"Trotzdem kann er nicht auf demselben Niveau der vergangenen zwei Jahre sein, weil er im April nicht auf dem Rad saß, sondern zwölf Tage im Krankenhaus lag und sich gar nicht bewegen durfte", so Niermann.

Jonas Vingegaard, Tour-Sieger der letzten beiden Jahre, hatte sich Ende April bei der Baskenland-Rundfahrt bei einem schweren Sturz eine Schlüsselbeinfraktur, mehrere Rippenbrüche und eine Lungenquetschung zugezogen. Seitdem bestritt der Däne kein Rennen mehr.

Pogacar der Favorit?

Für Niermann geht es daher erstmal darum, "dass Jonas die erste Woche gut übersteht". Die Rolle des Topfavoriten schiebt der gebürtige Hannoveraner deshalb Vingegaards großem Rivalen Tadej Pogacar zu, der zudem einer hochklassigen Helferriege vertrauen kann. "Man muss anerkennen, dass sie mit einem superstarken Team an den Start gehen", sagte Niermann.

Trotzdem habe man "viele Ideen, wie wir wieder um den Sieg mitfahren können", kündigte Niermann an: "Natürlich vorausgesetzt, dass Jonas so in Form ist, dass er konkurrenzfähig ist. Wenn sich herauskristallisiert, dass Jonas zehn Prozent unter dem Niveau der vergangenen beiden Jahre ist, kann es auch darauf hinauslaufen, dass wir zunächst nur versuchen mitzuhalten."