Olympia 2024: "Perfekter Tag" - Zeidler gewinnt erstes deutsches Einer-Gold seit 1992
Zeidler war als großer Goldfavorit in die olympische Regatta gestartet. Nach drei Siegen in den Läufen zuvor, im Halbfinale mit olympischem Rekord, ließ der 28-Jährige der Konkurrenz auch im Endlauf keine Chance und gewann vor dem neutralen Athleten Yauheni Zalaty und seinem niederländischen Dauerkonkurrenten Simon van Dorp.
"Das ist surreal, ich kann es nicht fassen. Das war die Vollendung - ein perfekter Tag", sagte Papa und Trainer Heino Zeidler ebenfalls mit feuchten Augen im ZDF: "Er hat auf jeder Teilstrecke den Vorsprung ausgebaut. Es war souverän von Anfang bis Ende. Wie er mit dem Druck umgegangen ist, war unglaublich." Zeidler sicherte sich als erster deutscher Einer-Fahrer seit Thomas Lange 1992 in Barcelona den Olympiasieg. Für den Deutschen Ruderverband (DRV) ist es die zweite Medaille in Paris.
Der Endlauf musste um eine Stunde verschoben werden, nachdem ein Bus mit Finalteilnehmern auf dem Weg vom Olympischen Dorf zum Wassersportstadion mit einem Motorschaden liegen geblieben war.
Zeidler dominiert seit Wechsel
Für Zeidler, der erst 2016 vom Schwimmen zum Rudern gewechselt war, ist es nach drei WM-Titeln sowie drei EM-Goldmedaillen der größte Erfolg seiner Karriere. Bei den Spielen in Tokio war der als Topfavorit gestartete Zeidler noch überraschend im Halbfinale ausgeschieden.
Der gebürtige Dachauer stammt aus einer Ruder-Familie. Sein Großvater Hans-Johann Färber holte 1972 im sogenannten "Bullenvierer" Gold in München, seine Tante Judith Zeidler gewann 1988 im DDR-Achter bei den Spielen in Seoul. Oliver Zeidler ist damit der dritte Olympiasieger seiner Familie.
Nachdem der Frauen-Doppelvierer in Paris am Mittwoch bereits die Silbermedaille gewonnen hatte, erreichte der DRV dank Zeidler sein Mindestziel. Von sieben Booten schafften es vier in die Endläufe. Die Spiele von Tokio hatte der DRV mit zwei Silbermedaillen beendet.