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Sehnsucht nach der Hymne: Dolls (wohl) letzte große Mission bei der Biathlon-WM

SID
Sehnsucht nach der Hymne: Dolls (wohl) letzte große Mission
Sehnsucht nach der Hymne: Dolls (wohl) letzte große MissionProfimedia
Trotz seiner kurzen Krankheitspause bläst Benedikt Doll zur Attacke auf die Norweger. Der zweimalige Saisonsieger hat bei seiner wohl letzten WM nochmal große Ziele.

Nach Jahren der Männer-Tristesse plagt Benedikt Doll die Sehnsucht. Auf seiner vermeintlichen Abschiedstournee hat der 33-Jährige einen letzten großen Traum. "Ich wäre gerne mal wieder bei einer Siegerehrung", sagte er mit funkelnden Augen im verregneten Nove Mesto: "Ob ich jetzt selber geehrt werde oder jemand anderes aus dem Team, ist gar nicht so wichtig. Schön wäre es, wenn eine Deutschland-Hymne läuft. Da habe ich wieder Bock drauf."

Der letzte WM-Triumph eines deutschen Biathleten ist bereits fünf Jahre her, Arnd Peiffer siegte 2019 im bitterkalten Östersund. Bei den vergangenen beiden Großereignissen holten die Männer keine Medaille. "Ich habe schon die Hoffnung, dass wir im Sprint mit dem Männer-Team ziemlich stark auftrumpfen können", sagte Doll und verwies dabei auch auf die in Topform zur WM gereisten Philipp Nawrath und Johannes Kühn.

Er selbst konnte in diesem Winter als einziger gleich zweimal die schier übermächtigen Norweger schlagen, siegte in den Sprints von Lenzerheide und Oberhof. Über die 10 Kilometer hatte er mit Gold in Hochfilzen 2017 auch seine bislang einzige WM-Einzelmedaille geholt. Seinen "kleinen Schnupfen" hat er rechtzeitig abgeschüttelt. Er fühle sich "fit" und für den Samstag (17.05 Uhr/ARD und Eurosport) "sollte alles passen".

Das gilt nicht nur gesundheitlich sondern auch in Sachen Schießform. Vor dem Höhepunkt waren Doll einschließlich der Staffeln 38 Fehler in acht Rennen unterlaufen - die Galaform vom Saisonbeginn wie weggeblasen. "Die Ursache war, dass das Schießen technisch nicht mehr so sauber war. Die Grundelemente haben nicht gepasst." Er habe dank Training mit dem Laser die technischen Fehler aber ausmerzen können. Er habe wieder eine "gewisse Sicherheit".

Ganz sicher ist sein Karriereende nach der Saison weiterhin nicht, ein kleines Hintertürchen für eine Fortsetzung lässt sich der Familienvater offen. Deshalb fühle sich vor seinem ersten WM-Rennen in der Vysocina Arena auch alles an "wie immer. Ich bin sehr angespannt", betonte Doll. Er habe für sich "den Anspruch, ein perfektes Rennen zu machen. Und ich ärgere mich, wenn das Rennen nicht gut ist. Ich will mein Bestes geben."

Bei einer WM wolle man eben "eine Medaille holen" - das gelte auch für seinen vermeintlich finalen großen Tanz. 1087 Tage nach dem letzten deutschen Männer-Podest (Arnd Peiffer, Silber Einzel Pokljuka 2021) bei einem Großereignis will er die Durststrecke endlich beenden.