestotrotz geht es jetzt in Killington wieder von vorne los." Dürr freut sich auch auf die Atmosphäre in Vermont: "Killington ist der Ort mit den meisten Zuschauern bei uns im Weltcup."

Lena Dürr fuhr in Finnland zweimal aufs Podium.
Lena Dürr fuhr in Finnland zweimal aufs Podium.AFP

Auch Bundestrainer Andreas Puelacher traut der 32-Jährigen erneut ein gutes Ergebnis zu: "Lena Dürr hat mit ihren beiden Podestplätzen in Levi gezeigt, dass sie gut in Form ist und zu den besten Slalomfahrerinnen der Welt gehört."

Neben Dürr und Emma Aicher, die zum Saisonstart 23. geworden war, stehen im Slalom auch Andrea Filser, Jessica Hilzinger und Elina Lipp im deutschen Aufgebot. Im Riesenslalom am Samstag wird dagegen nur Aicher an den Start gehen.

14:02 Uhr - BIATHLON DAMEN - Die lange Zwangspause ist beendet, die Loipe wartet: Franziska Preuß steht vor ihrer Rückkehr in den Biathlon-Weltcup. "Es passt alles. Ich bin ganz zufrieden, wie ich dieses Jahr durchgekommen bin", sagte die 29-Jährige dem SID vor dem Auftakt am Samstag im schwedischen Östersund. Im Oktober sei sie ein wenig gesundheitlich angeschlagen gewesen: "Aber es ist wieder alles stabil."

Im vergangenen Winter hatte Preuß bereits im Januar ihre Saison beenden müssen und damit auch die Heim-WM in Oberhof verpasst. "Es war auf alle Fälle eine sehr schwere Entscheidung. Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es das einzig Richtige war – sowohl für mich als Sportler, als auch als Mensch", sagte Preuß: "Der Körper war einfach am Ende."

Nach ihrer fast achtmonatigen Wettkampfpause meldete sich Preuß Anfang September bei den deutschen Meisterschaften in Ruhpolding zurück. Dort sicherte sie sich direkt den Titel. "Es war einfach wichtig fürs Selbstvertrauen. Es war schön, mal wieder ein positives Erlebnis mit Biathlon zu haben", sagte die Staffel-Weltmeisterin von 2015. Auch deshalb gilt Preuß in Östersund als Hoffnung des Deutschen Skiverbandes (DSV).

10:00 Uhr - LANGLAUF HERREN - Hoffnungsträger Friedrich Moch verpasst den Saisonstart der deutschen Skilangläufer im finnischen Kuusamo. Der 23-Jährige, der im vergangenen Winter WM-Bronze mit der Staffel gewonnen und Platz acht bei der Tour de Ski belegt hatte, musste seine Reise an den Polarkreis krankheitsbedingt kurzfristig absagen.

Mit dabei ist dagegen trotz einer Baby-Pause in der Vorbereitung Routinier Lucas Bögl. "Meine Saisonvorbereitung ist durch einen glücklichen Umstand torpediert worden: Ich bin aus Muonio kurzfristig abgereist, weil mein Bub auf die Welt gekommen ist. Es geht allen gut, und er bereitet uns viel Freude", sagte der 33-Jährige, dem nach eigenen Angaben 350 bis 400 Trainingskilometer auf Schnee fehlen.

Das deutsche Aufgebot: Lucas Bögl (Gaißach), Janosch Brugger (Schluchsee), Albert Kuchler (Lam), Florian Notz (Römerstein), Anian Sossau (Eisenärzt), Jan Stölben (Ernstberg)

09:00 Uhr - LANGLAUF DAMEN - Mit Katharina Hennig an der Spitze und großen Zielen startet das deutsche Skilanglauf-Team am Freitag in die neue Weltcupsaison. Bundestrainer Peter Schlickenrieder hofft im anstehenden Winter ohne Großereignis auf eine Fortsetzung des seit zwei Jahren äußerst positiven Trends.

"Der deutsche Langlauf ist wirklich im Aufwind. Wir sind noch lange nicht am Gipfel des Everest angekommen, aber wir haben das Basislager verlassen und bewegen uns auf das nächste Zwischenlager zu", sagt Schlickenrieder.

Die größten Hoffnungen ruhen erneut auf Hennig, die vor einem Jahr den ersten deutschen Weltcupsieg nach fast 14 Jahren holte. Für die neue Saison hat sich die 27-Jährige vor allem eine Steigerung im Gesamtweltcup vorgenommen, zuletzt hatte sie mit Platz sieben schon aufhorchen lassen.

Im Schatten von Hennig hat sich aber auch eine starke zweite Reihe entwickelt. "Wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange. Es ist nicht nur Katharina Hennig, die fähig ist, Podestplätze zu machen. Wir werden im Winter vielleicht auch mal den einen oder anderen Namen sehen, der Richtung Podest unterwegs ist", sagt Schlickenrieder.