NBA Round-up: Wagners Orlando schlägt Denver – Starker Schröder reicht LA nicht zum Sieg
Orlando Magic vs. Denver Nuggets
Dank einer starken Kadertiefe haben die Orlando Magic am Donnerstagabend (US-Zeit) eine kleine Überraschung geschafft und die im Westen führenden Denver Nuggets mit 115:104 bezwungen. Das Team aus Florida, das selbst nur auf dem 13. Rang der Eastern Conference liegt und weiterhin eine um zehn Spiele negative Bilanz aufweist, profitierte von 17 Punkten der Bankspieler Cole Anthony und Bol Bol sowie 19 Zählern des jungen Centers Wendell Carter Jr.
"Unsere Jungs wissen und verstehen, dass wir mit jedem in der Liga mithalten können, und das werden wir auch weiterhin beweisen", sagte Magic-Trainer Jamahl Mosley. "So werden wir auch weiterhin jeden Abend spielen."
Auch die deutschen Brüder Franz Wagner und Moritz Wagner waren am Sieg der Magic beteiligt. Franz stand von Beginn an auf dem Feld, blieb aber mit zehn Punkten, sechs Assists und zwei Rebounds eher blass. Moritz hingegen fügte sich in die starke Leistung der Rotationsspieler ein und legte in knapp über 19 Minuten zwölf Punkte, einen Assist und zwei Rebounds aufs Parkett.
Aaron Gordon war mit 37 Punkten und 14 Rebounds der beste Werfer der Nuggets. MVP Nikola Jokic kam auf 29 Punkte, elf Rebounds und sechs Assists und erzielte zusammen mit Gordon alle 29 Denver-Punkte im dritten Viertel.
Für beide Teams geht es am Samstag weiter. Orlando versucht, im Heimspiel gegen die Miami Heat den Rückstand auf die Play In-Tournament-Plätze weiter zu verkürzen (momentan sechs Spiele), während die Denver Nuggets zur selben Zeit bei den Charlotte Hornets gefordert sind.
Atlanta Hawks vs. Phoenix Suns
Noch ohne den neu verpflichteten Superstar Kevin Durant haben die Phoenix Suns ihr erstes Spiel nach der Trade Deadline mit 107:116 gegen die Atlanta Hawks verloren. Durant, der wegen einer Verletzung noch nicht für sein neues Team auf dem Feld stehen konnte und auch nicht im Footprint Center anwesend war, hätte ein personell stark geschwächtes Team aus Arizona gesehen, das nach den Auswirkungen der letzten Trades lediglich auf neun fitte Spieler zurückgreifen konnte.
Nachdem im Gegenzug für den 13-fachen All-Star Durant Cameron Johnson und Mikal Bridges an die Brooklyn Nets verkauft wurden, gingen Josh Okogie mit 25 Punkten und Center Deandre Ayton mit 23 Zählern für die Suns voran, bei denen auch die Forwards Devin Booker und Cameron Payne sowie Shooting Guard Landry Shamet verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Die personelle Not war gerade am Brett zu spüren, wo Phoenix von den Gastgebern aus Atlanta klar dominiert wurde.
Bei den Hawks holte alleine Clint Capela 17 der insgesamt 59 Rebounds – kein Suns-Spieler kam auf mehr als fünf. Punktemäßig konnte sich das Team aus Georgia einmal mehr auf Trae Young verlassen, der 25 seiner 36 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte und damit die Weichen auf Sieg stellte. Der 24-jährige Jungstar, der trotz vieler Gerüchte in dieser Transferphase bei den Hawks geblieben war, wurde unterstützt durch Dejounte Murray mit 19 Punkten und John Collins mit 16 Zählern.
Auch bei den Gastgebern hatte sich am Donnerstag unterdessen personell noch einiges getan: Vor allem die Verpflichtung von Saddiq Bey von den Detroit Pistons scheint auf den ersten Blick gut zu den Hawks zu passen, dazu kamen Bruno Fernando und Garrison Matthews von den Houston Rockets zum Team von Coach Nate McMillan. Im Gegenzug verließen Justin Holiday und Frank Kaminsky die Franchise in Richtung Texas.
Die Neuzugänge, die am Donnerstagabend noch keine Rolle spielten, könnten das erste Mal am Samstag im Trikot der Atlanta Hawks erscheinen, wenn sie in eigener Halle die San Antonio Spurs empfangen. Auf der anderen Seite wird Kevin Durant bei den Phoenix Suns weiterhin verletzungsbedingt zuschauen müssen, wie sein neues Team bereits einen Abend zuvor bei den Indiana Pacers gefordert ist.
