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Nairo Quintana: Was sein Urteil für den Radsport bedeutet

Heik Kölsch
Nairo Quintana: Was sein Urteil für den Radsport bedeutet
Nairo Quintana: Was sein Urteil für den Radsport bedeutetProfimedia
Dem Kolumbianer wurde während der Tour de France zweimal Tramadol nachgewiesen, woraufhin er nachträglich vom Wettbewerb disqualifiziert wurde. Die CAS bestätigte ihr Urteil am Donenrstag, weshalb dem 32-Jährigen sein sechster Platz aberkannt wird.

"Das Leben geht weiter, der Sturm muss sich legen" - mit diesen Worten wandte sich Nairo Quintana als Reaktion per Twitter an seine Anhängerschaft. Zuvor hatte die CAS Quintanas Einspruch gegen seine nachträgliche Disqualifikation bei der Tour de France abgewiesen.

Tramadol erst ab 2024 auf WADA Antidoping-Liste

In der Tat hat der ehemalige Tour de France-Zweite damit recht. Denn mit einer Sperre muss er nicht rechnen. Die Einnahme von Tramadol gilt laut den UCI Medical Rules zwar als Straftat und führt zum Ausschluss aus einem Wettbewerb.

Die Substanz wird jedoch nicht als leistungssteigerndes Medikament eingestuft. Die WADA (Welt-Antidoping-Agentur) will es erst ab 2024 verbieten. Im Detail handelt es sich um ein Schmerzmittel, das laut WADA den "Belastungsschmerz reduziert und es dem Sportler ermöglicht, noch härter zu arbeiten."

Eindeutig einstufen kann man den Gebrauch somit nicht. Es wird jedoch einmal mehr klar, dass es im Radsport nach wie vor Lücken im Antidoping-System gibt. Und dass die verantwortlichen Autoritäten, UCI und WADA, noch immer nicht vollends an einem Strang ziehen.

"Mit Stolz" habe Quintana über 300 Dopingkontrollen in seiner Karriere bestanden. Aber eben nun zweimal nicht, weshalb der Radsport erneut von einem Skandal mit einem seiner Aushängeschilder überschattet wird.

Makel in großer Karriere

Unvergessen seine packenden Schlachten in den französischen Bergen 2013 und 2015. In beiden Ausgaben der Tour musste sich Quintana bei der Tour Chris Froome geschlagen geben - jeweils knapp. Er galt als die Zukunft des Sports. Den Giro d'Italia, die Vuelta a Espana, sowie weitere, bedeutende Etappenrennen wie Tirrena-Adriatico, die Katalonien-Rundfahrt oder die Tour de Romandie beendete er sogar als Gewinner.

Bei den Grand Tours verlor er in den Folgejahren jedoch den Anschluss, konnte nicht mehr um die vordersten Plätze in der Gesamtwertung mitfahren. Viele beäugten seine inkonsistenten Leistungen verdächtig. Ein Zeichen?

Geht Quintanas Kampf gegen die Unschuld in die nächste Runde?

Quintana jedenfalls will sich mit dem bestätigen Urteil nichtzufrieden geben und beteuert weiterhin seine Unschuld. Zudem erklärte er in seinem Twitter-Video, dass er sich weiter verteidigen möchte und man in Kürze mehr von ihm hören werde.

Auch 2023 wird Quintana im Trikot des Teams Arkéa Samsic unterwegs sein.