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Pogacar greift nach dem Tour-Thron - Vingegaard will kämpfen

Aktualisiert
Tadej Pogacar dominierte die bisherige Tour.
Tadej Pogacar dominierte die bisherige Tour.Profimedia
Tadej Pogacar ist das Giro-Tour-Double wohl kaum noch zu nehmen. In den Pyrenäen war der Radsport-Superstar unantastbar.

Tadej Pogacar startete mit einem breiten Lächeln in den zweiten Ruhetag der 111. Tour de France. Das Gelbe Trikot ist dem besten Radprofi des Planeten nach der Machtdemonstration in den Pyrenäen fast sicher, der abgehängte Rivale Jonas Vingegaard muss sich in Zweckoptimismus flüchten, und selbst gegen den unsichtbaren Feind Corona scheint Pogacar gewappnet. Das erste Giro-Tour-Double seit Marco Pantani 1998 wird immer wahrscheinlicher.

Noch hat Pogacar Arbeit vor sich. Zwei Bergankünfte in den Alpen stehen an, zum Abschluss folgt das schwere Einzelzeitfahren nach Nizza. "Erst, wenn ich die Ziellinie überquere, glaube ich, dass ich gewonnen habe", sagte der Tour-Champion von 2020 und 2021 nach seinem zweiten Pyrenäen-Coup auf dem Plateau de Beille. Anlass zur Sorge hat der 25-Jährige aber kaum.

Vingegaard gibt nicht auf

Titelverteidiger Vingegaard zeigte am Sonntag die nach eigenen Angaben "beste Leistung meines Lebens" - und war gegen die Urgewalt in Gelb doch machtlos. "Wenn jemand besser ist, muss man das akzeptieren", sagte Vingegaard am Montag. Noch glaubt der Däne an seine Chance. Die Höhenluft in den Alpen und die erwartete Hitze in den kommenden Tagen sollten ihm besser liegen als Pogacar, zudem schöpft Vingegaard Hoffnung aus den Erfahrungswerten.

"Wir wissen, dass Tadej in der Vergangenheit in der dritten Woche einen schlechten Tag hatte. Es kann noch viel passieren", sagte der Kapitän des Teams Visma-Lease a Bike: "Ich kämpfe weiter, mit allem, was ich habe. Ich habe den Glauben noch nicht verloren."

3:09 Minuten Rückstand hat Vingegaard vor der 16. Etappe nach Nimes am Dienstag. Selbst an einem schlechten Tag für Pogacar ist das kaum aufzuholen. Eine späte Wende ist trotzdem nicht auszuschließen. Die Tour steckt voller Tücken, das Risiko von Stürzen, Verletzungen oder Krankheiten ist immer vorhanden.

Corona-Welle als Ass im Ärmel?

Bei der Tour 2024 ist Corona wieder eine akute Gefahr. Das Virus grassiert im Feld, mindestens drei Fahrer haben die Rundfahrt bereits aufgrund einer Infektion aufgegeben, ein positiver Coronatest ist dabei kein automatischer Ausschlussgrund. Die Veranstalter reagierten am Sonntag auf die Situation und führten eine Maskenpflicht für Medienvertreter ein. Zahlreiche Teams lassen ihre Fahrer vor dem Start und im Zielbereich Masken tragen.

Auch Pogacars UAE-Team war betroffen, Helfer Juan Ayuso musste die Rundfahrt verlassen. Pogacar hatte sich weniger als zwei Wochen vor dem Tour-Start infiziert - und könnte so in der dritten Woche zum unverhofften "Vorteil" besitzen. "Gott sei Dank hatte Tadej vor der Tour Corona, das ist natürlich gut für uns", sagte Nils Politt, der deutsche Helfer des Gesamtführenden: "Wir hatten ja einen Corona-Fall im Team, aber wir haben es schnell gemerkt, deswegen denke ich, dass kein anderer angesteckt ist."