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Schmerzen für Olympia: Sabally, Rühr, Nadal kämpfen trotz Verletzung um Edelmetall

Rafael Nadal hat für die Olympischen Spiele viel in Kauf genommen.
Rafael Nadal hat für die Olympischen Spiele viel in Kauf genommen.AFP
Eine lädierte Schulter, ein nicht operierter Kreuzbandriss, eine amputierte Fingerspitze: Um an den Spielen in Paris teilzunehmen, zahlen viele Athleten einen hohen Preis.

Träume können mächtig sein. Sie können ungeahnte Kräfte freisetzen - und zu waghalsigen Aktionen verleiten. Satou Sabally etwa wurde im Februar an der Schulter operiert, trotzdem führte sie die deutschen Basketballfrauen am Montagnachmittag ins olympische Turnier. Hockey-Nationalspieler Christopher Rühr verzichtete für den Traum von Paris auf eine OP seines gerissenen Kreuzbandes. Und eine brasilianische Fechterin reiste mit einem Tumor in ihrem Körper zu den Spielen.

Um in Paris dabei sein zu können, setzen manche Athleten ihre Gesundheit aufs Spiel. Das Sportfest bedeutet ihnen die Welt - und ist für sie wichtiger als ein heiler Finger oder ein schmerzfreies Knie.

Zum Olympia-Tracker (Montag)

Manchmal sind die Schmerzen zu groß

Für Satou Sabally war beim Quali-Spiel gegen Brasilien im Februar trotz verletzter Schulter klar: "Ich spiele dieses Game zu Ende. Auch unter Schmerzen." So sagte es die Basketballerin im "Dein Spiegel". Um den Olympia-Traum musste Sabally dann nach ihrer OP lange zittern. Erst vorige Woche gab die 26-jährige WNBA-Spielerin ihr Comeback.

Seit Mai 2023 bereits laboriert der deutsche Badminton-Spieler Mark Lamsfuß an einer schweren Knieverletzung. Aber deshalb auf Olympia verzichten? "Die Spiele sind in unserer Sportart das größte Event", sagte der 30-Jährige: "Ich wollte unbedingt auf dem Court stehen." Das tat er am Samstag mit Partner Marvin Seidel - um am Montag dann aufgeben zu müssen. Die Knie-Probleme waren zu schwerwiegend.

Das Knie war es auch, dass Hockey-Nationalspieler Christopher Rühr zuletzt zu schaffen machte. Im Januar riss das Kreuzband. Auf eine OP verzichtete er - sonst "wäre klar gewesen, dass ich es nicht schaffe", sagte er kürzlich dem SID. Der australische Hockeyprofi Matthew Dawson verzichtet ebenfalls - und zwar auf die Spitze seines gebrochenen rechten Ringfingers. Dawson hatte sich für eine Amputation entschieden, denn eine OP hätte seine Olympia-Teilnahme gefährdet.

Alles für die Spiele

Das gilt auch für die brasilianische Degen-Fechterin Nathalie Moellhausen. Mitten im Gefecht brach sie am Sonntag plötzlich zusammen. Erst in der vergangenen Woche war bei ihr ein Tumor in der Steißbein-Region festgestellt worden. Moellhausen rappelte sich am Sonntag wieder auf, schied dann aber aus.

Und dann sind da noch zwei Tennis-Heroen, die es trotz geschundener Muskeln und Knochen in Paris nochmal wissen wollen. Rafael Nadal biss sich im Einzel am Sonntag in Runde zwei, wo nun Novak Djokovic wartete. "Für sein Land zu spielen, setzt Energie frei", sagte er nach seinem Match.

Im Doppel müht sich dieser Tage auch Andy Murray nochmal über den Court. Nach den Spielen beendet der zweimalige Goldmedaillengewinner im Einzel seine Karriere. Er wird sich künftig nicht mehr quälen. Auch nicht für Olympia.

Zum Match-Center: Djokovic vs. Nadal