Tour de France 2023: Jai Hindleys Verzicht zahlt sich aus: "Gelebt wie ein Mönch"
Der Sieg auf der fünften Etappe in Laruns, der auch seinem deutschen Edelhelfer Emanuel Buchmann zu verdanken war, hatte Hindley das Maillot jaune eingebracht. Im begehrtesten Stück Stoff des Radsports nahm Hindley am Donnerstag auf der zweiten Pyrenäen-Etappe so unter anderem den legendären Col du Tourmalet in Angriff.
Hinter dem Erfolg des Kapitäns des deutschen Teams Bora-hansgrohe steckt viel aufopferungsvoller Einsatz. "Ich lebe seit zwei Monaten wie ein Mönch und nur aus dem Koffer", sagte Hindley.
In Höhentrainingslagern und beim Criterium du Dauphine schuftete Hindley für die Tour-Form. Seine Familie, die am Mittwoch in Laruns Zeuge des Triumphs wurde, sah er dabei kaum. "Aber das gehört dazu, wenn man wettbewerbsfähig sein will. Ich verdanke meiner Familie alles", sagte Hindley.
Team Bora-hansgrohe wird für Jai Hindley zur Ersatzfamilie
Im Leben aus dem Koffer ist das Team Bora-hansgrohe zuletzt zur Ersatzfamilie geworden. Die Wertschätzung beim Raublinger Rennstall ist groß. "Er kann sehr witzig sein, aber er ist auch ein harter Arbeiter. Er verdient den Sieg so sehr", sagte Sportdirektor Rolf Aldag.
Hindley selbst hält sich bei der Selbstbeschreibung bedeckt. "Ich bin Linkshänder, aus Perth, West-Australien. Ich liebe es, mein Rennrad zu fahren. Ich mag Avocado auf Toast und einen Flat White", sagte Hindley am Mittwoch mit einem Lachen, "der Standard-Kram also."
Was er zuvor auf dem Rad geleistet hatte, war dagegen ganz besonders.