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Nach öffentlichem Druck: WADA überprüft Dokumente im Fall China

Die WADA lenkt nach öffentlichem Druck ein
Die WADA lenkt nach öffentlichem Druck einProfimedia
Der öffentliche Druck führt womöglich doch zu neuen Ermittlungen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Fall der vor Olympia in Tokio positiv getesteten chinesischen Schwimmer. Die Ermittler der WADA und der Internationalen Test-Agentur (ITA) sahen auf Nachfrage ihnen bislang unbekannte Informationen der ARD-Dopingredaktion in Paris ein. Die ITA ist für Dopingkontrollen bei Olympia sowie auch im Weltschwimmverband zuständig.

Weitere Recherchen der ARD, die den Fall im April mit der New York Times enthüllt hatte, deuten darauf hin, dass die Erklärung der chinesischen Verantwortlichen an entscheidenden Stellen nicht der Wahrheit entsprechen kann. Aus Chat-Nachrichten aus dem Umfeld der 23 Schwimmer gehe demnach hervor, dass die Athleten nicht gemeinsam in einem Hotel gewohnt haben. Die Behauptung, die positiven Tests seien auf verunreinigte Speisen zurückzuführen, wäre hinfällig.

WADA wechselt den Kurs

Die WADA hatte wochenlang auf ihrer Position beharrt und sich selbst in einem in Auftrag gegebenen Bericht fehlerfreies Handeln bescheinigen lassen. Vorgeworfen wird der Agentur jedoch, mit den Fällen nicht transparent umgegangen zu sein, keine eigenen Ermittlungen angestrengt zu haben und gegen die eigenen Regeln verstoßen zu haben. Keiner der Sportler, bei denen das Herzmittel Trimetazidin gefunden worden war, wurde vorläufig gesperrt.

Der Fall belastet auch die Olympischen Spiele in Paris, auf offener Bühne spitzte sich vor der Eröffnungsfeier der Streit zwischen den Chefkritikern aus den USA und der WADA zu. Unter den Schwimmern ist der Ärger groß, auch beim Deutschen Schwimmverband, der laut Leistungssportdirektor Christian Hansmann die "nicht korrekte Aufarbeitung" des Falls für "Risse im Anti-Doping-Kampf" verantwortlich macht.

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