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"Glückwunsch an Francisco": Djokovic beißt und steht im Viertelfinale von Paris

SID
Aktualisiert
Wieder gezittert, wieder weitergekommen: Novak Djokovic steht im Viertelfinale von Roland Garros.
Wieder gezittert, wieder weitergekommen: Novak Djokovic steht im Viertelfinale von Roland Garros.AFP
Novak Djokovic riss die Augen weit auf, die Schmerzen im rechten Bein waren längst vergessen - und dann verwandelte der Titelverteidiger tatsächlich seinen Matchball zum Einzug ins Viertelfinale der French Open. Dank eines weiteren Kraftakts erkämpfte sich der Serbe ein 6:1, 5:7, 3:6, 7:5, 6:3 gegen den Argentinier Francisco Cerundolo (Nr. 23) und schnappte sich damit den 370. Sieg in einem Grand-Slam-Match.

Damit ist Djokovic in dieser Kategorie Rekordträger - und er vermied den Sturz von der Spitze der Weltrangliste eindrucksvoll. Beim Aus im Achtelfinale wäre der Italiener Jannik Sinner ganz nach oben geklettert, so aber wahrte Djokovic die Chance, das Ranking auch nach den French Open anzuführen.

"Das ist euer Sieg", sagte Djokovic in Richtung des Publikums nach 4:39 Stunden Spielzeit: "Ich war vielleicht drei, vier Punkte vor dem Aus heute entfernt. Mein wirklicher Glückwunsch an Francisco." In der Runde der letzten Acht trifft er nun in einer Neuauflage des Finals von 2023 auf den Norweger Casper Ruud, der sich 7:6 (8:6), 3:6, 6:4, 6:2 gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz durchsetzte.

Djokovic geriet nach starkem Beginn aus dem Rhythmus, kämpfte sich dann aber famos zurück. Der Serbe schien körperlich nicht auf der Höhe - womöglich auch aufgrund der Strapazen aus seinem vorherigen Match. Die kräftezehrende Drittrundenpartie gegen den Italiener Lorenzo Musetti hatte er erst in der Nacht zu Sonntag um 3.07 Uhr nach fünf Sätzen für sich entschieden.

Djokovic mental gefordert

Gegen den unbekümmert aufspielenden Cerundolo bewies Djokovic erneut viel Moral und Kampfgeist. Er stemmte sich im vierten Satz gegen die Niederlage - aus einem 2:4 machte er ein 7:5 und erzwang den entscheidenden fünften Durchgang. Dort gelang ihm das Break zum 5:3, wenig später jubelte er erleichtert. Er vermied das früheste Aus bei einem Grand-Slam-Turnier seit seiner Disqualifikation im Achtelfinale der US Open 2020.

Djokovic kann somit weiter auf seine erste Finalteilnahme in diesem Jahr hoffen, das große Ziel des 37-Jährigen ist der Triumph bei den Sommerspielen in Paris. Die olympische Goldmedaille fehlt Djokovic noch in seiner üppigen Titelsammlung.

In welcher Form er im weiteren Turnierverlauf sein wird, ist allerdings völlig offen, denn der Serbe fürchtet, für das Viertelfinale nicht rechtzeitig fit zu werden. "Ich weiß nicht, wie es morgen oder übermorgen ist und ob ich in der Lage sein werde, auf den Platz zu gehen", sagte der 37 Jahre alte Serbe: "Aber ich hoffe es. Wir werden sehen, was passiert."

Der "Djoker" ist ein potenzieller Halbfinalgegner des Hamburgers Alexander Zverev. Vorher muss Zverev sein Achtelfinale am Montagabend (gegen 20.15 Uhr/Eurosport) gegen Holger Rune (Dänemark/Nr. 13) meistern. In der nächsten Runde wartet der Australier Alex de Minaur, der den ehemaligen US-Open-Champion Daniil Medwedew mit 4:6, 6:2, 6:1, 6:3 bezwungen hatte.

Zum Match-Center: Novak Djokovic vs. Francisco Cerunodolo