Drama um Debütantin: Verletzte Annika Wendle verliert Bronze-Kampf unter Tränen
Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) muss damit weiter auf sein erstes Edelmetall in Paris warten. Wendle gab in der vollbesetzten Marsfeld-Arena am Eiffelturm alles, doch sie verließ mit schmerzverzerrtem Gesicht die Halle. Im Halbfinale hatte die Olympiadebütantin gegen die topgesetzte Lucia Yepez aus Ecuador, Dritte der WM 2023 in Belgrad, mit 0:10 verloren, war aber über die Hoffnungsrunde noch in den Bronze-Kampf gerutscht.
Für Wendle endete damit eine verrückte Geschichte ohne Happy End: Die ehemalige EM-Dritte hatte das Ticket für Paris zunächst nämlich verpasst. Weil Russlands Ringer-Verband kurzfristig beschloss, keine Athletinnen und Athleten unter neutralem Status nach Paris zu schicken, bekam Wendle eine Chance - und wurde auf ganz bittere Weise ausgebremst.
Paruszewski mit Resthoffnung
Vor Wendle hatte am Donnerstag, dem vierten Tag der Ringer-Wettbewerbe, Sandra Paruszewski (Sulgen) die befürchtete Auftakt-Niederlage hinnehmen müssen, sie darf sich aber noch Hoffnungen auf die Bronzemedaille machen. Die zweimalige EM-Dritte verlor in der Gewichtsklasse bis 57 kg gegen die an Nummer zwei gesetzte Vize-Weltmeisterin Anastasia Nichita deutlich 0:9.
Weil die Moldauerin sich bis ins Finale kämpfte, darf die 30 Jahre alte Olympiadebütantin Paruszewski am Freitagvormittag in der Hoffnungsrunde antreten. Dann geht es für sie zunächst gegen die Brasilianerin Giullia Penalber.
Niemesch und Thiele am Freitag
Als letzte deutsche Teilnehmer gehen am Freitag dann die WM-Fünfte Luisa Niemesch (62 kg/Weingarten) und am Samstag Erik Thiele (Freistil/97 kg/Mansfelder Land) an den Start.
Vor drei Jahren in Tokio hatte der DRB die Erwartungen mit drei Medaillen übertroffen. Aline Rotter-Focken holte bei ihrem letzten Wettkampf den Olympiasieg, Frank Stäbler und Denis Kudla gewannen zum Abschluss ihrer aktiven Karrieren jeweils Bronze.