Ski alpin: Meillard führt bei Heimslalom in Wengen - Straßer auf Platz vier
Vor dem Finale um 13:15 Uhr (live auf Eurosport und ARD) dürfen sich die Fans in Wengen auf einen möglichen Heimsieg freuen. Sehr hohe Temperaturen und zeitweise starke Regengüsse hatten den Schnee in Wengen enorm weich, beinahe pappig werden lassen. Um das auszugleichen, ließ die Rennleitung etliches Wasser und viel Salz in die Piste streuen. Der Respekt vor den Pistenbedingungen war ebenso groß wie jener vor der Kurssetzung.
Kuriose Kurssetzung
Tristan Glasse-Davies - britischer Cheftrainer und somit in erster Linie für seinen Star Dave Ryding (zur Halbzeit nur Platz 14) verantwortlich - hatte sich ausgetobt. Die von ihm gesetzte Rennstrecke zeichnete sich durch extrem kurze Radien und wenig Tempo aus. Einige Fahrer mussten sich kurz vor der Ziellinie im Stile eines Langläufers kräftig ein letztes Mal abstoßen, um nicht in Stillstand zu geraten. Dementsprechend mutierte der fünfte Slalom im laufenden Winter zu einer echten Bewährungsprobe. Wer eine niedrige Startnummer zugelost bekam und einen technisch versierten Fahrstil bevorzugt - befand sich klar im Vorteil.
Dem 1,87 Meter großen Daniel Yule (+1:96 Sekunden auf Landsmann Meillard) waren die Probleme ebenso anzusehen, wie Manuel Feller - der Österreicher fädelte ein und schied mit Startnummer sieben als erster Athlet aus. Den Sieg hatte Feller ohnehin nicht anvisiert, schon im Interview vor Rennbeginn hatte er fleißig tiefgestapelt. Ein Rückstand von unter einer Sekunde auf den jeweils Führenden - das ginge schon in Ordnung. Fellers Ehrfurcht vor dem Hang, der Strecke und dem weichen Schnee war bereits hier zu spüren.
Am besten kam der Schweizer Loic Meillard zurecht, er sicherte sich mit einer einwandfreien Fahrt die Führung vor Henrik Kristoffersen und Lucas Braathen (beide Norwegen). Linus Straßer überzeugte ebenfalls, nutzte seine niedrige Startnummer voll aus und hält sich vor dem zweiten Durchgang auf Platz vier auf. Anton Tremmel und Alexander Schmid fielen aus, Sebastian Holzmann rutschte als 25. knapp unter die besten 30.