Alexander Zverev in der "Halle" von Wimbledon auf hohem Level: "Mag meine Chancen"

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Alexander Zverev in der "Halle" von Wimbledon auf hohem Level: "Mag meine Chancen"

Aktualisiert
Alexander Zverev konnte gegen Marcos Giron Kräfte sparen.
Alexander Zverev konnte gegen Marcos Giron Kräfte sparen.AFP
Die Straßenverkäufer an der Church Road legten Regencoates auf ihre Klapptische und räumten die schicken Sonnenhüte beiseite. Der Freitag in Wimbledon startete in dunklen Grautönen und mit einer wenig sommerlichen Prognose - doch das konnte Alexander Zverev kaum etwas anhaben.

Der Olympiasieger hatte für seinen freien Tag einen klaren Plan: Pinkes Deutschland-Trikot überziehen und ab auf die Couch zum Fußballschauen. Nach ein wenig Regeneration, Aktivierung und Vorbereitung auf sein Drittrundenduell gegen den Briten Cameron Norrie freute sich der zweimalige Grand-Slam-Finalist darauf, mit seinem Familientross relaxt den EM-Kracher zu verfolgen.

Jan-Lennard Struff konnte auch etwas hinschauen - sein zunächst im Nieselregen begonnenes Drittrundenmatch gegen Daniil Medvedev wurde wegen Regens bei 1:2-Satzrückstand unterbrochen und schließlich zur Fortsetzung auf den Samstag verschoben.

Bei Zverev läuft es exzellent. "Wenn ich dieses Level weiterhin zeigen kann, dann mag ich meine Chancen", sagte Zverev. Während er beim EM-Duell mit einer Verlängerung rechnete, hatte er selbst gegen den US-Amerikaner Marcos Giron beim 6:2, 6:1, 6:4 nur 94 Minuten auf dem schmucken No. 1 Court verbracht. "Wenn er so auftritt, sehe ich ihn hier noch lange dabei", sagte Bundestrainer Michael Kohlmann. So stark sei Zverev selten in ein Grand-Slam-Turnier gestartet: "Es ist bisher außergewöhnlich, wirklich gut."

Zverev lieferte die nächsten Hinweise darauf, dass mit ihm nach dem Finaleinzug in Paris nun auch bei dem Klassiker zu rechnen ist. "Ich fühle mich wohl, aber die Bedingungen sind auch momentan wirklich gut", sagte die deutsche Nummer eins zu den makellosen ersten Eindrücken in Wimbledon: "Ich spiele unter dem Dach, ich spiele wie in einem Hallenturnier momentan." Ohne Sonne, ohne Wind - das sei für ihn ideal. Geht es nach dem Hamburger, kann das Wetter also wohl durchaus durchwachsen bleiben und die Arenen geschlossen. Zverev weiß aber auch: Die echten Prüfsteine kommen erst noch.

Norrie als erster Härtetest?

Schon Norrie dürfte ihm am Samstag mehr abfordern. Der 28-Jährige entschied in der zweiten Runde ein britisches Duell gegen den favorisierten Jack Draper etwas überraschend in drei Sätzen für sich. Und er drängte Zverev im Januar bei den Australian Open in den fünften Satz, den der deutsche Topspieler schließlich im Match-Tiebreak gewann.

Zum Match-Center: Cameron Norrie vs. Alexander Zverev

"Dort haben wir auf Hartplatz bei 30 Grad gespielt, hier spielen wir auf Rasen. Es ist ein komplett anderes Match", sagte Zverev, der das lautstarke Publikum gegen sich haben wird. Aber seine 5:0-Bilanz gegen Norrie spricht klar für den Weltranglistenvierten.

Letzte Duelle: Zverev vs. Norrie
Letzte Duelle: Zverev vs. NorrieFlashscore

Wie auch sein neues Anspruchsdenken, seine ganze Haltung zum bisher ungeliebten Rasen. "Der Return ist ganz anders. Ich stehe viel näher an der Grundlinie, die Technik ändert sich schon", sagte der Hüne zu den Anpassungen in seinem Spiel. An seiner wohl größten Stärke, dem Service, das Kohlmann als "außerordentlich gut" einschätzt, verändert sich dagegen nicht viel: "Wenn ich 75 Prozent erste Aufschläge habe, ist es egal, auf welchem Belag ich spiele."

Dann gewinnt Zverev bislang 87 Prozent der Punkte und hat in der Form beste Chancen, weit zu kommen.