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Rücktritt aus der Nationalmannschaft: Kapitänin Alexandra Popp macht wohl Schluss

Alexandra Popp hat bei Olympia in Paris wohl ihr letztes großes Turnier für die DFB-Elf absolviert.
Alexandra Popp hat bei Olympia in Paris wohl ihr letztes großes Turnier für die DFB-Elf absolviert.MARCUS BRANDT/dpa Picture-Alliance via AFP
Die Kapitänin geht von Bord: Alexandra Popp - Gesicht und Star der deutschen Fußballerinnen - wird den bevorstehenden Umbruch der deutschen Auswahl unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück wohl nur als Zuschauerin verfolgen. Die 33-Jährige beendet nach 67 Toren in 144 Länderspielen offenbar ihre Karriere in der Nationalmannschaft.

Nach Informationen der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung wird der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Rücktritt der Olympiasiegerin von 2016 in dieser Woche verkünden, der NDR legt sich sogar auf den Mittwoch fest. Der DFB wollte die Berichte nicht kommentieren. Wück soll bereits über den Schritt der Torjägerin informiert sein. Der Nachfolger von Horst Hrubesch muss die EM im kommenden Jahr in der Schweiz ohne die deutsche Vorzeigefußballerin der vergangenen Jahre planen. Giulia Gwinn (Bayern München) könnte das Kapitänsamt von Popp übernehmen.

Für die Stürmerin von Pokalsieger VfL Wolfsburg wäre das 1:0 im kleinen Finale gegen Spanien bei den Olympischen Spielen in diesem Sommer damit das letzte Spiel ihrer beeindruckenden internationalen Karriere gewesen. Das DFB-Team holte beim Turnier in Frankreich Bronze. Danach waren bereits Popps VfL-Kolleginnen Merle Frohms (29) und Marina Hegering (34) aus dem Nationalteam zurückgetreten.

Popp, deren Vertrag in Wolfsburg am Saisonende ausläuft, hatte in der Vergangenheit immer wieder mit diversen Blessuren zu kämpfen. Zuletzt hatte sie ihre Zukunft in der DFB-Auswahl offengelassen. Es könne "in alle Richtungen gehen", hatte sie dem SID gesagt. Sie brauche für ihre Entscheidung "noch ein bisschen Zeit".

Ihr Länderspieldebüt feierte Popp am 17. Februar 2010, schon wenige Tage später gelangen ihr die ersten Tore für die deutsche Auswahl. Popps Stern beim DFB ging allerdings schon früher auf. Mit der U17 wurde sie 2008 Europameisterin, mit der U20 im eigenen Land 2010 Weltmeisterin. Dieses Turnier beendete sie mit zehn Turniertreffern als Torschützenkönigin - sie bekam zudem den "Goldenen Ball" für die beste Spielerin.

Wechsel nach Wolfsburg als Beginn einer Ära

Nach der Heim-WM 2011 wechselte die Gevelsbergerin und gelernte Tierpflegerin vom FCR Duisburg nach Wolfsburg. Die WM 2019 in Frankreich war ihr erstes Turnier als DFB-Kapitänin. Nun muss Wück, der zum ersten Mal am 25. Oktober im Londoner Wembleystadion beim Spiel gegen Europameister England an der Seitenlinie stehen wird, wohl ohne Popp auskommen - die in den vergangenen Jahren auch oft im defensiven Mittelfeld aushelfen musste.

Wie es mit Popp beim VfL am Saisonende weitergeht, ist noch offen. "Wenn sie gesund bleibt, was wir alle hoffen, muss dann ja noch nicht Schluss sein", hatte VfL-Direktor Ralf Kellermann bereits gegen Ende der vergangenen Saison betont: "Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie den Umbruch, den wir dann spätestens 2025 haben, auch noch begleitet."

Denkbar ist zudem, dass Popp nach einem Ende ihrer aktiven Karriere den Wolfsburgerinnen in anderer Funktion erhalten bleibt. Das deutete Kellermann bereits an: "Es wäre fahrlässig, sich nicht darum zu bemühen. Alexandra Popp nach so vielen Jahren und mit ihrer Strahlkraft im Klub zu halten."