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Keine nennenswerte Weiterentwicklung: Stich trifft hartes Urteil über Alexander Zverev

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Alexander Zverev bei den ATP-Finals 2023.
Alexander Zverev bei den ATP-Finals 2023.AFP
Michael Stich - Wimbledonsieger von 1992 - ließ im Sky-Podcast "Maddog & Wingman" durchblicken, dass er im Spiel von Alexander Zverev eine nennenswerte "Weiterentwicklung" vermisst. Zudem deutete Stich an, dass der Tennis-Olympiasieger die Kritik vieler Experten häufig irrtümlich als "anprangern und kritisieren" verstünde - nicht als ehrlichen Wunsch nach Verbesserung.

Nach seiner schweren, 2022 in Roland Garros erlittenen Bänderverletzung war das abgelaufene Jahr für Alexander Zverev von Höhen und Tiefen geprägt. In der zurückliegenden Saison gelangen ihm 55 Siege in 82 Partien. Ende Juli feierte er in seiner Heimatstadt Hamburg einen emotionalen Turniersieg, im September folgte der Triumph beim ATP-250er im chinesischen Chengdu. Zudem erreichte er bei den French Open das Halbfinale.

Seine Bilanz gegen Top 10 Spieler bleibt allerdings ausbaufähig. Bei den US Open bezwang er im Achtelfinale zunächst Jannik Sinner (4. im ATP-Ranking) nach einem fast fünfstündigen Krimi, eine Runde spät unterlag er Carlos Alcaraz (2.) deutlich mit 3:6, 2:6, 4:6. In Peking kassierte er gegen Daniil Medvedev (3.) ebenfalls eine klare Niederlage, auch in Wien und Paris waren die Spitzenprofis Andrey Rublev (5.) und Stefanos Tsitsipas (6.) eine Nummer zu groß für Zverev.

Highlights Paris Masters: Zverev vs. Tsitsipas 6:7, 4:6.
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"Nicht geschafft, sein Spiel wirklich weiterzuentwickeln"

Das ließ auch den ehemaligen Weltranglistenzweiten Michael Stich zur Einschätzung kommen, Alexander Zverev sei von der Qualität des großen Dominators und siebenfachen Finals-Gewinners Novak Djokovic "schon ne Ecke" entfernt. Schon seit "drei, vier Jahren" lasse beim stärksten deutschen Tennisprofi der Gegenwart eine "Weiterentwicklung" auf sich warten. 

Stich erläuterte zudem, dass Zverev solche und ähnliche Analysen fälschlicherweise oft als "anprangern und kritisieren" verstehen würde. Tatsächlich seien die Urteile vieler Beobachter in den meisten Fällen gut gemeint, man wünsche sich "ja eigentlich, dass er diesen nächsten Schritt macht, damit er ein noch besserer Tennisspieler wird. Ich glaube, er versteht das immer als Kritik an seiner Person und seinem Spiel - was es wirklich nicht ist."

Michael Stich 2018 beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum.
Michael Stich 2018 beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum.Profimedia

Stich bekräftigte seinen persönlichen Eindruck: "Er hat es in den letzten drei, vier Jahren - aus meiner Wahrnehmung heraus - nicht geschafft, sein Spiel wirklich weiterzuentwickeln. (...) Ob er das kann und will, das weiß nur er." Gleichwohl habe Zverev in den vergangenen sechs Jahren "bewiesen, dass er alle schlagen und auf höchstem Niveau Tennis spielen kann. Das hat er nicht verlernt, das wird er auch im nächsten Jahr können."

Sein Gesprächspartner, der ehemalige Tennisprofi und heutige Tennislehrer Patrik Kühnen relativierte Stichs Einschätzung hingegen: "Es war ein starkes Comeback-Jahr. Das war so nicht zu erwarten, das muss man ganz klar sagen. Er war bei den Finals dabei. Wenn ihm im Sommer jemand gesagt hätte: 'Komm, Junge, du bist bei den Top 8 in Turin dabei' hätte er am Anfang wohl bisschen komisch geschaut. Aber er hat es geschafft."

Bei den zurückliegenden ATP-Finals machte Zverev gute Figur und schied trotz zwei Siegen gegen Alcaraz (6:7, 6:3, 6:4) und Rublev (6:4, 6:4) bereits nach der Gruppenphase aus. Das Jahr beschließt der 26-Jährige auf Rang 7 des ATP-Rankings.

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