Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Zverev: "In meinem Kopf muss ich gegen Prime-Rafa spielen"

SID
Aktualisiert
Zahlreiche Verletzungen haben Rafael Nadal in den vergangenen Monaten extrem geschwächt.
Zahlreiche Verletzungen haben Rafael Nadal in den vergangenen Monaten extrem geschwächt.AFP
Alexander Zverev rechnet sich bei den French Open die größten Chancen auf seinen ersten Grand-Slam-Titel aus. Beim Knaller-Auftakt gegen Rafal Nadal muss er aber gleich voll da sein.

Alexander Zverev macht sich keine Illusionen, geschenkt bekommt er den Zweitrundeneinzug in Paris nicht. "In meinem Kopf muss ich gegen Prime-Rafa spielen", sagte er vor dem elektrisierenden Auftaktmatch bei den French Open 2024 gegen Rafael Nadal.

Der ist zwar in der Weltrangliste weit zurückgefallen und war zuletzt meilenweit von seiner Top-Form entfernt, doch in seinem Reich am Bois de Boulogne noch immer der Sandplatzkönig. "Ich gehe davon aus, dass er sein bestes Tennis spielen wird", sagte Zverev.

French Open 2024: Titel für Zverev das große Ziel

Das muss auch er, nicht nur um Nadal zu bezwingen, sondern auch um seinen Traum von einem Grand-Slam-Sieg endlich zu erfüllen. Die French Open, sagte Zverev, "sind das Turnier, das ich gewinnen möchte. Darauf freue ich mich vielleicht das ganze Jahr über am meisten." Warum? "Weil es Sand ist", sagt der Olympiasieger ohne zu zögern; weil die Fünfsatzschlachten körperlich herausfordernder sind als alles andere, was die Tenniswelt zu bieten hat; aber auch, weil er damit "die meisten Erinnerungen" verbinde - "gute und schlechte".

Zwei Jahre liegt sein folgenschwerer Unfall in Paris zurück, als er im Halbfinale gegen Nadal so schwer umknickte, dass die Fortsetzung seiner Karriere in Gefahr geriet. "Ich wollte in meiner Karriere unbedingt nochmal gegen Rafa spielen", sagte er am Freitag: "Ich wollte nicht, dass meine letzte Erinnerung gegen ihn ist, wie ich mit dem Rollstuhl rausgefahren werde. Natürlich hätte ich es mir später im Turnier gewünscht, aber es ist wie es ist, er ist nunmal ungesetzt." Das Match findet am Montag statt.

H2H: Die letzten vier Duelle zwischen Zverev und Nadal.
H2H: Die letzten vier Duelle zwischen Zverev und Nadal.Flashscore

Die Leiden des 27-jährigen Zverev sind Vergangenheit, gerade gewann er in Rom sein erstes Masters nach der schweren Verletzung. Die üblichen Favoriten auf die vier größten Titel des Jahres gingen ihm dabei zwar aus dem Weg, doch Zverev ist ohnehin überzeugt, dass er sein Schicksal selbst in der Hand hält. "Wenn ich schlecht spiele, kann ich gegen jeden verlieren, aber wenn ich gut spiele, kann ich gegen jeden gewinnen."

Einer der Favoriten

Vor dem Turnierstart sagte er: "Ich muss mich auf mich selbst konzentrieren, um wie früher meinen Rhythmus in Paris zu finden. Dann habe ich alles selbst im Schläger." Nicht nur das Halbfinale wie in den vergangen drei Jahren, sondern auch die finalen Siege über die Spieler, die ihm die großen Titel bislang immer weggeschnappt haben, hinter denen derzeit aber Fragezeichen stehen.

Nadal kämpft auf seiner Abschiedstour gegen seinen eigenen von zwei Jahrzehnten Profitennis geschundenen Körper, Novak Djokovic gegen eine unerklärliche Formkrise, Jannik Sinner und Carlos Alcaraz mit Zipperlein nach ihren kometenhaften Aufstiegen. Schon gilt Zverev als Favorit, weil er physisch wieder auf Weltklasseniveau angekommen ist.

Gerichtsprozess: Zverev glaubt nicht an juristische Niederlage

Ob auch der Kopf mitspielt? Am 31. Mai beginnt am Amtsgericht Tiergarten der Prozess gegen ihn wegen mutmaßlicher Körperverletzung. Das könne er ausblenden, behauptete Zverev: "Am Ende des Tages glaube ich an das deutsche System und an die Wahrheit. Ich weiß, was ich getan habe und was ich nicht getan habe", sagte er: "Ich glaube, dass keine Chance besteht, dass ich diesen Prozess verliere."

Zverev, für den bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt, hatte gegen einen Strafbefehl im vergangenen Jahr Einspruch eingelegt. Zehn Verhandlungstage sind angesetzt. Zverev muss nicht persönlich vor Gericht erscheinen. Er kann sich von seinem Rechtsbeistand vertreten lassen.

Zverev hat auf und neben dem Court viel zu tun.
Zverev hat auf und neben dem Court viel zu tun.AFP