Brooklyn Nets v. Chicago Bulls
Ohne Kevin Durant und Kyrie Irving scheint das viel gehypete, aber nie wirklich reale All-Star-Team der Brooklyn Nets der vergangenen Jahre endgültig Geschichte zu sein. In Spiel eins nach den Trades der letzten verbliebenen Superstars konnten die Nets einen 116:105-Heimsieg gegen die Chicago Bulls feiern. Einer der entscheidenden Spieler war Neuzugang Spencer Dinwiddie, der im Tausch mit dem umstrittenen Irving von Dallas nach New York zurückgekehrt war. Seine 25 Punkte ebneten den Weg zum Erfolg am Donnerstagabend (US-Zeit).
Gemeinsam mit Dinwiddie hatte auch Dorian Finney-Smith wenige Stunden zuvor den Weg aus Texas nach Brooklyn gefunden. Der 29-jährige Small Forward legte bei seinem Debüt für den neuen Klub neun Punkte und neun Rebounds auf. Joe Harris erzielte 18 Punkte und Yuta Watanabe steuerte von der Bank 14 Zähler bei. Eine gute Teamleistung also, die auch Nets-Trainer Jacque Vaughn erfreute: "Wir haben einfach einen Weg gefunden", sagte er nach der Partie. "Keine Panik bei unseren Jungs. Ich denke, wir haben uns wirklich gut auf den Spielplan konzentriert. Es ist toll zu sehen, wie wir uns wirklich zusammenreißen, vor allem am Ende des Spiels."
Als eines der aktivsten Teams in den letzten zwei Tagen der Transferfrist hatten die Nets zudem Mikal Bridges und Cameron Johnson von den Phoenix Suns erhalten. Die beiden Neuzugänge waren zwar in der Halle, griffen aber noch nicht ins Spiel ein.
Ganz anders sah die Lage in den vergangenen Tagen bei den Chicago Bulls aus: Als eines von nur zwei Teams der NBA hatten sie vor der Deadline am Donnerstag keinen Trade getätigt. So mussten sich die Gäste aus Illinois weiter auf Zach LaVine verlassen, der starke 38 Punkte aufs Parkett legte. Dazu profitierten die Bulls von der Rückkehr des zuvor angeschlagenen DeMar DeRozan, dessen 14 Punkte die zweite Niederlage in Folge aber auch nicht verhindern konnten.
Während Chicago auf Platz neun im Osten um die Play In-Plätze kämpft und am Samstagabend zu den Cleveland Cavaliers reist, steht für die neu zusammengesetzten Brooklyn Nets ein Heimspiel gegen die Philadelphia 76ers an. Als Fünfter der Eastern Conference gilt es für die New Yorker, schnellstmöglich in neuer Formation zu weiteren Siegen zu kommen, um die gute tabellarische Ausgangsposition nicht wieder herzugeben.
Los Angeles Lakers v. Milwaukee Bucks
Nachdem LeBron James zwei Abende zuvor den All Time Scoring-Rekord der NBA von Kareem Abdul-Jabbar geknackt hatte, setzte der "King" am Donnerstag wegen eines schmerzenden linken Fußes aus und musste eine 106:115-Heimniederlage seiner Los Angeles Lakers gegen die Milwaukee Bucks mit ansehen. Und das, obwohl die Lakers dank einer starken Leistung von Star-Center Anthony Davis (23 Punkte, 16 Rebounds) in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich mit bis zu elf Punkten geführt hatten.
Gerade in der zweiten Halbzeit drehten die Bucks aber auf: Giannis Antetokounmpo, der aufgrund seiner Spielweise und Scoring-Fähigkeiten von vielen bereits als der legitime Nachfolger von James gesehen wird, ging mit 38 Punkten und zehn Rebounds für die Gäste aus Wisconsin voran. Der Grieche bekam den nötigen Support durch Khris Middleton mit 22 sowie Jrue Holiday mit 18 Zählern, was den Bucks den neunten Sieg in Folge einbrachte. Weitere gute Nachrichten erreichten das Team von Mike Budenholzer kurz vor Tip-Off: In einem Trade gegen einige Draft Picks hat Milwaukee den Altmeister Jae Crowder von den Phoenix Suns verpflichtet.
Deutlich aufregender verlief die Trade Deadline da bei den Gastgebern aus der Stadt der Engel, bei denen der deutsche Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder am Donnerstag starke 25 Punkte und zwölf Assists auflegte. LA verlor Schlüsselspieler wie Russell Westbrook und Patrick Beverley, die beide in dieser Saison allerdings nicht an frühere Leistungen anknüpfen konnten. Zudem verließen Thomas Bryant, Juan Toscano-Anderson und Damian Jones den Klub in Richtung Utah, dafür kamen D'Angelo Russell, Malik Beasley, Jarred Vanderbilt, Mo Bamba und Davon Reed zu den Lakers.
Die Neuzugänge könnten bereits am Samstag zur Verfügung stehen, wenn es für den 13. der Western Conference bei den Golden State Warriors zur Sache geht. Bereits einen Abend vorher beenden die Milwaukee Bucks, die hinter den Boston Celtics weiterhin das zweitbeste Team der NBA sind, ihren LA-Trip mit der Partie bei den Los Angeles Clippers.