Trotz Schock: Alexander Zverev spielt sich in Rom in Grand-Slam-Form

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Trotz Schock: Alexander Zverev spielt sich in Rom in Grand-Slam-Form

Alexander Zverev.
Alexander Zverev.Profimedia
Alexander Zverev kommt trotz eines Schockmoments in Rom eineinhalb Wochen vor den French Open immer besser in Fahrt - und darf plötzlich wieder auf große Triumphe hoffen. Von Thomas Wygold. (35 Zeilen)

Alexander Zverev lag am Boden. Den Bauch von roter römischer Asche bedeckt wälzte er sich auf den Rücken und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die linke Hand. Bei der Kehrtwende nach einem Rückhand-Return war der Tennis-Olympiasieger ins Straucheln geraten. "Ich bin wie in Zeitlupe gefallen", sagte Zverev, der mit großen Schritten noch um Halt gekämpft hatte, ehe es ihn doch bäuchlings niederschlug.

Die Szene zu Beginn der Viertelfinalpartie beim ATP-Masters in Rom gegen Taylor Fritz weckte zwangsläufig Erinnerungen an Zverevs folgenschweren Sturz im Halbfinale der French Open vor zwei Jahren. Die Fußverletzung aus jenem Spiel hatte ihn mehr als ein halbes Jahr zum Zuschauen gezwungen. Doch statt eines erneuten Dramas darf er plötzlich wieder auf große Triumphe hoffen.

Erstes Masters seit 2021

Bis auf einen kleinen Cut an der Hand blieb Zverev unverletzt und schwang sich zu einer Top-Leistung auf. Der 27-Jährige rappelte sich hoch und bezwang den formstarken Fritz souverän mit 6:4, 6:3. Eineinhalb Wochen vor den French Open ließ kommt der Hamburger immer besser in Fahrt.

"Ich bin glücklich, dass ich vor Paris langsam meinen Rhythmus und meine Form finde", sagte Zverev nach dem Halbfinaleinzug bei Sky. In der Runde der besten Vier tritt Zverev gegen den Chilenen Alejandro Tabilo als klarer Favorit an - auch weil nach zuletzt enttäuschenden Ergebnissen auf der Roten Asche in Rom die Vorhand wieder funktioniert.

"Das ist der Schlag, mit dem ich Matches gewinne oder verliere. Das war meine ganze Karriere schon so", sagte Zverev, dem in Rom nun nur noch zwei Siege zum ersten Masters-Titel seit 2021 fehlen. Es wäre sein sechster bei einem 1000er-Turnier der ATP insgesamt und sein zweiter in der italienischen Hauptstadt - und dann?

Die Gunst der Stunde

In seiner aktuellen Form ist Zverev nicht nur der Turniersieg in Rom zuzutrauen. Auch mit Blick auf Roland Garros dürfte sich der Weltranglistenfünfte langsam aber sicher in den Listen der Buchmacher nach oben spielen - auch, weil die übrige Tennis-Elite derzeit alles andere als dominant wirkt.

Der Weltranglistenerste und Rekord-Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic ist bereits das ganze Jahr auf Formsuche, in Rom schied er schon in Runde drei gegen Tabilo aus. Nummer zwei Jannik Sinner (Hüfte) und Nummer drei Carlos Alcaraz (Arm) kämpfen mit Verletzungssorgen und mussten ihre Teilnahme am Masters absagen.

Australian-Open-Halbfinalist Zverev hat seine Verletzungsmisere mit dem Fuß dagegen bereits im vergangenen Jahr abgehakt und könnte bald möglicherweise am Ort seines Unglücks zum Nutznießer werden.