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Goldtraum ausgeträumt: Angeschlagener Zverev scheitert in zwei Sätzen an Musetti

Aktualisiert
Alexander Zverev kann seine Goldmedaille nicht verteidigen
Alexander Zverev kann seine Goldmedaille nicht verteidigenProfimedia
Aus der Traum vom erneuten Gold: Alexander Zverev hat das Olympia-Halbfinale von Paris verpasst. Der Tennisstar und Champion der Sommerspiele von Tokio unterlag am Donnerstag in der Runde der letzten acht dem Italiener Lorenzo Musetti mit 5:7, 5:7. Damit bleibt Deutschland bei diesen Sommerspielen ohne Tennismedaille.

Statt der deutschen Nummer eins spielt nun der Weltranglisten-16. um Edelmetall - für Zverev eine schwere Enttäuschung. Musettis Gegner im Kampf um den Einzug ins Endspiel am Sonntag ermitteln am Donnerstagabend der serbische Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic und der an Nummer acht gesetzte Grieche Stefanos Tsitsipas.

Zum Match-Center: Zverev vs. Musetti

Zverev hatte vor drei Jahren in Japan als erste Deutscher olympisches Einzel-Gold im Tennis geholt. Es ist weiter der größte Erfolg seiner Karriere, in der er bislang einen Grand-Slam-Triumph verpasste. Umso mehr zielte er in Paris auf erneuten olympischen Glanz ab.

Zverev blass gegen Musetti

Gegen Musetti tat er sich nur rund 18 Stunden nach dem Ende seines Achtelfinal-Duells mit dem Australier Alexei Popyrin aber von Beginn an schwer. Als letzter deutsche Hoffnungsträger nach dem Aus von Angelique Kerber lief er im ersten Satz lange einem Break hinterher. Zverev, der in den ersten drei Runden ohne Satzverlust geblieben war, schaffte dann den Ausgleich zum 5:5, verlor aber gleich wieder sein Service und nach 62 Minuten Satz eins.

Stats: Zverev vs. Musetti
Stats: Zverev vs. MusettiFlashscore/Profimedia

Musetti, den er im bis dato einzigen Aufeinandertreffen in Rom 2022 bezwungen hatte, spielte spektakuläre, streut grandiose Stopps und sagenhafte Rückhandschüsse ein. Zverev fehlte diesmal das gewisse Etwas, auch wenn er körperlich auf der Höhe wirkte. Nach 2:04 Stunden war sein Olympia-Traum geplatzt.

Zverev sauer über Ansetzung - und erneut unkonzentriert

"Ich bin so stinksauer, das kann ich dir gar nicht sagen. Die Ansetzung ist eine Frechheit", hatte Zverev der Bild-Zeitung gesagt. Immerhin hatte sein Sponsor bis Donnerstag die von Zverev gewünschten hellen Spielhemden geliefert, er konnte in weißem Shirt zur schwarzen Hose antreten In der komplett schwarzen Kluft hatte er am Dienstag beim Hitzeduell gegen den Tschechen Tomas Machac mächtig gelitten und sein Outfit verwünscht.

Halb in weiß und noch einigermaßen missgelaunt fand Zverev erneut nicht gut ins Spiel. Wie am Vorabend gegen Popyrin gab er früh in Satz eins seinen Aufschlag ab, haderte, auch mit der Schiedsrichterin, und fand erst spät seinen Rhythmus.

Aber wie gegen den Australier gelang Zverev das Rebreak zum 5:5. Nur: Diesmal verdaddelte die deutsche Nummer eins gleich wieder sein Service. Und weil Musetti zauberte, war Durchgang eins nach 62 Minuten weg - es war Zverevs erster Satzverlust im vierten Match.

Musetti erringt Meilenstein

Musetti spielte zeitweise faszinierend, streute grandiose Stopps und sagenhafte Rückhandschüsse ein. Zverev spielte wie Zverev: Gradlinig, mit viel Druck, aber weniger variabel. Das reicht gegen die meisten Gegner, an besten Tagen gegen (fast) alle - war aber diesmal eben zu wenig. Auch wenn er körperlich auf der Höhe zu sein schien.

Zverevs Laune war im zweiten Durchgang zwar wieder besser, in einer Spielpause wedelte er sich mit dem Fächer einer Zuschauerin Luft zu. "Halt durch, Junge!", brüllte ein Zuschauer in Richtung Zverev. Der zeigte den Daumen nach oben - doch nach 2:04 Stunden war für ihn Olympia 2024 endgültig beendet.