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Rodri gewinnt den Ballon d’Or 2024 - Erster spanischer Titelträger seit 1960

Claas Becker/SID
Rodri bringt Spanien den ersten Ballon d'Or seit 1960.
Rodri bringt Spanien den ersten Ballon d'Or seit 1960.Mohammed Badra / EPA / Profimedia
Über Wochen schien Vinicius Junior die Nase vorn zu haben, doch der Sieger kommt aus Spanien: Rodri gewinnt den Ballon d’Or 2024 der französische Zeitschrift "France Football".

In der Endabstimmung setzte sich Rodri gegen 29 Konkurrenten durch und erntet damit den Erfolg für seine starke Saison 2023/2024. Mit Manchester City gewann der 28-Jährige erneut die englische Meisterschaft. Dabei verpasste der defensive Mittelfeldspieler nahezu keine Spielminute und kam wettbewerbsübergreifend auf 9 Tore und 14 Vorlagen.

Noch erfolgreicher lief sein Jahr mit der spanischen Nationalmannschaft. Im Sommer gewann Rodri mit seinen Teamkollegen die Europameisterschaft in Deutschland und war auch dort unangefochtener Stammspieler.

Schon im Vorjahr war Rodri nicht weit von seinem ersten Ballon d’Or entfernt, wurde in der Wahl nach einer starken Saison aber lediglich Fünfter.

Erster Spanier seit über 60 Jahren

Mit seinem Erfolg beerbt Rodri Lionel Messi, der die Auszeichnung im Vorjahr bereits zum achten Mal (2009, 2010, 2011, 2012, 2015, 2019, 2021, 2023) gewann und damit alleiniger Rekordhalter ist – Cristiano Ronaldo kommt auf fünf Trophäen (2008, 2013, 2014, 2016, 2017). Nach Alfredo Di Stefano (1957, 1959) und Luis Suarez (1960) ist Rodri der erst dritte Spanier, der die begehrte Auszeichnung gewinnt.

Kroos auf Rang 9 – Kane Zehnter

Die deutschen Spieler hatten mit dem Titel wenig zu tun. Als bester Deutscher schaffte es Toni Kroos (Real Madrid) in seiner letzten Saison auf Rang 9. Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) verpasste als Zwölfter die Top 10 hauchzart. Die beiden deutschen Innenverteidiger Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Mats Hummels (Borussia Dortmund/jetzt: AS Rom) wurden 22. und 29..

Der beste Spieler aus der deutschen Fußball-Bundesliga wurde Harry Kane (Bayern München) auf Platz 10. Dani Olmo (RB Leipzig/jetzt: FC Barcelona) rangiert knapp dahinter auf Platz 13. Es folgen Granit Xhaka auf Platz 16 und dessen Teamkollege Alejandro Grimaldo (beide Bayer Leverkusen) auf Rang 28.

Bonmati verteidigt Ballon d’Or feminin

Nach 2023 gewinnt Aitana Bonmati (FC Barcelona) auch den Ballon d’Or feminin 2024. Die 26-jährige Spanierin ist damit bereits die zweite Spielerin, die die Auszeichnung zweimal gewinnen konnte. Zuvor gelang die Landsfrau und Teamkollegin Alexia Putellas. Bonmati spielte in der angelaufenen Saison 58 Spiele für Verein und Nationalmannschaft und schoss dabei 26 Tore – 20 weitere legte sie auf. Sie gewann dabei so ziemlich alles, was es zu gewinnen gab: Liga, Pokal, Supercup, Champions League, sowie die Nations League. Die Trophäe überreichte ihr Hollywood-Star und Angel-City-FC-Besitzerin Natalie Portman.

Für die deutschen Spielerinnen reichte es nicht für die Top 10. Giulia Gwinn wurde 19., Lea Schüller (beide Bayern München) und Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) rangieren auf den Plätzen 24 und 25. Die Isländerin Glodis Viggosdottir (Bayern München) wurde 22., während es Polin Ewa Pajor (VfL Wolfsburg/jetzt: FC Barcelona) nur auf Platz 29 schaffte.

Kopa-Trophäe an Yamal – Martinez gewinnt Yashin-Trophäe

Neben den Ballon d’Ors wurden zahlreiche weitere Auszeichnungen vergeben. Den Anfang machte die Kopa-Trophäe – die Auszeichnung für den besten U21-Spieler der abgelaufenen Saison. Über die Auszeichnung darf sich Lamine Yamal (FC Barcelona) freuen, der als erster Spieler unter 18 Jahren die Auszeichnung einheimst.

Der Spanier stürmte in seiner ersten vollen Saison mit dem FC Barcelona direkt ins Stammpersonal der Katalanen und schoss wettbewerbsübergreifend sieben Tore und legte neun weitere auf. Mit Spanien wurde er Europameister – im Ballon d’Or-Ranking Achter. Mathys Tel (Bayern München) teilte sich in der Wahl Platz 8.

Als bester Torhüter der Saison wurde nach 2023 erneut Emiliano Martinez (Aston Villa) ausgezeichnet. Der Argentinier  konnte in 47 Spielen für seinen Verein 15 Weiße Westen bewahren und kassierte dabei 61 Gegentore. Aston Villa qualifizierte sich auch dank seiner Leistungen zum ersten Mal seit 42 Jahren wieder für die Champions League.

Im Sommer gewann er einmal mehr mit Argentinien die Copa America und kassierte dabei lediglich im gewonnen Elfmeterschießen im Viertelfinale Gegentreffer – als einziger Torhüter schaffte er es auf Platz 18 des Ballon-d’Or-Rankings. Gregor Kobel (Borussia Dortmund) wurde auf Rang 10 gewählt.

Besondere Würdigung für Beckenbauer

Der im Januar verstorbene Franz Beckenbauer wurde auf besondere Weise gewürdigt. Am Montagabend gab es im Theatre du Chatelet eine feierliche "Tribute-Zeremonie", an der neben Beckenbauers Witwe Heidi auch sein Sohn Joel sowie Karl-Heinz Rummenigge teilnahmen. Beckenbauer sei "eine der ersten globalen Fußballpersönlichkeiten" gewesen, sagte Rummenigge: "Sein Einfluss auf unser Spiel in der gesamten Breite ist unermesslich. Die Welt des Fußballs kann sich glücklich schätzen, dass sie Franz Beckenbauer in ihrer Mitte hatte."

Joel Beckenbauer betonte, dass sein Vater "zu Hause nie der Kaiser, sondern der beste Papa" gewesen sei. Rummenigge nannte Franz Beckenbauer "die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern je hatte: Franz war mein Kapitän, mein Trainer und unser Präsident - ein Mann von weltweitem Format, der Menschen über den Fußball hinaus verbunden und inspiriert hat."

Die weiteren Auszeichnungen im Überblick

Gerd-Müller-Trophäe: Harry Kane (Bayern München) & Kylian Mbappe (Paris Saint-Germain/jetzt: Real Madrid)

Männerfußball-Johan-Cruyff-Trophäe: Carlo Ancelotti (Real Madrid)

Frauenfußball-Johan-Cruyff-Trophäe: Emma Hayes (FC Chelsea/USA)

Socrates-Award: Jennifer Hermoso (CF Pachuca/Tigres UANL)

Frauen-Mannschaft des Jahres: FC Barcelona

Männer-Mannschaft des Jahres: Real Madrid