Olympia 2024: Das sind die größten Stars aus Deutschland
ALEXANDER ZVEREV (Tennis)
In Tokio feierte Alexander Zverev 2021 den sportlichen und emotionalen Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. Mit der ersten deutschen Einzel-Goldmedaille im Tennis seit Steffi Grafs Triumph 1988 trug sich der Hamburger in die Geschichtsbücher ein.
Auf der roten Asche von Paris - hier hat er sich 2022 schwer am Knöchel verletzt, hier verlor er in diesem Jahr knapp das Endspiel - zählt er zu den Favoriten. Für Zverev sind die Olympischen Spiele "das größte Event", bei dem er auch im Mixed an der Seite von Laura Siegemund angreifen - und am liebsten die deutsche Fahne tragen will.
ANGELIQUE KERBER (Tennis)
Angelique Kerber erlebt nach ihrer Baby-Pause eine wechselhafte Rückkehr auf die Tennis-Tour, vom Leistungsvermögen früherer Tage ist die Kielerin noch weit entfernt. 2016 in Rio de Janeiro verpasste sie die Goldmedaille durch ihre Final-Niederlage gegen Monica Puig aus Puerto Rico knapp, in diesem Jahr kriegt sie ihre möglicherweise letzte Chance auf Gold.
"Noch einmal vor Ort den Olympischen Spirit fühlen zu dürfen, noch einmal das Beste aus mir für Deutschland herauszuholen, ist für mich gleichzeitig eine große Herausforderung und Motivation", sagt die 36-Jährige.
ALEXANDRA POPP (Fußball)
Der Kampf um Medaillen steht für Alexandra Popp sogar noch über Welt- und Europameisterschaften. "Olympia ist das größte Turnier, das du als Sportlerin haben kannst", lautet ihr Credo. Und die DFB-Kapitänin weiß, wovon sie spricht: 2016 in Rio de Janeiro war sie dabei, als den deutschen Fußballerinnen der Gold-Coup im Maracana gelang.
Auch bei diesen Sommerspielen peilt Popp eine Medaille an - es könnte der krönende Abschluss ihrer beeindruckenden Karriere im DFB-Trikot werden. Wie lange die Torjägerin vom VfL Wolfsburg ihre internationale Laufbahn fortsetzen möchte, ist noch offen.
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FLORIAN WELLBROCK (Schwimmen)
In der Bucht von Tokio konnte Florian Wellbrock es damals selbst kaum fassen. "Ein bisschen unwirklich" fühlte sich das erste deutsche Schwimm-Olympiagold seit 13 Jahren für ihn an, als er sich 2021 zum Freiwasser-Olympiasieger über 10 km krönte.
In diesem Sommer springt Wellbrock in die Seine, das Ticket löste er als Doppel-Weltmeister bereits im vergangenen Jahr in Japan. Im Becken sicherte er sich mit Silber bei der ansonsten enttäuschenden Weltmeisterschaft in Doha einen Startplatz über 1500 m Freistil.
DENNIS SCHRÖDER (Basketball)
Als Dirk Nowitzki die deutschen Farben durch das Vogelnest von Peking schwenkte, war Dennis Schröder zarte 14 Jahre alt. Nun, eine gefühlte Ewigkeit und einen Weltmeistertitel später, gäbe es für Schröder "nichts Größeres", wie er selbst sagt, als am 26. Juli bei der Eröffnungsfeier in Paris mit der schwarz-rot-goldenen Flagge über die Seine zu schippern.
Nachdem er 2021 in Tokio aus Versicherungsgründen gefehlt hatte, will der NBA-Profi bei seinen ersten Spielen die volle Olympia-Dröhnung. Inklusive Medaille!
LAURA LUDWIG (Beachvolleyball)
An die magische Nacht von Rio erinnert sich Laura Ludwig auch Jahre später gerne zurück. "Das ein oder andere Mal" habe sie sich ihren Gold-Triumph noch mal angeschaut, erzählt die 38-Jährige und lächelt.
Mit Kira Walkenhorst hatte Ludwig sich 2016 den Olympiasieg gesichert, fünf Jahre später führte sie das deutsche Team gemeinsam mit Wasserspringer Patrick Hausding als Fahnenträgerin in Tokio an - nun startet Ludwig bei ihren fünften Sommerspielen gemeinsam mit ihrer Partnerin Louisa Lippmann.
Übersicht: Das komplette deutsche Olympia-Aufgebot
MALAIKA MIHAMBO (Weitsprung)
Ohne Malaika Mihambo erlebten die deutschen Leichtathleten zuletzt bei der WM in Budapest ein Debakel, in Paris soll die Weitsprung-Königin den nächsten "Salto Nullo" verhindern. Mihambo muss längst niemandem mehr etwas beweisen, feierte EM-Gold, holte zwei WM-Titel - und stieg in Tokio auch auf den Olymp.
Nun könnte sie in Paris weiter Geschichte schreiben, zweimal Olympia-Gold in Serie gewann noch keine Weitspringerin. Bei der Europameisterschaft in Rom flog sie mit 7,22 m zum Titel, es war der zweitbeste Sprung ihrer Karriere. Am 8. August, dem großen Finale in Paris, will sie wieder zu Gold abheben.
JESSICA VON BREDOW-WERNDL (Dressur)
Dressurkönigin Jessica von Bredow-Werndl hat sich etwas ganz Besonderes überlegt, um das französische Publikum zu verzaubern. Vor dem malerischen Schloss von Versailles wird die Favoritin mit ihrer Wunderstute Dalera zu einem Chanson von Edith Piaff tanzen - und so möglicherweise erneut olympisches Doppel-Gold und die Herzen der Jury erobern. An "JBW" und Dalera führt kein Weg zum Titel vorbei, seit der EM 2019 hat das Traumpaar jede Kür gewonnen, in der es antrat.
TIMO BOLL (Tischtennis)
Über 21 Jahre nach seinem ersten Sprung an der Spitze der Weltrangliste ist Timo Boll bei Chinas Dauersiegern immer noch gefürchtet. "Ich kann erst wieder ruhig schlafen", sagte Chinas Tischtennis-Boss und Ikone Liu Guoliang einst, "wenn Boll nicht mehr spielt."
In Paris aber spielt EM-Rekordsieger Boll immer noch mit - im biblischen Tischtennisalter von 43 Jahren -, ist trotz einer monatelangen Verletzungspause im Vorjahr als erst dritter Deutscher zum siebten Mal bei Sommerspielen dabei. Sein Antrieb ist schlicht die Liebe zum Spiel: "Es macht mir einfach immer noch Spaß." Nach Paris ist jedoch Schluss - zumindest international.
LUKAS DAUSER (Turnen)
Für Lukas Dauser geht es in Paris um die Krönung seiner Karriere. Und darum, nach Fabian Hambüchen zum zweiten deutschen Kunstturn-Olympiasieger in diesem Jahrtausend aufzusteigen. Das Barrenfinale am 5. August, auf dem Dausers voller Fokus liegt, soll zum Gigantenduell mit dem Chinesen Zou Jingyuan werden.
Nach einer Armverletzung, die er sich knapp vier Wochen vor Beginn der Spiele bei einem Qualifikationswettkampf zugezogen hatte, bekam der Weltmeister rechtzeitig Grünes Licht von den Ärzten.