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Paul Pogba und fünf weitere Dopingfälle, die den Fußball schockierten

Miguel Baeza
Diego Maradona wurde während der Weltmeisterschaft 1994 positiv getestet.
Diego Maradona wurde während der Weltmeisterschaft 1994 positiv getestet.CTK
Paul Pogba (30) wurde mit einer vierjährigen Sperre belegt, nachdem er bei einer Dopingkontrolle am 20. August 2023 positiv auf Testosteron getestet wurde. Er ist nicht der einzige Dopingsünder in der Geschichte des Weltfußballs.

Paul Pogba (Testosteron)

Dem Franzosen droht eine der härtesten Dopingsanktionen der jüngeren Vergangenheit. Pogba hat eine vierjährige Sperre erhalten, weil er Testosteron zur Steigerung seiner sportlichen Leistung verwendet hat.

Aufgeflogen ist das Ganze nach einem Dopingtest während des Spiels zwischen Udinese Calcio und seinem Arbeitgeber Juventus Turin. Die Bianconeri hatten das Spiel 3:0 gewonnen. Der französische Mittelfeldspieler saß das gesamte Spiel über auf der Bank.

Testosteron verbessert die Leistung im Fußball erheblich, da es sich positiv auf die Kraftentwicklung, Muskelzuwachs, Schnelligkeit und Erholungsfähigkeit auswirkt. Außerdem steigert es die Ausdauer.

Andre Onana (Furosemid)

Ein weiterer Fall ist jener des kamerunischen Torhüters Andre Onana. Der Afrikaner spielte 2021 für Ajax, als er für 12 Monate gesperrt wurde. Bei einer Dopingkontrolle außerhalb der Wettkampfzeit war am 30. Oktober 2020 Furosemid in seinem Urin nachgewiesen worden.

Die Sperre wurde schließlich auf neun Monate reduziert, und der Torhüter gab seine Schuld zu, wenn auch mit nicht besonders eindeutiger Wortwahl: "Ich war schockiert. Es gibt keine Ausrede, die ich mir ausgedacht hatte, ich habe nicht versucht zu betrügen, es war ein dummer Fehler", sagte er.

Furosemid ist von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verboten, da es als "Maskierungsmittel" gilt. Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung erleichtert es die Ausscheidung anderer Dopingmittel.

Adrian Mutu (Kokain und Sibutramin)

Der Rumäne ist einer der berühmtesten Wiederholungstäter. Er wurde erstmals 2004 positiv auf Kokain getestet, damals stand der Stürmer beim FC Chelsea unter Vertrag. Sein Trainer Jose Mourinho veranlasste eine Dopingkontrolle und die Ergebnisse brachten seinen Drogenkonsum der Substanz ans Tageslicht. Später folgte ein Schuldeingeständnis. 

Ein Ausrutscher, der dazu führte, dass ihn Chelsea wegen Vertragsbruch zu einer Geldstrafe in Höhe von 17 Millionen Euro verdonnerte.

Sein zweiter Regelverstoß wurde 2010 bekannt, als er während seiner Zeit bei der Fiorentina positiv auf Sibutramin getestet wurde. Ein Mittel, das das Hungergefühl hemmt und die Gewichtsabnahme fördert. Daraufhin verhängte das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI) eine neunmonatige Sperre.

Adrian Mutu wurde zweimal wegen positiver Dopingtests bestraft.
Adrian Mutu wurde zweimal wegen positiver Dopingtests bestraft.Getty Images via AFP

Carlos Gurpegui (19-Norandrosteron)

Für einen der größten Stars in der Geschichte von Athletic Bilbao begann der Leidensweg im Jahr 2002 - und er sollte bis 2008 andauern. In einem Ligaspiel bei Rekordmeister Real Madrid feierte er sein Comeback nach einer jahrelangen Dopingsperre.

Gurpegui wurde im September 2002 nach dem Spiel gegen den baskischen Lokalrivalen Real Sociedad positiv auf einen unzulässig erhöhten 19-Norandrosteron-Wert getestet.

Gurpegui wurde positiv auf 19-Norandrosteron getestet.
Gurpegui wurde positiv auf 19-Norandrosteron getestet.AFP

Pep Guardiola (Nandrolon)

Der ehemalige Spieler und Trainer des FC Barcelona verbrachte den Herbst seiner Spielerkarriere beim italienischen Profi-Klub Brescia Calcio Am 20. November 2001 wurde bekanntgegeben, dass der katalanische Mittelfeldspieler bei einem Dopingtest nach einem Spiel gegen Piacenza positiv auf Nandrolon getestet worden war. Die Disziplinarkommission der italienischen Liga suspendierte ihn daraufhin vorsorglich.

Am Ende musste Guardiola eine viermonatige Sperre absitzen und eine Geldstrafe von 50.000 Euro begleichen. Später, im Jahr 2005, verurteilte ihn das Gericht von Brescia wegen des positiven Tests sogar zu einer siebenmonatigen Haftstrafe. Im Jahr 2007 sprach ihn das Berufungsgericht frei.

Nandrolon ist ein Anabolikum, das seit den 1980er Jahren im Sport verboten ist, weil es den Wiederaufbau von Gewebe und die Entwicklung von Muskeln fördert, was bei Sportarten, die Kraft und Schnelligkeit erfordern, von großem Vorteil ist.

Guardiola wurde positiv getestet, als er für Brescia spielte.
Guardiola wurde positiv getestet, als er für Brescia spielte.AFP

Diego Armando Maradona (Kokain und Ephedrin)

Die meisten Fußballfans können sich daran erinnern, dass der legendäre Diego Maradona die Weltmeisterschaft 1994 in den USA vorzeitig verlassen musste. Er war positiv auf Ephedrin getestet worden und musste sich von der argentinischen Nationalmannschaft verabschieden.

Im Vorfeld der WM hatte sich Diego durch monatelanges Individualtraining auf das Turnier vorbereitet. Einer seiner Trainer hatte ihm dabei die erwähnte Substanz zugeführt, um den Genesungsprozess zu beschleunigen. Denn beinahe hätte ihn sein Fitnesszustand daran gehindert, ein letztes Mal zum argentinischen Hoffnungsträger zu werden. Der Vorfall beendete praktisch seine Karriere.

Drei Jahre zuvor - 1991 - fiel er wegen seiner Kokainsucht bei einer Dopingkontrolle nach einem Spiel zwischen Napoli und Bari durch. Die Sanktionen, die gegen ihn in beiden Fällen verhängt wurden, dauerten 15 Monate.

Maradona bei einem Spiel mit Argentinien
Maradona bei einem Spiel mit ArgentinienAFA