Mailand-Sanremo: Tadej Pogacar verpasst den Sieg - aber hadert nicht
Die Trophäe für den Triumph bei der Primavera hielt Kumpel Jasper Philipsen in der Hand. Der Belgier hatte die Topfavoriten um Tadej Pogacar düpiert und als erster klassischer Sprinter seit Arnaud Demare 2016 gesiegt.
In einem packenden Finale, in dem auch Pogacar alles versucht hatte, lag Philipsen im Foto-Finish nach 288 km vor dem Australier Michael Matthews (Jayco-AlUla) und Pogacar.
"Das macht mich wirklich stolz", sagte Philipsen kurz nach der Zieldurchfahrt: "Es war ein schnelles Rennen, ich war nicht daran gewöhnt, nach 300 km noch zu sprinten." Pogacar hatte im Sprint naturgemäß Nachteile gegen das Kraftpaket Philipsen.
Pogacar: "Für den Sieg muss alles perfekt sein"
Vollends verausgabt hatte sich der Slowene in etwas mehr als sechs Stunden Fahrtzeit aber offenbar nicht. "Ich glaube, das war heute eines der einfachsten Rennen überhaupt", sagte Pogacar: "Wir sind in den ersten paar Stunden ein wirklich superleichtes Tempo gefahren. Aber für den Sieg muss alles perfekt sein. Es war nicht alles perfekt."
Mindestens ein weiteres Jahr muss Pogacar nun warten, um seine Sammlung der Rad-Monumente um Mailand-Sanremo zu erweitern. Die Flandern-Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt (drei Siege) zählen bereits zu seinem Palmares. Sanremo und das legendäre Paris-Roubaix, für das der zweimalige Tour-Champion aber Gewicht zulegen und sein Rennprogramm komplett umstellen müsste, fehlen noch in der Liste.
Vorerst hat er andere Ziele als die Königin der Klassiker. Ein dritter Tour-Titel soll her, Pogacar will auch den Giro und die Vuelta gewinnen, die WM, Olympiagold holen und, natürlich, bei Mailand-Sanremo triumphieren. "Ich will der Beste der Geschichte sein", sagte Pogacar in L'Equipe.
Schon am Montag sitzt Pogacar bei der Katalonien-Rundfahrt wieder im Sattel. An deren Ende will er auf dem Podest dann wieder ganz oben stehen.