Olympia-Attentat 1972: Historikerkommission nimmt Arbeit auf
Die Kommission wird in den kommenden drei Jahren zu den Ereignissen rund um das Attentat forschen sowie dessen Vor- und Nachgeschichte umfassend wissenschaftlich aufarbeiten.
Faeser sprach von einem "wichtigen Zeichen". Das Attentat habe "tiefe Wunden hinterlassen. Es ist beschämend, dass quälende Fragen viel zu lang offen geblieben sind." Doch es habe viel zu lang "an Aufklärung, Aufarbeitung, Transparenz und der Übernahme von Verantwortung" gefehlt.
Späte Aufarbeitung
Besonders wichtig sei, dass in der Arbeit jetzt "auch der Umgang mit den Angehörigen der Opfer und Fragen der Erinnerungskultur umfassend beleuchtet werden. Denn wir wollen und wir müssen daraus lernen", betonte Faeser. Die Ministerin sicherte den Forschenden ihre "volle Unterstützung" zu.
Faser hatte die Kommission im April selbst eingesetzt. Ihr gehören acht international renommierte Forscherinnen und Forscher an, die allesamt langjährige wissenschaftliche Expertise in unterschiedlichen für das Forschungsthema relevanten Fachgebieten besitzen. Mit der Einsetzung des Gremiums erfüllt die Bundesregierung den letzten Teil der mit den Angehörigen der Opfer vereinbarten Gesamtkonzeption zum 50. Jahrestag.
Umgesetzt wird das Forschungsprojekt vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) in Zusammenarbeit und Abstimmung mit der Historikerkommission. Zur Organisation und Betreuung des Gesamtvorhabens wird am IfZ eine Geschäftsstelle eingerichtet. Im Herbst 2023 ist die erste Veranstaltung zum Projekt geplant.