"Gutes Tennis in mir": Langschläfer Alexander Zverev bereit für Großtaten
Denn nur ausgeruht und mit vollen Energie-Reserven kann es für den Hamburger mit dem ersten Major-Triumph seiner Karriere klappen. Und auch die phasenweise fehlerhafte Leistung gegen Landsmann Maximilian Marterer zum Auftakt seiner Titelmission in Flushing Meadows am Montag bringt den Olympiasieger von Tokio nicht um den Schlaf. "Es war die erste Runde. Durchzukommen ist das Wichtigste", sagte Zverev: "Ich weiß, dass ich gutes Tennis in mir habe."
Seit Jahren läuft Zverev dem Traum hinterher, endlich eines der vier wichtigsten Turniere zu gewinnen. In New York scheint die Zeit - mal wieder - reif. "Ich war in diesem Jahr schon sehr nah dran. Ich habe das Gefühl, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich habe das Gefühl, ich mache alles richtig. Hoffentlich wird es passieren", sagte Zverev, der in der zweiten Runde am Mittwoch klarer Favorit gegen den Franzosen Alexandre Müller ist.
Nervöse Mama Zverev
Im Duell mit der Nummer 77 der Welt wird Zverev, der bei Grand Slams häufig erst in Schwung kommen muss, dann aber wohl auf einen "neuen" Edelfan verzichten müssen. Mutter Irina, die die Spiele ihres Sohnes aufgrund zu großer Nervosität normalerweise nicht auf der Tribüne verfolgt, saß beim 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:2-Erfolg gegen Marterer am Montag zu Spielbeginn in der Box des Hamburgers - suchte aber schnell wieder das Weite.
"Als ich den zweiten Satz verloren habe, ist sie sofort wieder gegangen. Ich glaube, dass sie nicht mehr da sitzen wird", sagte Zverev lachend und betonte: "Meine Mutter darf machen, was sie will. Mama ist Mama."
Doch auch ohne Unterstützung der Mama geht Zverev die nächste(n) Aufgabe(n) im Big Apple selbstbewusst an. Körperlich habe er trotz großer Mittagshitze "keine Probleme" gehabt, auch wenn sich ein Reizhusten seit Wochen hartnäckig hält. Die gesundheitlichen und sportlichen Rückschläge von Paris und Montreal sind aber längst vergessen.
Fokus nicht verlieren
Gegen Müller kommt es für Zverev nun darauf an, im Flow zu bleiben. "Ich muss jeden Gegner ernst nehmen", sagte er und betonte wie schon so oft: "Wenn ich gutes Tennis spiele, kann ich gegen jeden gewinnen. Aber wenn ich schlechtes Tennis spiele, kann ich auch gegen jeden verlieren."