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Zeit für eine Pause? Zverevs Verfassung gibt Rätsel auf

Alexander Zverev ist beim ATP Shanghai 2024 im Achtelfinale ausgeschieden.
Alexander Zverev ist beim ATP Shanghai 2024 im Achtelfinale ausgeschieden.Hector Retamal/AFP
Gesundheitlich angeschlagen hinterließ Alexander Zverev in Shanghai einen bedenklichen Eindruck. Nimmt er sich nun endlich eine Pause?

Erschöpft, unkonzentriert, zornig: Alexander Zverev hat beim Masters-Turnier in Shanghai keine gute Figur abgegeben. Das völlig verdiente Achtelfinal-Aus gegen den Belgier David Goffin schien nach frustrierenden Tagen fast folgerichtig. Und machte eines ganz deutlich: Zverev geht im Herbst der Tennis-Saison auf dem Zahnfleisch.

Kein Wunder. Der Kalender ist eng getaktet, Zverev hat in diesem Jahr bereits 75 Matches in den Beinen. Und: Längst spielt auch die Gesundheit nicht mehr mit. Eine Lungenentzündung hatte den Hamburger zuletzt außer Gefecht gesetzt, Zverev litt an Fieber und ließ sich in einem Krankenhaus mit Antibiotika behandeln.

Sein Problem mit der Lunge, sagte Zverev vor gut einer Woche dann, werde nicht "innerhalb von ein, zwei Wochen weggehen". Vielmehr würde die komplette Genesung "wahrscheinlich ein, zwei Monate" dauern. Sprach's und trat dann wenig später trotzdem die Reise zum ATP Shanghai 2024 an.

Match-Center: Goffin vs. Zverev

Nächster Halt: Wien

Dort aber musste Zverev seiner fehlenden Fitness offensichtlich Tribut zollen und präsentierte sich ungewohnt unreif. Zu den sportlichen Schwierigkeiten gesellten sich immer wieder auch Disziplinlosigkeiten, Zverev schimpfte, er warf den Schläger, er drosch Bälle zornig in die Luft.

Besonders augenscheinlich wurde die Unausgeglichenheit des 27-Jährigen im Duell mit dem Niederländer Tallon Griekspoor. Zverev legte sich - trotz einer korrekten Entscheidung - lautstark mit dem Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani an. Er machte die Referee-Gilde sogar für sein verlorenes French-Open-Finale gegen Carlos Alcaraz verantwortlich und wurde dabei fast ein wenig hysterisch.

Alexander Zverev bei einer Diskussion mit dem Stuhl-Schiedsrichter.
Alexander Zverev bei einer Diskussion mit dem Stuhl-Schiedsrichter.ALEX PLAVEVSKI / EPA / Profimedia

"Wir versuchen unser Bestes, und dann passieren Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Das ist sehr frustrierend", erklärte Zverev im Anschluss und versuchte, die Situation herunterzuspielen. Und doch: Die Bilder aus China sprechen dafür, dass der Weltranglisten-Dritte dringend eine Pause braucht.

Ob er sich diese auch nehmen wird, ob er seiner Gesundheit im Hochleitungsgeschäft Profi-Tennis eine höhere Priorität einräumen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Noch ist die Saison nicht vorbei, die nächsten Termine stehen vor der Tür.

Am 18. Oktober steht Zverev, der sich gerne auch mal über die zu hohe Belastung der Spieler beschwert, auf der Startliste eines Show-Events in Wien. Es folgen das ATP-Turnier an gleicher Stelle und das Hallen-Masters in Bercy, ehe nach den ATP-Finals in Turin und dem Davis-Cup-Finale in Malaga endgültig die lange Saison zu Ende geht.