Auf dem Weg der Besserung: Egan Bernal träumt vom Gelben Trikot

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Auf dem Weg der Besserung: Egan Bernal träumt vom Gelben Trikot

Egan Bernal träumt davon, wieder an die Weltspitze anzuschließen.
Egan Bernal träumt davon, wieder an die Weltspitze anzuschließen.Profimedia
Am Mittwoch wandelte Egan Bernal bei der Frankreich-Rundfahrt auf den Spuren seines größten Erfolgs. Fünf Jahre nach dem Tour-Sieg des Kolumbianers scheint ein neuerlicher Triumph außer Reichweite.

Die Gedanken an den schönsten Tag in Kurzarbeit waren bei Egan Bernal plötzlich wieder allgegenwärtig. Mit Saint-Jean-de-Maurienne, wo am Mittwoch die fünfte Etappe der 111. Frankreich-Rundfahrt startete, verbindet der Tour-Sieger von 2019 schließlich beste Erinnerungen.

Hier, zwischen Col du Galibier und Col du Telegraphe, begann vor fünf Jahren die wegen eines Unwetters abgebrochene 19. Etappe, an deren Ende Bernal erstmals das Gelbe Trikot überstreifte - und es als erster Kolumbianer nach Paris trug.

Fünf Jahre ist das her, und vieles hat sich verändert. Saint-Jean-de-Maurienne verließ Bernal dieses Mal ohne Gedanken an eine neuerliche Fahrt ins Maillot jaune, was nicht im am flachen Profil der Sprintetappe lag. Ein Anwärter auf den Tour-Sieg ist der 27-Jährige seit einem Horror-Sturz Anfang 2022 nicht mehr.

Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard fahren in einer anderen Liga. Am Dienstag war das am Col du Galibier wieder deutlich zu sehen. Fast drei Minuten Rückstand hatte Bernal im Ziel in Valloire auf Tagessieger Pogacar. Der Hatz von dessen Team UAE Emirates konnte Bernal am Alpen-Riesen Galibier irgendwann nicht mehr folgen. 3:21 Minuten beträgt sein Rückstand in der Gesamtwertung, in der er Zehnter ist.

Schlimmer Sturz 

Das allein ist jedoch schon ein großer Erfolg. Vor zweieinhalb Jahren war mehr als Bernals Radsport-Karriere in Gefahr. Bei einer Trainingsfahrt in Kolumbien war er ungebremst in einen Bus gekracht. Bernal lag mit zahlreichen Knochenbrüchen mehrere Tage auf der Intensivstation, wegen Verletzungen an der Wirbelsäule bestand kurzzeitig gar die Gefahr einer dauerhaften Lähmung.

2023 tastete sich Bernal an das alte Leben als Rennfahrer heran, in diesem Jahr läuft es schon deutlich besser. Der Profi des Teams Ineos Grenadiers kann endlich sein normales Trainingspensum absolvieren. Das macht sich bemerkbar: Alle seine Rennen hat er in den Top 10 beendet. Im Juni wurde Bernal Gesamtvierter der Tour de Suisse. Der große Traum ist aber ein anderer.

"Ich denke oft daran, wieder die Tour de France zu gewinnen oder die Nummer eins in der Welt zu werden", sagte Bernal: "Es ist mein persönliches Ziel, das wieder zu erreichen. Ich weiß nicht, ob das wieder möglich sein wird, aber es ist meine Motivation."

Ohne Sturz, das ist anzunehmen, würde er aus dem Gigantenduell zwischen Pogacar und Vingegaard einen Dreikampf machen. Auf Sicht, hofft Bernal, wird das der Fall sein.  "Man muss sich jede Saison weiterentwickeln, um mit den Besten mithalten zu können. Aber ich habe Zuversicht. Ich muss nur durchhalten."

Der Besuch in Saint-Jean-de-Maurienne dürfte für neue Motivation gesorgt haben.