Der 31-jährige Stürmer von Spartak Moskau – der auf nicht schuldig plädierte – war bei der Urteilsverkündung in Amsterdam nicht anwesend, weil er derzeit in Russland lebt. Zwei Augenzeugen hatten den Vorfall im Jahr 2020 miterlebt, auch auf Promes' Telefon konnten Beweise für die Tat gesichert werden.
Streit um gestohlene Halskette
Das Opfer wurde direkt an einer Sehne getroffen, sodass es sich eine ganze Weile nicht bewegen konnte und sich einer langwierigen Reha unterziehen musste. Auslöser für den Streit und anschließend für die Gräueltat soll der Streit um eine gestohlene Halskette gewesen sein.
Bei der Urteilsverkündung am Montag zeigte sich der Gerichtspräsident darüber schockiert, dass der Fußballprofi keinerlei Reue zeigt: "Promes zeigt keine Einsicht in seinem Verhalten. Das ist äußerst besorgniserregend und schwerwiegend."
Aufgrund seiner Prominenz fiel das Urteil härter aus als üblich, mindestens ein Jahr Haft ist in solchen Fällen vorgesehen. "Das Gericht hat berücksichtigt, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen Profi-Fußballer und bekannten Niederländer handelt und er daher eine Vorbildfunktion hat", hieß es in einer Stellungnahme.
Die Staatsanwaltschaft, die eine zweijährige Haftstrafe gefordert hatte, ließ im vergangenen Jahr eine Anklage wegen versuchten Mordes gegen Quincy Promes zunächst fallen. Stattdessen lautete die Anklage auf schwere Körperverletzung. Promes kündigte bereits an, Berufung einlegen zu wollen. Das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
Auslöser für die Ermittlungen war ein abgehörtes Telefonat im Rahmen einer separaten Untersuchung eines Drogenschmuggels, in den Promes verwickelt war. Insgesamt sollen fast 720 Kilogramm Kokain über den Hafen im belgischen Antwerpen nach Europa illegal importiert worden sein.
Quincy Promes wechselte 2019 für 15 Millionen Euro vom FC Sevilla zu Ajax Amsterdam, bevor er 2021 zu Spartak zurückkehrte, wo er 2017 bereits zu Russlands Fußballer des Jahres gewählt worden war. Für die niederländische Nationalmannschaft stand er insgesamt 50-mal für die Oranje auf dem Platz – zuletzt bei der Europameisterschaft 2021.