Max Verstappen lässt Zweifler verstummen: Pole in Imola für den Weltmeister
Die Erleichterung über diese unverhoffte Pole Position war Max Verstappen anzusehen. Der Niederländer riss die Faust mehrmals in die Höhe, er lächelte zufrieden zwischen den beiden McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri - und winkte den konsternierten italienischen Ferrari-Fans in Imola zu.
"Am Freitag und auch am Samstagmorgen hat es sich fürchterlich angefühlt, im Longrun und auch auf eine schnelle Runde. Ich war nicht zufrieden mit der Balance des Autos", sagte der Red-Bull-Pilot: "Wir haben es im Qualifying geschafft. Ich bin sehr zufrieden, dass wir es umdrehen konnten."
Als Zweiter startet McLaren-Pilot Lando Norris (Großbritannien) vor den Ferrari-Fahrern Charles Leclerc (Monaco) und Carlos Sainz (Spanien), die der Scuderia den ersten Heimsieg in Imola seit 2006 bescheren wollen. Angesichts der bislang starken Eindrücke der Scuderia ist dies eine Enttäuschung, schließlich hatte Ferrari ein Update mit nach Imola gebracht und sich davon einige Verbesserungen erhofft. Der zunächst zweitplatzierte Oscar Piastri (Australien/McLaren) wurde nachträglich mit einer Strafe belegt und rutschte auf den fünften Startplatz ab.
"Jeder, der an Red Bull und Max zweifelt, ist verrückt", sagte Miami-Sieger Norris, der sich aber noch nicht geschlagen geben will: "Wir sind nah dran und glücklich. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine schnelle Rennpace haben."
Nach bislang durchwachsenen Eindrücken beim Training vor dem Großen Preis der Emilia-Romagna (Sonntag, 15.00 Uhr/Sky) war Verstappen rechtzeitig zum Qualifying in Top-Form, er zauberte eine Runde von 1:14,746 Minuten auf den Asphalt und versetzte den Hoffnungen von Ferrari auf den ersten Heimsieg seit 2006 einen herben Dämpfer. Es war die 39. Pole Position und die saisonübergreifend achte in Folge. Eine solche Serie hatte bislang einzig Ayrton Senna hingelegt.
Nervenstärke als Schlüssel zum Sieg
"Es kam überraschend, wir haben fast nicht mehr daran geglaubt", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Aber die Änderungen am Auto haben uns Schritt für Schritt näher gebracht." Der Schlüssel jedoch sei die "unglaubliche Runde von Max" gewesen.
Nach der überraschenden Niederlage in Miami und insbesondere aufgrund der bislang schwachen Eindrücke in Imola schien Verstappen angeschlagen. Umso beeindruckender waren seine Nervenstärke und Leistung, als der Druck am höchsten war.
Stark unterwegs war Nico Hülkenberg (Emmerich/Haas), der als Zehnter unter anderem Verstappens Teamkollegen Sergio Perez (Mexiko/11.) hinter sich ließ.
In die Vorbereitung aufs Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) wird Verstappen nicht nur auf Ruhe setzen. Aus Imola nimmt er an einem virtuellen 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil. "Aber ich brauche schon meinen Schlaf", versicherte Verstappen lächelnd: "Meine Einsätze werden nicht zu spät sein."