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Premier League: Manchester ist rot - Rashford Matchwinner bei knappem Comeback-Sieg

Rashford bejubelt mit den United-Fans das 2:1
Rashford bejubelt mit den United-Fans das 2:1AFP
Manchester United schlug City im Old Trafford 2:1 (0:0). Dank einer defensiv engagierten Leistung und etwas Spielglück in der Schluss-Viertelstunde ist die Industriestadt im Norden rot gefärbt. In der Tabelle macht die Truppe von Erik Ten Hag Boden gut, der Abstand auf den Stadtrivalen verkürzte sich auf einen Punkt. Marcus Rashford avancierte in einem dramatischen Schlussakt zur Schlüsselfigur bei United.

Erik ten Hag hatte keinen einfachen Beginn in Manchester. Die autoritären Methoden und der Wille, die eigenen Entscheidungen trotz diverser Widerstände durchzusetzen, kamen nicht bei allen Superstars gut an. Namen müssen keine genannt werden, man weiß, wer gemeint ist. Doch die Erfolge geben dem Niederländer recht, zuletzt wurden acht Pflichtspiele in Serie gewonnen - nun wuchs die Zahl auf neun Spiele an. Vom Titelgewinn 22/23 träumen weiterhin nur die kühnsten Fans der Red Devils - ein Aufschwung im Vergleich zur blamablen Vorsaison ist nicht wegzuleugnen.

Ten Hag verzichtete in seiner Startelf freiwillig auf den 95-Millionen-Neuzugang Antony, auf den leihweise verpflichteten Wout Weghorst gezwungenermaßen. Der großgewachsene Ex-Wolfsburger verfolgte das Geschehen zusammen mit seinen Töchtern live im Old Trafford, allerdings von der Tribüne aus. Für das schwierige Duell mit dem Stadtrivalen gab es keine rechtzeitige Spielgenehmigung. Pep Guardiola setzte auf sein Traumduo Haaland-De Bruyne, İlkay Gündoğan nahm aus taktischen Gründen auf der Bank Platz.

Der Bus wird geparkt

Die erste Chance im Spiel fand Bruno Fernandes vor. Der zunächst auf der Außenbahn aufgebotene Spielmacher wurde von seinen Teamkollegen schön freigespielt - sein Schuss ging knapp am langen Pfosten vorbei (10.). Noch tat sich City im Spielaufbau schwer, selten wurde der Ball in die gefährliche Zone transportiert. Einen Weg durchs verdichtete Mittelfeld gab es nicht, Verbindungsspieler Rodri war als Anspielstation nicht vorhanden. Erling Haaland reagierte, ließ sich tief ins Mittelfeld fallen. Doch Uniteds Taktik erwies sich als klug genug, um den hellblauen Konkurrenten nicht und nicht ins Spiel kommen zu lassen.

Kein Arbeitstag nach Haalands Geschmack
Kein Arbeitstag nach Haalands GeschmackAFP

In der 17. Minute grätschte Fred den Ball wunderschön von De Bruynes Füßen, das Publikum honorierte die hohe Einsatzbereitschaft mit Szenenapplaus - wie in guten alten Zeiten. Auch Freds Partner auf der Sechs, Casemiro, knüpfte an seine jüngsten Leistungen an. Mit vereinten Kräften wurde auch Haaland in Minute 23 am Abschluss gehindert. Wie City es auch probierte, die gefährlicheren Aktionen im ersten Spielabschnitt lagen auf Seiten der Red Devils.

Es wurde also Zement gerührt, das mag den Stolz der United-Fans berühren - das Endergebnis sollte Ten Hag aber noch recht geben. Marcus Rashford scheiterte nach 37 gespielten Minuten an seiner unglücklichen Ballmitnahme, Schlussmann Ederson eilte rechtzeitig aus seinem Kasten und pflückte dem Angreifer die Kirsche vom Fuß. Wenige Minuten später lag er nach Zweikampf mit dem Modellathleten Kyle Walker zusammen. Die Schmerzen standen Rashford ins Gesicht geschrieben. 

Viel Diskussionsbedarf um Ausgleich

Für Rashford ging es nach kurzer Behandlung weiter. Uniteds Trainer bewies prophetische Kräfte und ließ zur Halbzeit stattdessen Martial in der Kabine. Antony betrat das Spielfeld und sollte die Offensive beleben. Ein Plan, der zunächst nicht aufzugehen schien. Erneut diktierte City den Ballbesitz, dank veränderter taktischer Ausrichtung und schnellerer Ballzirkulation drang Peps Truppe nun auch vermehrt in den gegnerischen Strafraum ein.

Kevin de Bruyne suchte in Minute 53 per Flanke seinen Stoßstürmer Haaland - der wurde an diesem Samstagvormittag aber von Raphael Varane komplett aus dem Spiel genommen. Bernardo Silva wurde zum ungewollten Empfänger, der 1,73 Meter kleine Portugiese war noch nie als Kopfballungeheuer bekannt. Er scheiterte am Torabschluss.

Sieben Minuten später suchte De Bruyne erneut mit einer hohen Flanke Haaland. Diesmal kam Jack Grealish an den Ball - und verwertete per Kopf. Zwei Drittel der Spielzeit waren absolviert, die Citizens kontrollierten das Geschehen. Doch United gab sich nicht auf, verteidigte weiterhin so konsequent wie möglich. Der Grundstein für ein letztlich gelungenes Comeback. Schiedsrichter Attwell half etwas mit.

In der 78. Spielminute wurde Rashford in die Tiefe geschickt. Wissend, dass er sich im Abseits befand, berührte Rashford den Ball nicht, schirmte diesen aber vor seinen Gegenspielern ab. Bruno Fernandes kam angerauscht und ließ mit seinem Schlenzer aus gut 15 Metern Torhüter Ederson keine Abwehrchance. Die Proteste des englischen Serienmeisters blieben unerwidert, nach eingehender Prüfung entschied Stuart Attwell, dass der Treffer zählt. 

Bruno Fernandes bedankt sich bei seinem Schöpfer - vielleicht auch Referee Attwell - für den Ausgleich
Bruno Fernandes bedankt sich bei seinem Schöpfer - vielleicht auch Referee Attwell - für den AusgleichAFP

Vier Minuten später war das Spiel gedreht, erneut stand Rashford im Epizentrum der Aufregung: Der eingewechselte Alejandro Garnacho nutzte die nächste Unachtsamkeit der von Nathan Aké dirigierten Abwehrreihe. Die Gegenwehr hielt sich in Grenzen, also wagte der erst 18-jährige Argentinier eine freche Hereingabe zur Mitte - Rashford musste nur noch einschieben. Eine echte Willensleistung von Manchester United - wenngleich eine strittige Schiedsrichterentscheidung Ten Hags Team zugutekam.