Serie A: Pleiten für AC Milan und Juve - Napoli zieht mit 13 Punkten davon
Nach einer peinliche 0:4-Niederlage gegen Lazio zuletzt, hätte der AC Milan einen positiven Beginn ins Spiel gut gebrauchen können. Sassuolo-Trainer Alessio Dionisi galt als angezählt, seine Mannschaft war durch eine Serie von acht sieglosen Partien in Folge in die Abstiegszone gerutscht. Trotz Außenseiterrolle fanden die Gäste im San Siro sofort besser ins Spiel.
Grégoire Defrel verblüffte das Heimpublikum erstmals (19.), Davide Frattesi legte zwei Minuten später nach. Zwei eiskalte Abschlüsse aus kurzer Distanz, beide Male vom Mann des Spiels, Domenico Berardi, vorbereitet. Nach nur 21 Minuten führten die Gäste bereits mit zwei Toren Vorsprung.
Der Titelverteidiger galt in dieser Saison im Giuseppe-Meazza-Stadion als Macht. Von 17 der letzten Heimspiele in der Liga wurde nur eines verloren (1:2 gegen Napoli). Eine beeindruckende Bilanz, die nun drohte, einen Schandfleck abzubekommen. Olivier Giroud verkürzte in der 24. Minute zunächst nach einem Eckball. Für Sassuolo verstand das nicht als Einschüchterung, sondern Warnsignal: Dionisis Truppe erhöhte sofort das Tempo. In der 30. Minute war Berardi höchstpersönlich zur Stelle, mit einem von Traoré vorbereiteten Kopfballtreffer stellte er die Zwei-Tore-Führung wieder her.
Hoffnungen, Milan könnte in der zweiten Hälfte noch eine Aufholjagd starten, erwiesen sich als naiv. Nur dreißig Sekunden waren in der zweiten Hälfte absolviert, als Davide Calabria einen Strafstoß verschuldete. Diesen verwertete Armand Lauriente problemlos. Eine beispiellose Klatsche bahnte sich an, Milan versuchte, die passende Antwort zu finden. Der Ex-Frankfurter Ante Rebić hätte beinahe verkürzt (54.). Der VAR intervenierte erfolgreich, der Kroate war bei seinem schönen Abschluss hauchdünn im Abseits gestanden.
Der Frust wurde größer, als Matheus Henrique im 37. Serie-A-Spiel seinen ersten Treffer erzielte - Berardi leistete die Vorarbeit, Sassuolo lag 5:1 in Führung (79.). Im direkten Gegenzug erzielte Divock Origi das schönste Tor des Spiels. Von der Strafraumgrenze aus zirkelte er den Ball unhaltbar an die Oberkante der Querlatte. Keine Abwehrchance für Sassuolos Schlussmann Andrea Consigli, die Kugel landete knapp hinter der Linie. Zum ersten Mal seit April 2018 bleibt Milan somit sechs Spiele hintereinander sieglos. Eine heftige Klatsche für Trainer Stefano Pioli.
Auch Juve schlittert in die Krise - Neapel marschiert
Der skandalgeplagte Rekordmeister Juventus Turin blieb unterdessen durch das 0:2 (0:2) gegen Aufsteiger AC Monza auch im zweiten Spiel nach dem Abzug von 15 Punkten wegen Bilanzbetrugs sieglos.
An der Spitze kam der SSC Neapel zu einem glücklichen 2:1 (1:0) gegen AS Rom. Der Achtelfinalgegner von Bundesligist Eintracht Frankfurt in der Champions League hat damit weiter einen komfortablen Vorsprung von 13 Punkten auf Ex-Champion Inter Mailand (2:1 bei US Cremonese).
Neapel ging durch Victor Osimhen (17.) in Führung. Nach Roms Ausgleich durch Stephan El Shaarawy (75.) sorgte Giovanni Simeone vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch für den Sieg der Platzherren.