Neubeginn nach dem "Finale": Zverev fühlt sich vor Duell gegen Goffin bestens
Es klingt etwas kurios. Sein Auftaktmatch hat Alexander Zverev bereits bestritten, und doch beginnen die French Open für ihn am Donnerstag aufs Neue. In der Tat ist eine Erstrundenbegegnung gegen einen Rafael Nadal doch sehr außergewöhnlich und eher ein Duell für die zweite Woche bei einem Grand Slam, und daher betonte der Hamburger denn auch nach dem Dreisatzsieg gegen den König von Paris: "Ich habe mich auf das Match vorbereitet, als ob es ein Finale wäre."
Und jetzt, wo das "Finale" vorbei ist? "Jetzt habe ich das Gefühl, ein neues Turnier fängt an", sagte Zverev mit einem Lächeln. So gesehen war das doch reichlich emotionsgeladene Match gegen den 14-maligen Triumphator von Roland Garros und Sandplatzkönig Nadal (6:3, 7:6, 6:3) "ein guter Test", einer auf hohem Niveau noch dazu, merkte Zverev an. "Man weiß sofort, wo man steht." Und wo? Er wolle sich auch mal "loben, dass ich gut gespielt habe", ergänzte er.
Die Zielsetzung vor dem Neubeginn ist folglich klar. "Ich muss so weiterspielen", sagte Zverev, "ich muss weiterhin konzentriert bleiben, um mir selber eine Chance zu geben." Eine Chance auf seinen ersten Sieg bei einem Grand Slam, versteht sich. Da könnte unter anderem Titelverteidiger Novak Djokovic im Halbfinale auf ihn zukommen, und zuvor bereits der Däne Holger Rune im Achtelfinale und Daniil Medwedew im Viertelfinale. Alles keine Laufkundschaft.
Goffin wartet in Runde zwei
Zunächst aber trifft Zverev am Mittwoch auf David Goffin aus Belgien, 33 Jahre alt, Nummer 115 der Weltrangliste - aber einer aus der Kategorie "unbequem". Und ja, bekannte der an Nummer vier gesetzte Deutsche, "ich hatte über die Jahre meine Schwierigkeiten mit ihm". Seit 2016 hat es fünf Duelle gegeben, alle waren hart umkämpft. Dreimal gewann Zverev, jeweils in drei engen Sätzen, zweimal Goffin. "Er ist ein großartiger Spieler", sagt Zverev.
Zum Match-Center: Alexander Zverev vs. David Goffin
Die zwei Tage Pause seit dem Match gegen Nadal hat die deutsche Nummer eins nur eingeschränkt nutzen können. Da es etwa in Paris am Dienstag lange regnete, herrschte auf den Trainingsplätzen in einer Halle großes Gedränge. Zverev und sein Sparringspartner Andrey Rublev teilten sich deshalb einen Court mit Carlos Alcaraz und Karen Khachanov. Gut gelaunt posierte das Quartett hinterher für ein Foto, das sich flugs im Netz verbreitete.
Zverev fühlt sich also rundum "gut auf dem Platz". Auch sein lädierter kleiner Finger der linken Hand soll ihn da nicht weiter stören. Beim Masters in Rom erlitt er einen Kapselriss im mittleren Gelenk, das sei "ein bisschen schmerzhaft gewesen", aber eben "auch nur Schmerz". Davon abgesehen ist der Finger "krumm und nicht gerade", und das schaut "nicht hübsch aus". Sei's drum: Das Turnier in Rom hat Zverev ja gewonnen.