Tour de France: Analyse nach erstem Test - Bläst Vingegaard schon bald zum Angriff?

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Tour de France: Analyse nach erstem Test - Bläst Vingegaard schon bald zum Angriff?

Jonas Vingegaard (m.) auf der zweiten Etappe
Jonas Vingegaard (m.) auf der zweiten EtappeReuters
Die vierte Etappe der 111. Tour de France 2024 am kommenden Dienstag wird die Spreu vom Weizen trennen, wenn die Rundfahrt erstmals im Hochgebirge zu Gast ist. Jonas Vingegaard (27) könnte nach einem Start, der die eigenen Erwartungen sicherlich übertraf, schon früh Akzente setzen.

Der Titelverteidiger hatte seit einem Rippenbruch und einem Lungenkollaps im April kein Rennen mehr bestritten. Seine Konkurrenten hofften, von den mangelnden Rennkilomtern des Dänen profitieren zu können. Tadej Pogacar, der das erste Giro d'Italia/Tour de France-Doppel seit 1998 anstrebt, gewann die Tour 2020 und 2021, wurde aber bei den letzten beiden Ausgaben von Vingegaard geschlagen. Der Slowene fährt eine hervorragende Saison: bei seinem triumphalen Giro-Sieg gewann er im Mai ganze sechs Etappen. Zudem sicherte er sich den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Katalonien-Rundfahrt.

Jonas Vingegaard in Aktion auf Etappe 2
Jonas Vingegaard in Aktion auf Etappe 2Reuters

Den kurzen und brutalen Anstieg von San Luca (1,9 km, 10,6 %) auf der zweiten Etappe am Sonntag sah Pogacar als das perfekte Terrain an, um Vingegaard und seine anderen Hauptkonkurrenten ein erstes Mal anzutesten. Doch der Däne parierte die Attacke mit beeindruckender Leichtigkeit. Er war der einzige Fahrer, der dem Angriff von Pogacar folgte. Dahinter konnten lediglich Richard Carapaz und Remco Evenepoel den Schaden einigermaßen in Grenzen halten - und auf der Abfahrt ins Ziel wieder aufschließen.

Galibier wartet: Auf der vierten Etappe wird es ernst

Die Etappe am Dienstag führt über 139,6 Kilometer von Pinerolo nach Valloire und enthält drei kategorisierte Anstiege. Im Fokus steht natürlich der berüchtigte Anstieg zum Col du Galibier mit seinem Gipfel auf 2.642 Metern. "Ich denke, es ist viel besser gelaufen, als ich es erwartet habe, deshalb bin ich sehr zufrieden", sagte Vingegaard nach der zweiten Etappe. "Ich glaube, das ist eine der Etappen, die wir am meisten gefürchtet haben, oder von denen wir erwartet haben, dass ich Zeit verlieren könnte. Ehrlich gesagt, hatte ich keine gute Vorbereitung auf dieses Rennen."

Immerhin: Pogacar übernahm das gelbe Leadertrikot vor dem belgischen Wunderkind Remco Evenepoel und Vingegaard auf den Plätzen zwei und drei. "Es war eine gute Etappe. Ich habe mich gut geschlagen und es fühlt sich gut an, wieder das Gelbe Trikot zu tragen", sagte Pogacar, der das begehrte "Maillot Jaune" seit 2022 nicht mehr überstreifen durfte. "Letztes Jahr war ich so nah dran und dann bin ich eingebrochen. Es ist immer gut, das Gelbe Trikot zu tragen, auch wenn der Vorsprung auf meine Konkurrenten gering ist. Es ist eine Bestätigung, dass ich stark bin."

Dass Pogacar stark ist, steht außer Frage. Die einzige Sorge für den Slowenen dürfte sein, dass dies auch für den ewigen Konkurrenten Vingegaard gilt. Vielleicht sogar wesentlich stärker, als er dachte...