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Der Hattrick wartet: Dominatorin Swiatek "nadalisiert" sich durch Paris

Iga Swiatek bricht momentan alle Rekorde im Damentennis.
Iga Swiatek bricht momentan alle Rekorde im Damentennis.Profimedia
Die französische Presse hat ein Verb für das erfunden, was Iga Swiatek in diesen Tagen in Paris veranstaltet. Die Polin "nadalisiert" ihre Gegnerinnen, sie fegt sie vom Platz, eine nach der anderen. Wie es einst der Sandplatzkönig aus Spanien getan hat. Doch den Vergleich mit dem großen Rafael Nadal, der "Legende" von Roland Garros, wehrt Queen Iga I. (noch) ab.

"Wir werden in 14 Jahren sehen, ob die Reise ähnlich verlaufen ist", sagte Swiatek vor dem Finale der French Open am Samstag (15.00 Uhr/Eurosport). Sie hätte "niemals erwartet, dass mich jemand mit Rafa vergleicht, denn für mich steht er über allen anderen".

In der Gegenwart herrscht jedoch nicht mehr Nadal, sondern Swiatek über das Sandplatzreich am Bois de Boulogne. Die Polin hat hier seit drei Jahren und 20 Matches nicht mehr verloren, im Endspiel gegen Turnierüberraschung Jasmine Paolini aus Italien winkt der Hattrick und damit ein Triumph für die Geschichtsbücher. Und wieder sind es große Namen und Vergleiche, die auf Swiatek warten.

Dreimal nacheinander haben nur Monica Seles (1990 bis 1992) und Justine Henin (2005 bis 2007) die French Open gewonnen. Swiatek könnte dieses Kunststück mit 23 Jahren gelingen. Das regt zum Träumen an, auch wenn die unfassbaren 14 Titel von Nadal weit entfernt sind.

Swiatek könnte alle Rekorde brechen

Swiatek spielt immerhin schon um ihren vierten Coupe Suzanne Lenglen nach 2020, 2022 und 2023, Steffi Graf (6) und Rekordhalterin Chris Evert (7) rücken in Reichweite. Zumal Swiatek vor Selbstvertrauen strotzt. Der Sand mache ihr Spiel besser, sagte sie. Sie könne mehr verteidigen und gleichzeitig stärker attackieren. "Ich finde, ich nutze den Belag ziemlich gut aus."

Die Konkurrenz degradiert Swiatek zu staunenden Nebendarstellerinnen. Nachdem sie das Aus gegen Naomi Osaka nach einem Matchball gegen sich knapp abgewendet hatte, deklassierte sie alle Gegnerinnen, zuletzt Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova und US-Open-Siegerin Coco Gauff. Die Satz-Ergebnisse seit der 3. Runde: 6:4, 6:2, 6:0, 6:0, 6:0, 6:2, 6:2, 6:4.

Unbekümmertheit als Chance

Was kann also Finaldebütantin Jasmine Paolini (28) ausrichten, eine Spielerin die bis zum Turnier in Paris nur einmal ein Achtelfinale bei einem Grand Slam erreicht hatte? Wahrscheinlich wird auch sie "nadalisiert", doch weiß die Kämpferin aus der Toskana mit Wurzeln in Polen und Ghana einen Vorteil auf ihrer Seite: Sie geht völlig ohne Druck ins Duell mit der Weltranglistenersten.

Und die Leichtigkeit ist ihre Stärke. "Ich lache immer viel", sagte Paolini nach ihrem Sieg im Halbfinale über die Russin Mirra Andreeva (6:3, 6:1): "Wenn ich im Training oder Match nicht lache, macht sich mein Trainer Sorgen." Ihr Motto: "Lach' und nimm's leicht." Auch wenn die Gegnerin Iga Swiatek heißt.

Zum Match-Center: Iga Swiatek vs. Jasmine Paolini