Vor Länderspiel in Wien: Die Anfänge der Rivalität zwischen Deutschland und Österreich
Alles begann mit einem Streit: Als Österreich und Deutschland 1912 zum ersten Mal aufeinander trafen, ging es nicht gut aus. In der Gruppenphase der Olympischen Sommerspiele 1912 schlug Österreich Deutschland mit 5:1. Das Ergebnis ist zwar ziemlich eindeutig, aber das Spiel hatte einen entscheidenden Knackpunkt und war möglicherweise der Auslöser für die deutsch-österreichische Fußballrivalität.
Bei einem 0:1-Rückstand verletzte sich der deutsche Torwart Albert Weber. Damals waren Auswechslungen nur erlaubt, wenn sich die beiden Mannschaftskapitäne vor dem Anpfiff abgesprochen hatten. Da das nicht der Fall war, musste Deutschland mit neun Feldspielern weiterspielen, während Willi Worpitzky im Tor einspringen musste. Normalerweise wäre das keine große Sache gewesen.
Die Deutschen erwarteten jedoch ein gewisses Entgegenkommen, um ihren verletzten Torwart durch einen neuen zu ersetzen. Die Österreicher wiederum erwarteten von den Deutschen, dass sie sich an die Regeln hielten und kämpften, denn sie sind bekannt dafür, dass sie sich an die Regeln halten. Beide Mannschaften spielten bei dem Turnier keine große Rolle. Österreich schaffte es bis ins Finale der Trostrunde, während Deutschland im Halbfinale desselben "Turniers im Turnier" gegen Ungarn verlor, das anschließend Österreich mit 3:0 besiegte.
Auch danach schrieben Duelle zwischen Deutschland und Österreich immer wieder Geschichte. Nicht zuletzt bei der "Schande von Gijon" im Jahr 1982, als die beiden Teams zum Abschluss der Weltmeisterschafts-Gruppenphase in Spanien aufeinandertrafen. Nach einem frühen Führungstreffer der DFB-Elf einigte man sich mit den Rot-Weiß-Roten auf den Endstand und drängte Algerien aus dem Turnier.
Die Rivalität der beiden Fußballnationen hat sich seitdem über die verschiedenen Phasen der Geschichte entwickelt, doch seit vielen Jahren scheinen die Teams in diesem Jahr wieder auf Augenhöhe zu sein. Während die Deutschen seit 2018 in einem Loch stecken und nicht alle Fans an eine erfolgreiche Heim-EM glauben, hat Österreich die Qualifikation souverän bestritten und wirkt so schlagkräftig wie lange nicht.
Am Dienstagabend in Wien ist daher schon eine gehörige Standortbestimmung zu erwarten, wenn die beiden Teams zum letzten Länderspiel des Vor-EM-Jahres aufeinandertreffen.
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