Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Wieder kein Viertelfinale: Alexander Zverev unterliegt Taylor Fritz - Djokovic siegt klar

Aktualisiert
Alexander Zverev scheitert extrem bitter.
Alexander Zverev scheitert extrem bitter.Profimedia
Alexander Zverev startete bärenstark und sein angeschlagenes Knie schien zu halten - doch dann verlor der Olympiasieger die Kontrolle über das Match gegen Taylor Fritz und kassierte eine dramatische Niederlage.

Alexander Zverev winkte bitter geschlagen ein letztes Mal ins Publikum und schlich dann mit leerem Blick vom Centre Court: Der Achtelfinalfluch des Olympiasiegers in Wimbledon hält nach einer dramatischen Niederlage an. Der 27-jährige Hamburger gab trotz 2:0-Satzführung und einer lange unantastbarwirkenden Vorstellung seinen bislang größten Triumph bei dem Rasenklassiker aus der Hand. Zverev musste sich mit bandagiertem Knie schwer getroffen mit 6:4, 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (3:7), 3:6 dem einstigen Weltranglistenfünften Taylor Fritz aus den USA beugen - der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel ist wieder einmal geplatzt.

Zum Match-Center: Taylor Fritz vs. Alexander Zverev

"Es ist offensichtlich, dass ich nicht bei 100 Prozent war. Ich habe auf einem Bein gespielt", sagte Zverev, er sei mit einem Knochenmarksödem und einer Kapselzerrung angetreten, sein Knie nach dem Match richtig dick. Erlitten hatte er die Blessur beim Drittrundensieg gegen Cameron Norrie. Bis zu den Olympischen Spielen in Paris will er wieder fit sein.

Die letzten Körner fehlten

Im achten Versuch war Zverev dem erstmaligen Sprung in London in die Runde der letzten Acht so nah - und spielte lange wie ein Topfavorit auf den Titel. Doch er konnte seine beeindruckende Leistung nicht über die volle Spieldauer gegen einen immer stärker werdenden Fritz halten.

"Das Viertelfinale war sein erklärtes Ziel, es hat wieder nicht geklappt. Aber man muss Taylor Fritz ein Kompliment machen", sagte Michael Stich, der 1991 für den bis heute letzten deutschen Männertriumph aus dem "heiligen Rasen" sorgte, bei Prime Video: "Es ist schwer, da hintenraus voll gegenzuhalten. Er hat super aufgeschlagen, sehr stark von der Grundlinie gespielt, doch irgendwann ist es gekippt."

Zverev, der angeschlagen in die Partie gegangen war, stand bei den French Open und 2020 auch schon bei den US Open in Grand-Slam-Finals. In New York gab er ebenfalls eine 2:0-Satzführung her - und kämpft seitdem beharrlich um seine Chance auf einen historischen Triumph. In Wimbledon stimmte bis zum Achtelfinale fast alles. Seine große Stärke, den kaum zu kontrollierenden Aufschlag, spielte er auch gegen Fritz wieder aus - gab dann aber erstmals im Turnier einen Satz ab und kam nicht mehr zurück.

Viel hatte such sich vor dem Match um Zverevs Knie gedreht, das bei einem Sturz im Drittrundenduell gegen den Briten Cameron Norrie etwas abbekommen hatte. Es folgten eine MRT-Untersuchung und dann am Sonntagnachmittag ein Belastungstest, nach dem das Team Zverev den Daumen hob.

 "Auf die Zähne beißen und durch."

Ob und wie stark beeinträchtigt er ins Match ging, behielt der deutsche Topspieler für sich. Beim Einschlagen am Vormittag mit Bruder und Manager Mischa machte Zverev einen fokussierte Eindruck und schien sich frei bewegen zu können. "Klar, er trägt jetzt die Bandage, darunter auch ein Tape, aber das muss man so machen", sagte Mischa Zverev bei Prime Video. Es handele sich nicht um eine Blessur, die bei starker Belastung größeren Schaden anrichten könne: "Auf die Zähne beißen und durch."

Dies gelang Zverev zunächst. Er nutzte beim Stand von 4:4 die erste Breakchance, sicherte sich den ersten Satz und legte dann nach. Doch dann wendete sich das Blatt und der US-Athlet steigerte zunehmend seine Intensität. Zverev kämpfte verzweifelt, konnte das Aus aber nicht mehr abwenden.

Djokovic bringt sich mit Sieg in Stellung

Novak Djokovic hat das Duell zweier früherer Schützlinge von Boris Becker in Wimbledon für sich entschieden. Der Grand-Slam-Rekordchampion aus Serbien ließ dem hochambitionierten Dänen Holger Rune beim 6:3, 6:4, 6:2-Erfolg keine Chance und zog zum insgesamt 60. Mal bei einem Major ins Viertelfinale ein.

"Ich bin sehr zufrieden, aber ich glaube, dass er auch nicht auf seinem höchsten Level gespielt hat. Es war eine sehr solide Leistung", sagte Djokovic. Anschließend kritisierte er das Publikum humorvoll, aber mit ernst gemeintem Hintergrund: "All denen, die entschieden haben mich heute nicht zu respektieren, wünsche ich eine guuuute Nacht." Die Aussage des Interviewers, das Publikum habe mit langgezogenen Rufen Rune unterstützen wollen, akzeptierte Djokovic nicht: "Ich bin seit 20 Jahren auf der Tour und weiß, wie es läuft."

24 Grand-Slam-Titel hat der 37-Jährige in seiner einzigartigen Karriere schon gewonnen - und bringt sich bei dem Rasenevent immer mehr in Stellung. Mit seinem achten Titel in Wimbledon würde Djokovic mit Rekordsieger Roger Federer aus der Schweiz gleichziehen.

Djokovics nächster Gegner ist der Australier Alex de Minaur, der auch in London seine starke Saison bestätigt. Der 25-Jährige aus Sydney schaffte mit einem 6:2, 6:4, 4:6, 6:3-Erfolg gegen den 20-jährigen Franzosen Arthur Fils erstmals den Sprung ins Viertelfinale von Wimbledon. Weiter ging es für de Minaur noch nie bei einem Majorevent.