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Formel 1 GP der Niederlande: Max Verstappen am schnellsten - und knackt Vettel-Rekord

SID
Formel 1 GP der Niederlande: Max Verstappen am schnellsten - und knackt Vettel-Rekord
Formel 1 GP der Niederlande: Max Verstappen am schnellsten - und knackt Vettel-RekordProfimedia
Land unter in Zandvoort, Max Verstappen obenauf: Das launische Nordsee-Wetter war der größte Gegner auf der Jagd nach Sebastian Vettels Rekord - stoppen ließ sich der Weltmeister aber nicht. Mit dem souveränen Triumph beim chaotischen Heimrennen hat Verstappen seinen neunten Sieg in Serie gefeiert und damit Vettels zehn Jahre alte Bestmarke eingestellt.

"Es ist absolut unglaublich. Bei diesen Wetter war es nicht einfach. Ich hatte schon bei der Nationalhymne Gänsehaut", erklärte Verstappen unter dem Jubel seiner Landsleute und vor den Augen des niederländischen Königspaars.

Der Red-Bull-Star gewann den Großen Preis der Niederlande vor Fernando Alonso im Aston Martin und Pierre Gasly im Alpine - dabei schien es zu Beginn des Rennens, als könne die fest eingeplante Verstappen-Party auf den prall gefüllten Tribünen tatsächlich ausfallen.

"Wir kommen näher, wir werden sehr bald ein Rennen gewinnen", kommentierte der Spanier Alonso, dessen 32. und bislang letzter Sieg vom Mai 2013 datiert: "Das Auto ist geflogen. In diesen Bedingungen braucht man ein Auto, dem man vertrauen kann."

Mit dem Start hatte plötzlicher Regen eingesetzt, Red Bull traf eine merkwürdige Strategie-Entscheidung für Verstappen, er fiel weit zurück. Dennoch war er am Ende trotz eines weiteren Sturzregens doch nicht zu halten. Im hinteren Feld verpasste indes Nico Hülkenberg im Haas als Zwölfter die Punkte.

Grand Prix Serie von Verstappen hält an

Seit dem Rennen Anfang Mai in Miami hat Verstappen jeden Grand Prix gewonnen, eine solche Serie gab es in mehr als 70 Jahren Formel 1 nur einmal: Vettel schaffte es 2013 ebenfalls im Red Bull. Am kommenden Sonntag kann Verstappen sich in Monza den alleinigen Rekord sichern.

Diese historischen Marken sind mittlerweile die Messlatte für Verstappen, dass er am Saisonende seinen dritten Titel holen wird, steht ohnehin längst außer Frage. Noch neun Rennen sind zu fahren, der Vorsprung auf Sergio Perez beträgt nun 138 Punkte - der Red-Bull-Kollege wurde nur Vierter. Bislang konnte Verstappen nichts stoppen - auch ungünstige Verläufe wie am Sonntag in Zandvoort nicht.

Noch bis zum Start war es trocken und teilweise sogar sonnig geblieben, alle Teams setzten also auf Slicks. Als die roten Ampeln allerdings ausgingen, kam der Regen dann doch heftig. Die erste Runde wurde zur Rutschpartie, dennoch gingen nur einige wenige Fahrer für Intermediates an die Box. Darunter Perez, der nur von Rang sieben gestartet war. Verstappen dagegen blieb draußen - und musste äußerst langsam durch die zweite Runde schleichen, um nicht von der Strecke zu rutschen.

Reifenwechsel als Rettung für Verstappen

Eigentlich ein Riesenvorteil für Perez, der nun in Führung lag und bereits 14 Sekunden Vorsprung auf Verstappen hatte. Kaum hatte der Weltmeister aber die richtigen Reifen aufgezogen, holte er mit großen Schritten auf. Bis auf vier Sekunden arbeitete Verstappen sich heran - dann spielte wieder das Wetter eine Hauptrolle. Eine Weile hatte es nun nicht mehr geregnet, und nach nur zehn Runden war die Strecke wieder trocken.

Dieses Mal holte Red Bull Verstappen zuerst rein, Perez musste eine Runde warten, der Niederländer zog damit kampflos vorbei und lag wieder vorn. Später erhielt Perez noch eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen zu hohen Tempos in der Boxengasse und verpasste dadurch gar das Podest.

Auf trockener Strecke ergab sich zunächst ein recht eintöniges Rennen. Verstappen zog bis auf zehn Sekunden davon, dann aber warnten die Kommandostände vor starkem Regen in der Schlussphase. Elf Runden vor Rennende ging es los, Verstappen wehrte sich noch gegen einen Reifenwechsel, "es ist zu trocken", funkte er. Und lag damit sehr falsch. Sogar die eilig aufgezogenen Intermediates genügten nicht, die Piloten mussten noch mal kommen, um Regenreifen aufzuziehen.

In diesem Durcheinander sorgte ein Unfall von Zhou Guanyu (Alfa Romeo) für eine Rote Flagge, sieben Runden vor Schluss standen alle Autos in der Boxengasse. Nach dem Restart hinter dem Safety Car hatte Verstappen dann offensichtlich Probleme mit seinen Intermediates, er kam nicht weg, Alonso hing ihm im Nacken - doch es für den Lokalmatadoren reichte zum Rekordsieg.