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Nadals Abschied als Zäsur: Wieviel Feuer steckt noch in "Dino" Djokovic?

Flashscore/SID
Aktualisiert
Rafael Nadal (l.) und Novak Djokovic sind zuletzt bei den Olympischen Spielen in Paris aufeinandergetroffen.
Rafael Nadal (l.) und Novak Djokovic sind zuletzt bei den Olympischen Spielen in Paris aufeinandergetroffen.MARTIN BERNETTI/AFP
Novak Djokovic hat sich für Mitte November einen Termin ganz dick im Kalender unterstrichen: Der Grand-Slam-Rekordchampion will unbedingt zu den Davis-Cup-Finals nach Malaga reisen - obwohl Serbien gar nicht qualifiziert ist.

"Ich werde persönlich da sein, um deiner herausragenden Karriere Respekt zu zollen", schrieb der 37-Jährige an Rafael Nadal gerichtet. Das Karriereende des spanischen Topstars ist ein spürbarer Einschnitt.

Für Novak Djokovic, der in den legendären Duellen mit seinem ärgsten Widersacher seine Grenzen immer wieder verschob. Und für das Tennis insgesamt, das nach Roger Federer und Serena Williams das nächste große Aushängeschild verliert.

Nadal gehörte freilich verletzungsgebeutelt zuletzt nicht mehr zu den Titelkandidaten. Im Männertennis ist eine neue Rivalität zwischen dem spektakulären Carlos Alcaraz und dem Weltranglistenersten Jannik Sinner entbrannt - beide teilten sich in diesem Jahr alle vier Slams untereinander auf und begeistern regelmäßig ihre Anhänger rund um den Globus.

Sollte es aber doch noch zu einer Doping-Strafe gegen Sinner kommen, wäre das für das Produkt Weltklasse-Tennis ein schwerer Schlag. Denn allzu breit ist die Spitze aktuell nicht.

Djokovic der Letzte seiner Generation

Nadal wird der Szene mit seinem Auftreten und seiner Aura fehlen, die "Big Three" schmelzen nun zu einem "Big One" zusammen, zu Djokovic, der noch letzte Ziele in seiner einmaligen Karriere verfolgt. Der Ausnahmekönner aus Belgrad ist dabei immer nochmal in der Lage, Alcaraz und Sinner herauszufordern. Aber Djokovic, der 2024 erstmals seit sieben Jahren keinen Grand-Slam-Titel gewann, nährte mit seinen jüngsten Aussagen auch die Zweifel, dass er noch lange auf höchstem Niveau spielen wird.

"Normalerweise habe ich in meiner Karriere meinen Zeitplan sechs Monate im Voraus erstellt, aber das ist heute nicht mehr der Fall", sagte Djokovic am Rande des Masters in Shanghai: "Jetzt ist es spontaner." Er müsse sich körperlich, emotional und mental fit fühlen, um angreifen zu können. Djokovic muss für seine Ziele brennen - das war zuletzt offenbar nicht mehr immer der Fall.

In diesem Jahr erfüllte sich der frühere Tour-Dominator in Paris den großen Traum von Olympia-Gold. Djokovic verfolgt auch noch einen 25. Grand-Slam-Triumph, mit dem er die Australierin Margaret Court hinter sich lassen würde.Mit Blick auf seinen möglichen 100. Titelgewinn verspürt er aktuell in Shanghai eine "Extramotivation" und erreichte am Freitag das Halbfinale.

Das Jahresfinale der ATP in Turin löst dagegen kaum noch etwas in Djokovic aus. "Was mich betrifft, so bin ich mit diesen Turnieren in meiner Karriere fertig", sagte er. Lieber schaut er noch ein letztes Mal Nadal zu.

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