Das Turnier in Brisbane sollte der Beginn einer großen Comeback-Tour für Rafael Nadal sein, doch mal wieder zwickt es dem 22-maligen Grand Slam Sieger in den Muskeln. Zwar ergab eine MRT-Untersuchung, dass es nicht an derselben Stelle wie seine letzte größere Blessur war, doch die Australian Open sind für ihn nun gelaufen.
Hüfte, Bauch, Rippen und nun ein muskuläres Problem, Nadal spielt hinsichtlich seiner Blessuren beinahe schon Bingo. In den letzten 3 Jahren kostete ihn das knapp 18 Monate, in denen er nicht aktiv am Geschehen auf der Tour teilnehmen konnte. Auf der einen Seite ist es bemerkenswert, wie er sich jedes Mal zurückkämpft, doch vielleicht ist es auch Zeit für Rafa, die Karriere zu beenden, bevor es Sisyphos-Zustände annimmt.
"Sind alle positiv gestimmt, was die weitere Entwicklung in dieser Saison angeht."
Der Kampfgeist ist sein Markenzeichen und auch dieser erneute Rückschlag scheint bei der ehemaligen Nummer 1 der Welt keine Ängste zu kreieren. Im Gegenteil, Nadal und sein Team sehnen sich dem nächsten Auftritt entgegen und sehen die Abmeldung der Australian Open eher als "Sicherheitsmaßnahme", da Rafa nicht in der Lage sei, über die Distanz von fünf Sätzen zu performen. Eine verständliche Entscheidung hinsichtlich seines letzten Auftritts in Down Under, der seinen längsten Ausfall bisher folgerte.
Dadurch wird's auch die erste Aussie Open ohne Federer oder Nadal seit 25 Jahren, einer Zeit, zu der ein Großteil des Teilnehmerfeldes noch nicht einmal geboren war. Eine Ära neigt sich dem Ende zu und der finale Schlag könnte in Roland Garros gespielt werden, denn dort möchte sich der spanische Star definitiv noch einmal verabschieden. Bei dem Turnier, das er 14-Mal gewinnen konnte und zur lebenden Legende geworden ist, könnten wir bei der Verletzungsanfälligkeit der letzten Jahre den vielleicht letzten Auftritt von Rafa sehen.
Und das, obwohl viel Hoffnung in diese Saison gesteckt wurde, doch irgendwann ist es auch vernünftig abzutreten. Eine geplante Abschiedstournee mit seinen wichtigsten Turnieren scheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich, doch wer anderes sollte sich gegen alle Wahrscheinlichkeiten stellen als Rafael Nadal - der Fighter.