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Die Karriere des Rafael Nadal: Grand-Slam-Fighter, Fan-Liebling und Goldener Slam

AFP
Nadal gestikuliert während seiner Rede auf einer Pressekonferenz in Manacor
Nadal gestikuliert während seiner Rede auf einer Pressekonferenz in ManacorAFP
Rafael Nadal wurde auf der spanischen Insel Mallorca geboren, die für ihre Sandstrände bekannt ist. Aber der Tennisstar wird für immer mit einer anderen Art Sand in Verbindung gebracht werden: der roten Asche eines Tennis-Platzes.

Der 36-Jährige hat die French Open rekordverdächtige 14 Mal gewonnen, insgesamt gelangen dem "Sandplatzkönig" 22 Grand-Slam-Siege im Herreneinzel.

Nachdem er seine Teilnahme an den diesjährigen Turnieren in Roland Garros, Wimbledon und höchstwahrscheinlich auch an den US Open abgesagt hat, steht er nun vor der Herausforderung, sich ein letztes Mal aufzuraffen. Denn seine Ankündigung beinhaltete auch einen Rücktritt, und zwar sehr wahrscheinlich nach der Saison 2024.

Debatte um den besten aller Zeiten noch ungelöst

Nadals Athletik, Kraft, mentale Stärke und seine brillante Vorhand machen ihn zu einem der größten Spieler aller Zeiten, auch wenn die Debatte über den besten Spieler weitergeht.

Zusammen mit Novak Djokovic und Roger Federer gehörte Nadal über ein Jahrzehnt lang zu den dominierenden "Big 3" im Tennis.

Familie Nadal: Sportlergene durch und durch

Nadal begann in seiner Heimatstadt Manacor zu spielen, wobei er sich mehr auf Tennis als auf Fußball konzentrierte und von 2005 bis 2017 von seinem einflussreichen Onkel Toni Nadal trainiert wurde, der ihm half, seine charakteristische Vorhand zu entwickeln.

"Nadal spielte Vorhand und Rückhand (mit zwei Händen), bis er etwa 10 Jahre alt war", erklärt sein Onkel: "Als wir anfingen, die Vorhand einhändig zu spielen, tat er dies mit der linken Hand. Und so hat es sich entwickelt. Es ist immer noch erstaunlich."

Ein anderer Onkel, Miguel Angel Nadal, war Profifußballer beim FC Barcelona. Das Sportgen liegt also in der Familie, auch wenn der Tennisstar selbst als großer Unterstützer Real Madrids gilt.

Rafael Nadal: Frühe Karriere im Schnelldurchlauf

Nadal wurde mit 14 Jahren Profi und debütierte 2003 mit 17 Jahren in Wimbledon. Seinen ersten Grand-Slam-Titel gewann der Spanier 2005 in Roland Garros, den er 2006 gegen Federer verteidigte - der Beginn einer langen und spannenden Rivalität.

Im darauffolgenden Sommer unterlag Nadal dem Schweizer im Finale von Wimbledon, doch trotz der Niederlage bewies er, dass er nicht nur ein Sandplatzspezialist ist, sondern auf jedem Belag mithalten kann.

Zwei weitere French-Open-Titel, die er, erneut gegen Federer, gewann, folgten auf eine weitere Finalniederlage gegen den Schweizer in Wimbledon im Jahr 2007. Bei der dritten Gelegenheit in London schlug er Federer im folgenden Jahr in einem epischen Finale und gewann außerdem Gold bei den Olympischen Spielen in Peking.

Nadal gewann 2009 seine ersten Australian Open, wiederum gegen Federer, der bis dahin in sieben seiner ersten acht Grand-Slam-Finals der Gegner war.

Goldener Slam der Karriere

2010, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, wurde Nadal der erste männliche Spieler, der in einem einzigen Jahr drei Grand-Slam-Turniere auf verschiedenen Belägen gewann. Dabei schlug er Djokovic bei den US Open und sicherte sich damit den "Golden Slam", der Gewinn von allen vier Grand Slams und den Olympischen Spielen. Bei den Herren gelang des neben Nadal bis heute einzig Andre Agassi.

Nadals glanzvolle Karriere umfasst vier US-Open-Titel sowie je zwei Siege in Wimbledon und bei den Australian Open. Dazu kommen die 14 famosen Triumphe bei den French Open.

Rekorde über Rekorde

Mit seiner bemerkenswerten mentalen Stärke, mit der er sich aus so mancher verzweifelten Situationen gerettet hat, mit seiner unendlichen Ausdauer und mit seiner kraftvollen, präzisen Vorhand, gehört Nadal nicht nur zu den besten Tennisspielern, sondern zu den größten Sportlern aller Zeiten.

Zwischen 2005 und 2007 gewann er rekordverdächtige 81 Spiele auf Sand, bis er in Hamburg von Federer gestoppt wurde. Es ist die längste Siegesserie eines männlichen Spielers auf einem Belag in der Open-Ära.

Während dieser Zeit gewann Nadal 13 Titel in Folge auf Sand, und in seiner gesamten Karriere gewann er 92 ATP-Einzeltitel. Zwischen 2005 und 2014 gewann Nadal die French Open jedes Jahr, mit Ausnahme von 2009, als er vom Zweitplatzierten Robin Söderling besiegt wurde.

Auch in seinen späteren Jahren glänzte Nadal trotz kleinerer und größterer Verletzungsprobleme und gewann 2022 nochmals die Australian und French Open. Er erreichte auch das Halbfinale von Wimbledon, musste dann aber wegen eines Unterleibsproblems aufgeben.

"Je älter er wurde, desto mehr war er bereit, sein Spiel zu ändern und ein bisschen mehr mit dem Ball zu machen, ein paar Slices und Drop Shots und ein bisschen Serve and Volley", sagte der schwedische siebenfache Grand-Slam-Champion Mats Wilander im Mai 2022. "Sowohl er als auch Novak werden auf dem Platz immer schlauer, vielleicht holt Vater Zeit sie ein. Sie hören nie auf zu lernen, es ist unglaublich."

Rafael Nadal: Der 'GOAT'?

Einige halten Nadal für den "GOAT" - den größten Tennisspieler aller Zeiten - obwohl es ein harter Kampf mit seinem langjährigen Rivalen und Freund Federer und dem unerbittlichen Djokovic ist.

Große Namen wie Maria Sharapova, Stan Wawrinka oder Iga Swiatek haben ihn als den besten Tennisspieler aller Zeiten gepriesen. Nadal geht es dagegen vor allem darum, als guter Mensch in Erinnerung zu bleiben, anstatt sich um seinen Platz im Pantheon des Tennis zu sorgen.

"Das wichtigste Vermächtnis ist, dass alle Menschen, die ich in diesen 20 Jahren getroffen habe, eine gute menschliche Erinnerung an mich haben", sagte er immer wieder: "Am Ende des Tages kommt das Persönliche, die Erziehung, der Respekt und die Zuneigung, mit der man Menschen behandeln kann, vor dem Beruflichen, denn das ist es, was bleibt."