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Letzte Chance US Open - Pfad der Entscheidung für durchwachsene Zverev-Saison

Alexander Zverev verabschiedete sich in Montreal schon im dritten Match.
Alexander Zverev verabschiedete sich in Montreal schon im dritten Match.Profimedia
Bei den French Open kurz vor dem Ziel gescheitert, Wimbledon hinter den Erwartungen geblieben und auch das Gold bei Olympia konnte Alexander Zverev nicht verteidigen. Eine Saison, die für einen großen Teil des Tennis-Circuit als großer Erfolg abgestempelt werden würde ist für den Deutschen eher das Mindestmaß und erzeugt nur noch mehr Hunger auf den ersten richtig großen Titel. Die letzte Chance in diesem Jahr - die US Open. Wir schauen uns die Chancen der deutschen Nummer 1 in New York an.

Der letzte Turniersieg liegt nun mehrere Monate zurück. Nach dem Erfolg in Rom haben einige Alexander Zverev zugetraut, nun endlich den großen Schritt zu machen und mit den French Open den ersten Titel zu gewinnen. Doch auf dem Sand von Paris war Carlos Alcaraz im Endspiel auf den letzten Metern einfach zu gut. Auch beim Heimturnier in Hamburg und den Olympischen Spielen in Paris gab's für Sascha nichts zu feiern, so gilt er fast schon als der HSV des Tennis, der zwar nicht unaufsteigbar, dafür aber "un-Grand-Slam-bar" ist.

Doch woran liegt es, dass zuletzt in Montreal bspw. schon nach drei Spielen Schluss und der Gegner mit Sebastian Korda kein "Über-Spieler" war - nimmt Zverev die kleinen Gegner nicht mehr ernst? Teilweise erscheint es wirklich so, als wollte er die Taktik des guten Pferdes nutzen und nur so hoch springen, wie er muss. Jedoch scheint er dabei regelmäßig "kleine Fische" zu unterschätzen. So lief es mit Korda in Montreal, gegen Musetti bei Olympia und auch beim Heimspiel in Hamburg wäre gegen Arthur Fils ein Sieg drin gewesen. Es fehlt an Konstanz und an Demut, es bräuchte die mentale Gnadenlosigkeit eines Rafael Nadal oder zumindest ein weitaus höheres Level, damit Sascha endlich einen entscheidenden Fuß in die Tür der Grand-Slam-Erfolge bekäme.

Der Phönix aus der Asche

Man darf natürlich bei all diesen knallharten Worten den körperlichen Zustand des Hamburgers nicht außer Acht lassen. Mutigerweise ging er den Schritt und machte seine Diabetes-Erkrankung öffentlich und auch der Auftritt in Hamburg, welchen er in erster Linie für seine Fans durchzog sorgte für ein physisches Defizit bei den Olympischen Spielen in Paris. So wäre er nach dem Match gegen Lorenzo Musetti "physisch am Ende" gewesen. 

Es ist einfach eine unglückliche Geschichte, da es aus deutscher Sicht natürlich ein Aufstieg wie der Phönix aus der Asche gewesen wäre, wenn nach der Einstellung des Verfahrens Saschas Aufstieg auf den Tennis-Thron begonnen hätte. Noch ist der Aufschlagriese "jung", doch im Verhältnis zur Generation Alcaraz, Sinner & Co. fehlt ihm trotz Jahren des Vorsprungs dieser Grand-Slam-Erfolg.

Die Chancen auf einen Sieg in New York 

Während Zverev aktuell über gesundheitliche Probleme klagt und die Teilnahme am Turnier noch nicht hundertprozentig gesichert ist, kann man sich an den Buchmachern orientieren. Diese setzen Alexander Zverev mit 17,00 auf den fünften Platz in der Liste, jedoch gelten die Überflieger Alcaraz und Sinner neben Veteran Djokovic als klare Favoriten - Medvedev, der auf Hartplatz immer eine Gefahr darstellen kann folgt hinter dem Dreierpack und liegt dabei vor dem Hamburger. 

Realistisch kann dieser jedoch an einem guten Tag jeden der zuvor genannten Gegner besiegen und darf nun wieder nicht an sich selbst scheitern. Sollte der Körper mitmachen, ist der Kopf die höchste Priorität, gegen jeden Kontrahenten mit der gleichen Einstellung antreten und die Punkte individuell betrachten - "Nadal-esque" eben. Bekommt er einen guten Lauf und startet heiß in das Turnier, ist der Himmel das Limit und kaum einer ist in der Lage, einen Zverev auf dem Niveau seines bisherigen Karriere-Höhepunkts zu schlagen. Sehen wir den "pre-injury" Sascha wieder, könnte es ein deutsches Tennis-Fest in New York werden und das Happy End, auf das wir alle so sehnlichst warten.