Noch kein offizieller Beschluss da: Ukrainischer Boykott im Tennis vorerst nicht aktiv
Unter anderem sind beim WTA-Turnier in Charleston derzeit Profis des Landes im Einsatz. In der ersten Runde traf Anhelina Kalinina auf die Russin Anna Kalinskaja, nach dem Match gab es keinen Handshake.
Die ukrainische Regierung hatte die Sportlerinnen und Sportler des von Russland überfallenen Landes Ende vergangener Woche angewiesen, Wettbewerbe zu boykottieren, an denen Aktive aus Russland und Belarus teilnehmen. Diese Entscheidung wurde von Oleh Nemtschinow, Kabinettsminister und Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine, am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen verkündet.
Direkte Reaktion auf IOC-Entscheidung
Die Ukraine reagierte damit von höchster Stelle auf die Empfehlung der Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), einzelne Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter Bedingungen wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen.
Der Tennis-Weltverband ITF hatte im März 2022 die russischen und belarussischen Teams aus seinen Mannschaftswettbewerben ausgeschlossen. Bei den Turnieren der ATP, der WTA und bei den Grand Slams dürfen Athleten der Länder ohne Flagge und Nennung ihrer Herkunft teilnehmen. Auch Wimbledon hob seinen Bann aus dem Vorjahr jüngst auf.
Sollte im Tennis der angekündigte Boykott durch die Ukraine umgesetzt werden, hätte dies große Auswirkungen auf die Profis des Landes. Das IOC hatte zuletzt aus einer Pressemitteilung des ukrainischen Verbandes UTF zitiert, der eine "Zerstörung des ukrainischen Tennissports" befürchte.