Ski alpin: Norwegische Doppelführung bei Slalom in Val-d’Isère
Wie im Wintersportzirkus üblich, fand auch dieses Rennen – der erste Slalom im aktuellen Winter – mit Verspätung statt. Technische Schwierigkeiten hätten die Qualität der Fernsehübertragung merklich beeinträchtigt, die Startzeit wurde von 09:30 auf schlussendlich 09:48 Uhr verlegt. Linus Straßer (Startnummer 7) galt als heißeste DSV-Aktie. Der 30-jährige Münchener gewann seinen letzten Weltcup-Slalom Anfang des Jahres im österreichischen Schladming.
Wie bereits am Vortag durfte Lucas Braathen eröffnen, mit einer Zeit von 50,15 Sekunden fuhr er hinter die Ziellinie. Sein norwegischer Landsmann Henrik Kristoffersen folgte. Der 28-Jährige ließ sich von einer aggressiven Piste nicht aus dem Konzept bringen, insbesondere im Mittelteil erarbeitete er sich mit einem angriffslustigen Fahrstil den nötigen Vorsprung, um Braathen abzulösen (-0:07 Sekunden). Olympiasieger Clément Noël, der im Vorjahr Val-d’Isère dominiert hatte, schied aus.
Linus Straßer rutschte bei seiner Fahrt früh der Außenski davon. Ein Fehler, den er nicht korrigieren konnte, mit 1:51 Sekunden Rückstand auf Kristoffersen fuhr er hinter die Ziellinie – kurzzeitig hatte der deutsche Spitzenfahrer gar die Rote Laterne inne. Für den zweiten Durchgang (geplant 12:30 Uhr, live auf Eurosport) ist Straßer wohl qualifiziert. Die Bedingungen ließen wenig zu, der Untergrund ließ merklich nach, viele Athleten hatten mit Schlägen zu kämpfen. Die niedrigen Startnummern waren für das norwegische Führungsduo wohl kein Nachteil gewesen.
Der Schwede Kristoffer Jakobsen hatte 2021/22 mit einer unheimlichen Ausfallserie zu kämpfen (siebenmal in Folge) – sein extrem tiefer Körperschwerpunkt lud auch an diesem Sonntagvormittag zu Fehlern ein. Jakobsen ging volles Risiko und setzte sich mit 0:59 Sekunden auf den vierten Zwischenplatz, knapp hinter Manuel Feller.