Tischtennis: Ovtcharov-Klub weiter auf Abspaltungskurs
Damit kann der umstrittene Verein keinesfalls mehr auf Bundesebene aktiv werden. Außerdem ist durch den Meldungsverzicht auch eine erneute Teilnahme am nur für Erst- und Zweitliga-Teams vorgesehenen Pokal-Wettbewerb ausgeschlossen.
Neu-Ulm will in der neuen Saison mit dem einzigen Team seines gesamten Klubs lediglich noch in der Champions League antreten. Nach derzeitigem Stand wären Dimitrij Ovtcharov und Co. die erste Mannschaft im europäischen Vereinssport, die ohne Anbindung an eine nationale Spielklasse an einem kontinentalen Klubwettbewerb teilnimmt.
Fokus auf Königsklasse
Im Tischtennis erfolgt die Qualifikation für die Königsklasse aufgrund bisheriger Ergebnisse im Europacup unabhängig von nationalen Meisterschaften. Der DTTB sieht sich zu Neu-Ulms Anmeldung zur Champions League durch die entsprechenden Regelwerke gezwungen, hat zur Verhinderung von Wiederholungen jedoch schon eine Überarbeitung der Vorschriften für den Herbst angekündigt.
Auslöser der beispiellosen Vorgänge war vordergründig Neu-Ulms Unmut nach vorsätzlichen Regelverstößen von zwei hochkarätigen Ovtcharov-Teamkollegen über die entsprechenden Sperren. Durch Neu-Ulms unmittelbare Drohung mit einer Fokussierung auf die Königsklasse erscheint allerdings auch eine langfristige Planung denkbar. Tatsächlich lässt sich in der Champions League Europas wichtigster Titel mit relativ geringem Aufwand gewinnen, ohne Kosten für eine dauerhaft in einer Liga spielende Mannschaft tragen zu müssen.
Unter ähnlich bequemen Bedingungen war Ovtcharov bereits vor seiner Bundesliga-Rückkehr 2022 lange Zeit während seines hochdotierten Russland-Engagements bei Fakel Orenburg aktiv gewesen. Den Neu-Ulmer Isolationskurs stützt der 34-Jährige, der an der Donau noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, bislang auch.