Auf einem Auge blind – doch Sramkova schreibt slowakische Tennis-Geschichte
Bevor das Jahr begonnen hat, war Rebecca Sramkova außerhalb der Slowakei nur eingefleischten Tennis-Fans ein Begriff. Doch in den vergangenen Monaten ist ihr der Durchbruch auf höchster Ebene gelungen.
Im Mai erreichte sie beim WTA-1000er in Rom als Qualifikantin das Achtelfinale erreicht. Im September holte sie sich schließlich ihren ersten Tour-Titel. In Hua Hin (Thailand) gewann sie das Endspiel gegen Laura Siegemund in zwei Sätzen (6:4, 6:4).
Keine zwei Wochen danach zog sie ins Finale von Jiujiang (China) ein. In der Weltrangliste liegt sie mittlerweile auf Platz 43. Endgültig den Weg ins Rampenlicht fand sie schließlich beim Billie Jean King Cup in Malaga. Mit drei Siegen aus drei Spielen führte sie die Slowakei zum ersten Mal seit 2002 ins Endspiel.
Tennis-Karriere trotz Handicap
In ihrer Heimat entwickelt sich Sramkova allmählich zum gefeierten Star. Das ist umso verblüffender, da sie einen außergewöhnlichen Weg hinter sich hat. Auf ihrem linken Auge ist sie praktisch blind, ihre Sehkraft ist dementsprechend gering.
"Ich kann nicht sagen, wie es ist, als gesunder Mensch zu sehen", erzählte die 28-Jährige im Frühjahr über ihre Erkrankung: "Früher habe ich mit Kontaktlinsen gespielt, aber das war nicht dasselbe." Mittlerweile spielt sie trotz Handicap Tennis auf höchstem Niveau.