Ohne Glanz: Schweiz startet mit knappem Sieg gegen Kamerun in die WM
Murat Yakin hatte seine Schweizer mit fünf Bundesliga-Spielern in der Startelf aufs Feld geschickt, vor allem die Nominierung von Ruben Vargas vom FC Augsburg auf dem linken Flügel kam dabei durchaus überraschend. Die Kameruner, die sich selbst das Ziel Halbfinale gesetzt haben, begannen im 4-2-3-1 mit dem formstarken Bayern-Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting in der Spitze.
In den ersten Minuten entwickelte sich in der Mittagshitze von Doha ein ausgeglichenes Spiel, in dem vor allem die favorisierten Eidgenossen Probleme hatten, sich in die gefährliche Zone des Gegners zu kombinieren. Auf der anderen Seite war es Kamerun, das seinerseits die ersten Akzente setzte. In der 10. Minute kam Mbeumo nach langem Ball aus der eigenen Hälfte von halblinks zum Abschluss, sein Schuss konnte Gladbach-Torwart Sommer abwehren. Und die Westafrikaner blieben dran: Nur vier Minuten später kam Choupo-Moting nach einem Stockfehler von Elvedi in der gegnerischen Hälfte ins Laufen, scheiterte aber ebenfalls an Sommer (14.).
Die Schweizer brauchten lange, um selbst gefährlich zu werden. Erst zwei Standardsituationen brachten die Mannschaft von Murat Yakin dem Tor von André Onana näher, doch sowohl Elvedi (40.) als auch Akanji (45+1.) zielten mit ihren Kopfbällen nach Ecke zu ungenau. So blieb es zur Pause beim leistungsgerechten 0-0.
Schweizer druckvoller in der zweiten Halbzeit
Im zweiten Durchgang erwischte die „Nati“ einen Blitzstart: Nach einem Angriff durchs Zentrum kam der ehemalige Bundesliga-Spieler Xherdan Shaqiri von rechts zur Flanke und bediente Breel Embolo, der aus 10 Metern sicher einschob (48.). Der Jubel beim Schweizer Stürmer hielt sich in Grenzen, liegen seine familiären Wurzeln doch in Kamerun.
Die „unzähmbaren Löwen“ hatten an diesem Rückstand zu knabbern und kamen lange nicht zu Torchancen. Einzig Choupo-Moting, der später gegen Volksheld Vincent Aboubakar ausgwechselt wurde, kam aus spitzem Winkel zum Abschluss, musste sich aber erneut dem gewohnt starken Yann Sommer geschlagen geben (57.). Zehn Minuten später hätte die Schweiz fast für die Vorentscheidung gesorgt. Zunächst kratzte Inter-Torwart Onana einen Schuss von Vargas aus kurzer Distanz aus der Ecke, wenige Sekunden später war er geschlagen, doch der unkontrollierte Ball seines Mitspielers Zambo Anguissa in Richtung eigenes Tor strich knapp über die Latte.
In der Folgezeit schaffte es die Mannschaft des ehemaligen Kölners Rigobert Song nicht mehr, die dicht gestaffelte Defensive der Mitteleuropäer in Verlegenheit zu bringen. Im Gegenteil: Der eingewechselte Haris Seferovic hätte auf der Gegenseite für die Entscheidung sorgen können, doch sein Schuss aus zehn Metern konnte Verteidiger Casteletto in letzter Sekunde blocken.
Mit diesem Sieg geht die Schweiz den ersten Schritt in Richtung Achtelfinale in der auf dem Papier sehr ausgeglichenen Gruppe G, deren erster Spieltag am Abend mit dem Duell Brasilien-Serbien beschlossen wird. Für die Schweizer geht es am Montag weiter mit dem Duell gegen Brasilien, Kamerun steht nach der heutigen Auftaktniederlage am selben Tag gegen Serbien bereits früh im Turnier unter Druck.