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Ski alpin: Titelverteidiger Odermatt hat die große Kugel fest im Visier

Micha Pesseg
Der Weg zur großen Kristallkugel führt nur über Marco Odermatt.
Der Weg zur großen Kristallkugel führt nur über Marco Odermatt.AFP
Marco Odermatt befindet sich auf Kurs Titelverteidigung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich der Schweizer zum dritten Mal in Folge die große Kristallkugel im alpinen Ski-Weltcup sichern. Doch es gibt einen Herausforderer.

Zuletzt feierte Marco Odermatt zwei Siege bei den Riesenslaloms in Alta Badia (Italien). Auch im französischen Val-d’Isère triumphierte der 26-jährige Schweizer. 

Im Riesenslalom ist Odermatts der unangefochtene König. Mit einer Körpergröße von 1,83 Metern verfügt er über Gardemaße, um sich mit perfektem Schwung zwischen den Toren hindurch zu manövrieren - ohne viel Tempo zu verlieren. 

Im RTL ist Marco Odermatt eine Klasse für sich.
Im RTL ist Marco Odermatt eine Klasse für sich.AFP

Doch der Sohn eines Skilehrers hat nicht nur athletische Vorzüge. Zu seinen größten Stärken zählen außerdem eine fast perfekte Technik, große Nervenstärke und hohe Intelligenz bei der Kurswahl. 

Didier Defago, Abfahrts-Olympiasieger von 2010, beschrieb seinen Fahrtstil mit großem Staunen: “Aus technischer Sicht ist faszinierend, dass seine Ski nie den Kontakt zum Schnee verlieren. Dadurch fährt er sehr stabil.” Der französische Ex-Fahrer John Clarey pflichtete in einem Interview mit L’Equipé bei: “Er ist ein Phänomen auf Skiern - aber er ist auch ein guter Kerl, der offen ist und immer jeden grüßt.

Warten, bis es Schwarz wird

In den vergangenen Jahren war der norwegische Speed-Spezialist Aleksandar Aamodt Kilde sein größter Herausforderer. 2023/24 scheint Marco Schwarz einem Duell auf Augenhöhe am nächsten. In der Weltcup-Gesamtwertung hat er auf den großen Dominator einen überschaubaren Rückstand von 92 Punkten. Der Österreicher entwickelte sich in den vergangenen Jahren zum absoluten Allrounder und geht mittlerweile in allen vier Disziplinen an den Start. Odermatt hingegen scheut den Slalom. 

Marco Schwarz sitzt Odermatt im Nacken.
Marco Schwarz sitzt Odermatt im Nacken.AFP

Das könnte Schwarz in die Karten spielen. Am Freitag steht in Madonna di Campiglio (Italien) der zweite Slalom des laufenden Winters auf dem Programm. Für den 28-jährigen Kärntner ist das eine große Möglichkeit, den Abstand auf Top-Favorit Odermatt weiter zu verkürzen. 

Trotzdem müsste es mit dem Teufel zugehen, damit beim Saisonabschluss Mitte März nicht der Eidgenosse zum dritten Mal in Folge die große Kristallkugel in die Höhe stemmt. Das weiß auch DSV-Star Alexander Schmid. “Er war schon immer eine Legende. Er fährt in seiner eigenen Liga. Hut ab vor seiner Leistung”, stellte Schmid nach Odermatts Doppel-Triumph in Alta Badia fest.